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LCD-Hersteller legen mehr Gewicht auf Tablet-Panels

13.12.2011
Das erwartete Wachstum bei Tablet-PCs führt dazu, dass die LCD-Hersteller dafür mehr Kapazitäten in ihren modernen Werken der 6. bis 8. Generation (G6 bis G8.5) freimachen, die sind eigentlich für die TV-Produktion bestimmt.
Bei dem 6G-Glas bei LG Display bekommt man eine Vorstellung, wie groß erst 8G-Gläser sein müssen.

Das erwartete Wachstum bei Tablet-PCs führt dazu, dass die LCD-Hersteller dafür mehr Kapazitäten in ihren modernen Werken der 6. bis 8. Generation (G6 bis G8.5) freimachen, beobachtet DisplaySearch. Dabei wurden die teuren Fabriken speziell mit Blick auf TV-Panels gebaut.

Den Industriebeobachtern zufolge haben die Hersteller ihre Produktion seit dem zweiten Quartal mächtig gedrosselt, nachdem sich immer mehr Überkapazitäten, vollen Lager und sinkende Preise abzeichneten.

Wurden im zweiten Quartal noch Muttergläser (Glasstrate) mit einer Gesamtfläche von 42,1 Millionen qm (rund 5.900 Standard-Fußballfeldern entsprechend) verarbeitet, waren es im dritten Quartal nur noch 36,5 Millionen qm.

Im vierten Quartal soll die verarbeitete Fläche wegen des erwarteten Tablet-Wachstums auf 37,8 Millionen qm wieder leicht steigen und im ersten Quartal 2012 auf 39,8 Millionen qm, was einer Auslastung von 77 Prozent entspricht und einem Plus von 7 Prozent gegenüber vorhergehenden Prognosen.

Hoffnungsträger neben Tablets sind für die Panel-Hersteller auch neue TV-Panel-Größen von 39", 43", 48" und 50" mit günstigerer CCFL- und LED-Hintergrundbeleuchtung und Monitor-Panels mit schmalerem Rahmen (slim bezel).

Der Netbook-Markt wird zwar zunehmend von Tablets kannibalisiert, aber zusammen genommen hat soll sich die Mutterglasfläche für die beiden Gerätekategorien innerhalb eines Jahres bis einschlißelich Q1/12 von 0,7 auf 1,4 Millionen qm glatt verdoppeln.

TV-Panels erleben zwar nach Fläche Höhen und Tiefen, unterm Strich soll die Fläche der dafür verarbeiteten Muttergläser aber aufs Jahr gesehen von 22,8 auf 24,4 Millionen qm steigen, die der Monitor-Panels von 7,9 auf 8,1 Millionen qm und die der Notebook-Panels (ohne Netbooks) von 3,7 auf 4,0 Millionen qm.

Die meisten Netbook- und Tablet-Panels werden noch in Werken der Generationen G3.5 bis G5 gefertigt, wo maximal 1,9 qm große Muttergläser verarbeitet werden können. Das soll sich aber schon bald ändern.

Während der G3.5 und G4-Anteil im ersten Quartal nach Fläche gegenüber dem Vorjahr von 12,8 auf 0,1 Prozent sinken wird und der der G5-Werke von 83,9 auf 49,4 Prozent, steigt der Anteil der G6-Werke von 3,2 auf 10,1 Prozent und der der G8-Werke von 0,7 auf 40,5 Prozent, womit sie nach Fläche dann schon auf einen Marktanteil von über 50 Prozent bei Netbook- und Tablet-Panels kommen werden.

In G6-Werken werden rund 2,7 qm große Muttergläser verarbeitet, in G8- und G8.5-Werken sind die Glassubstrate, aus denen die Panels herausgeschnitten werden, 5,3 qm respektive 5,5 qm groß.

Sharp ist soweit der einzige Hersteller mit einer laufenden 10G-Produktion zur Verarbeitung von 8,7 qm großen Muttergläsern. Der japanische Hersteller war auch einer der ersten, der die G8-Schleusen für Tablet-Panels inklusive für das iPad 2 geöffnet hat.

Samsung, LG Display und Sharp sind soweit die einzigen Hersteller, die dem Trend für 2012 vorgreifen und schon Panels mit mehr als 200 Pixel pro Zoll (ppi) produzieren können. (kh)