Mit Hilfe von Microsoft

Kripo Görlitz zerschlägt Software-Fälscher-Ring

30.03.2010
Wieder ist es mit Microsofts Hilfe der Kriminalpolizei gelungen, gesetzeswidrig handelnde Softwarehändler festzusetzen, diesmal in Ostdeutschland. Die Polizeiinspektion Görlitz gemeinsam mit den Landeskriminalämtern Berlin, Sachsen, Brandenburg und mit der tschechischen Kriminalpolizei durchsuchte in einer groß angelegten Aktion 14 Objekte im In- und Ausland.
Das Lager der Softwarefälscher nimmt professionelle Ausmaße an
Foto: Ronald Wiltscheck

Wieder ist es mit Microsofts Hilfe der Kriminalpolizei gelungen, gesetzeswidrig handelnde Softwarehändler festzusetzen, diesmal in Ostdeutschland. In einer groß angelegten Aktion durchsuchte die Polizeiinspektion Görlitz gemeinsam mit den Landeskriminalämtern Berlin, Sachsen, Brandenburg und mit der tschechischen Kriminalpolizei 14 Objekte im In- und Ausland.

Dabei konnten die 88 eingesetzten Beamten mehrere Tausend Raubkopien und weiteres Beweismittel sicher stellen. Vier Personen, die im Verdacht stehen, über mehrere Jahre hinweg organisiert Raubkopien des Microsoft Betriebssystems Windows XP hauptsächlich über das Internet verkauft zu haben, wurden dabei festgenommen. Insgesamt handelt sich um eine europaweiten Fünf-Millionen-Euro-Schaden, 40.000 Kunden wurde dabei die gefälschte Microsoft-Software angedreht, so der Hersteller.

Durch gefälschte Software entstehen den Herstellern und dem Staat Schäden in Millionenhöhe, so BSA.
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Die Ermittlungen gegen die Bande von Raubkopierern begannen bereits vor eineinhalb Jahren. Damals wurden auffällig viele Fälschungen von Windows XP-Sicherungskopien beim Microsoft Produktidentifikationsservice (PID-Service) eingesandt, die von geprellten Kunden erworben wurden. Microsoft führte daraufhin zahlreiche Testkäufe und eigene Ermittlungen durch und erstattete schließlich Strafanzeige.

Organisierte Verbrecherbanden

"Das Schadensausmaß ist in diesem Fall so groß, dass man diese Tätergruppe der organisierten Kriminalität zuordnen muss", kommentiert Joachim Rosenögger, Spezialist für Pirateriebekämpfung bei Microsoft, die Festnahme der Verdächtigen. Die Kripo Görlitz ermittelte erfolgreich gegen die Tätergruppe, die immer wieder über neue Strohmänner die Fälschungen auf Internethandelsplattformen zum Kauf anboten. Dabei schreckten die Raubkopierer auch nicht davor zurück, mit gefälschten Pässen zu arbeiten und Scheinadressen zu verwenden. Den Hauptverdächtigen drohen jetzt empfindliche Freiheitsstrafen.

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Kein Kavaliersdelikt

Die festgenommen Verdächtigen betrieben Softwarepiraterie im großen Stil. Die wirtschaftlichen Schäden, die durch sie entstanden, sind jedoch nicht nur für die geprellten 40.000 Käufer enorm. "Das Ausmaß dieses Falls zeigt, dass Softwarepiraterie ein sehr ernstes Problem darstellt, das Tausende von Arbeitsplätzen kostet und zu Produktivitätsverlusten führt", fasst Joachim Rosenögger zusammen.

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Entgangene Steuereinnahmen schädigen den Staat und führen dazu, dass der Standort Deutschland geschwächt wird, glaubt der BSA-Verband. Im aktuellen Fall betrage allein der Schaden für Microsoft geschätzte fünf Millionen Euro. Da Raubkopien häufig mit gefährlichen Viren und Trojanern verseucht sind, lassen sich die Folgeschäden für Verbraucher nur schwer abschätzen. "Einzig die Zusammenarbeit zwischen Hersteller, Internetdienstleister und Ermittlungsbehörden hilft, kriminelle Aktivitäten der Raubkopierer zu unterbinden und so - wie in diesem Fall - Tausende von arglosen Anwendern zu schützen", sagt Rosenögger. (rw)