Ins Unermesssliche steigende Ausgaben und sinkende Profite machten es für kleinere LCD-Panel-Hersteller künftig immer immer schwieriger, von den Banken das nötige Kapital zu erhalten, warnt eine Taiwan-Tochter der Taing-Gesellschaft Standards and Poor's.
Raymond Hsu, Flat-Panel-Analyst von Taiwan Ratings, zufolge stehen die kleineren taiwanesischen Panel-Hersteller, Tatung-Tochter Chunghwa Picture Tubes (CPT) und Hannstar Display Corp., jetzt schon unter enormem Druck, ihre Schulden zu begleichen. Dies zumal der Banksektor nur noch zögerlich in die LCD-Industrie zu investieren bereit sei.
Bis Jahresende müssten beide Unternehmen zusammen Schulden in Höhe von 304 Millionen Dollar begleichen. Aber das nötige Kapital hätten sie bei weitem noch nicht zusammen, geschweige denn das Kapital für den dringend nötigen Bau neuer Panel-Werke der nachfolgenden Generationen.
Hsu weist darauf hin, dass LG Philips LCD und die fünf taiwanesischen Panel-Hersteller, allen voran AU Optronics (AUO), ihre Kapitalausgaben zwischen 2003 und 2005 von 5,1 auf 12,9 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt hätten.
Da die Banken nicht mehr viel auf den LCD-Panel-Sektor geben, steht auch der von Sharp geplante Bau eines Panel-Werks der 10. Generation in Frage.
Mittelfristig werde LG Philips das bessere Kreditprofil haben, weil das niederländisch-koreanische Joint-Venture eine höhere Profitabilität und technologische Führerschaft aufzuweisen habe.
AUO und Chi Mei (CMO), die beiden größten taiwanesischen Panel-Hersteller, werden sich laut Hsu mit guter Profitabilität und starker Unterstützung der Banken ebenfalls gut behaupten, die Veränderungen in der Industrie zu umfahren und genügend Kapital aufzubringen.
Das Kreditprofil von AUO werde sich nach der Übernahme von Quanta Display im Hebst 2006 etwas verschlechtern. Andererseits werde die Übernahme AUO mit einem Marktanteil von 21 Prozent vor LG Philips und Samsung zum größten Panel-Hersteller machen. (kh)