Studie von Lindberg und Jabra

Lärm ist Büro-Störfaktor Nummer Eins

17.11.2015 von Armin Weiler
Lärm und Umgebungsgeräusche stören die Konzentration und schmälern so erheblich die Produktivität von Mitarbeitern. Laut einer Studie ist dies klagen fast die Hälfte von Büroarbeitern über zu hohen Lärmpegel.

Beim Einsatz von Großraumbüros wird gerne das Argument der besseren Interaktion und Kommunikation unter den Mitarbeitern genannt. Allerdings fühlen sich die Büroarbeiter erheblich durch Umgebungsgeräusche gestört.

46 Prozent der Büroarbeiter fühlen sich durch Lärm und Geräusche in ihrer Produktivität eingeschränkt.
Foto: Robert Kneschke - Fotolia.com

In einer Umfrage des Audiospezialisten Jabra in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen Lindberg International unter knapp 2.500 "Knowledge Worker" aus zehn Ländern gaben 46 Prozent an, durch die Geräuschkulisse in ihrer Produktivität eingeschränkt zu sein, Damit rangiert dieser Störfaktor noch vor der Unterbrechung durch Kollegen mit 43 Prozent und ungenügender Temperaturregelung mit 33 Prozent. Unzureichende oder veraltete IT empfindet hingegen nur jeder Fünfte als Produktivitätshindernis.

Ineffeziente Meetings

Die Studie deckt auch die Schwierigkeiten von Knowledge Workern auf, ihre Zeit effektiv zur Zusammenarbeit zu nutzen. Über die Hälfte der Befragten stimmt der Aussage zu, Meetings ohne definierte Vorgaben oder klare Agenda seien verschwendete Zeit. 31 Prozent führen mangelnde Entscheidungsfindung an, weitere 31 Prozent bemängeln die fehlende Nach- und 26 Prozent die Vorbereitung und wiederum 25 Prozent stören zu spät kommende Kollegen.

Bei Telefonkonferenzen zählt mangelnde Audioqualität zum störendsten Aspekt effektiver Zusammenarbeit: So passiert es häufig, dass Gesprächspartner sich nicht gut verstehen und verständigen können, dass Hintergrundgeräusche das Telefonat stören oder es Verbindungsschwierigkeiten gibt. Hinzu kommen technische Probleme, etwa ob die Freisprechlösung einwandfrei funktioniert oder ob alle Teilnehmer den Organisator verstehen können. Am Beispiel von Meetings und Telefonkonferenzen zeigt sich das Produktivitäts-Paradoxon deutlich: Trotz auftretender Probleme möchte die Mehrheit der Knowledge Worker an Meetings teilnehmen, weil sie diese als Produktivitätsgewinn für das Unternehmen betrachten, selbst wenn 36 Prozent angeben, Meetings verringerten ihre eigene Produktivität.