Zugpferde: AIOs, LED, 3D & Co.

LCD-Monitorweltmarkt ist 2009 leicht gewachsen

08.03.2010
2009 wurden laut iSuppli weltweit 176,5 Millionen LCD-Monitore ausgeliefert, ein kleines Plus von 3,8 Prozent gegenüber 2008. Wachstumstreiber 2010 sind unter anderem LED-Backlight, 3D, AIOs und Windows 7 sowie das Anspringen des Jobmarktes, vor allem in Asien.

2009 wurden laut iSuppli weltweit 176,5 Millionen LCD-Monitore ausgeliefert, ein kleines Plus von 3,8 Prozent gegenüber den 170,1 Millionen Stück 2008. 2010 sollen es 189,1 Millionen Stück sein.

"Ein Teil des Wachstums bei LCD-Monitoren ist auf Kannibalisierung in dem verbleibenden Rest von CRT-Monitoren zurückzuführen, der andere auf halsbrecherische Preise", sagt iSuppli-Chefanalystin Rhoda Alexander. "Allerdings hat Innovation auch eine wichtige Rolle bei den Zuwächsen gespielt, nachdem Anbieter Monitorprodukte neu erfunden haben und die User gelockt haben, indem sie ihnen etwas anderes boten", fügt sie hinzu.

Innovation wird ihr zufolge 2010 und darüber hinaus eine wichtige Rolle spielen, da die Anbieter bemüht sind, mit ihren Monitoren dem rasanten Wachstum bei mobilen PCs hinterherzueilen und dennoch der traditionellen Basis zu dienen, sprich den Desktop-Computer-Nutzern.

Die Marktforscher von iSuppli gehen davon aus, dass 2013 weltweit 211,5 Millionen LCD-Monitore verschifft werden, was gegenüber 2008 einem jährlichen Wachstum von 4,5 Prozent gleichkäme.

Während die Unternehmen, im Bemühen Kosten zu sparen, ihre Ausgaben eingedämpft haben, war die Consumer-Nachfrage durch das Krisenjahr 2009 meist größer. Der Mix soll sich 2010 aber wieder einpendeln, weil erwartet wird, dass das Unternehmenssegment eine größere Rolle spielen wird.

Alexander nennt drei wesentliche B2B-Markttreiber: Das sind eine verbesserte Konnektivität, die global wieder anrollende Jobmaschine und neue Betriebssysteme, allen voran Windows 7.

Auf der Konnektivitätsseite spielt eine wichtige Rolle, dass im Business-Umfeld zunehmend mehrere Displays eingesetzt werden, dies gilt der Analystin zufolge insbesondere auch für Mobile User, die oft ein zweites Display wünschen, um sich eine Desktop-Umgebung zu schaffen.

Bis heute werden die meisten Zweit-Displays noch über VGA-, DVI- oder USB-Schnittstelle oder über eine Docking-Station an den PC beziehungsweise den mobilen Rechner angeschlossen.

Die USB-Option und DisplayPort 1.2 haben den Vorteil, dass ein Monitor an einen anderen angeschlossen werden können, ohne dass dafür die begrenzten Ports am Rechner geopfert werden müssen. DisplayPort 1.2 soll künftig eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, im Unternehmensumfeld mehrere Monitore gleichzeitig zu nutzen, was besonders bei mobilen Plattformen interessant ist.

Die weltweit gesehene langsame Erholung auf Jobmarkt wird dazu führen, dass die Unternehmen für die frischen Arbeitskräfte neue Systeme anschaffen müssen. In Asian ist die Jobmaschine schon angelaufen, Nordamerika soll Ende 2010, Anfang 2011 folgen, Europa in den nächsten zwei Jahren.

Neue Betriebssysteme treiben laut iSuppli-Direktorin Alexander immer tendenziell Wachstum für Computer ebenso wie für Monitore. Auch wenn die Monitoranbieter enttäuscht waren, dass sich Windows Vista im Unternehmenssegment kaum durchgesetzt hat, scheint die Adaption von Windows 7 vielversprechend zu sein, zumal Microsoft den Support für Windows XP 2010 definitiv einstellen will.

Die Integration von Touch-Funktionen in Windows 7 eröffnet eine Reihe von möglichen neuen Anwendungen und lässt hoffen, dass sich ein neuer Markt für Touch-Displays entwickelt.

Consumer-Märkte - vor allem junge User, die eher dazu tendieren, ihre mobilen Rechner als Display-Geräte zu sehen - stellen Alexander zufolge eine größere Herausforderung für die Monitoranbieter dar als die Unternehmenskunden. Attraktive Preise und die Verlockung größerer Bilddiagonalen haben aber viele Verbraucher überzeugt und somit 2009 die Monitorverkäufe vorangetrieben, und das trotz des rapiden Schwenks zu mobilen Plattformen.

Das 16:9-Format und höhere Auflösungen bis Full-HD oder darüber hinaus haben ebenfalls zum Wachstum im Consumer-Umfeld beigetragen. Gleiches gilt auch für LED-Backlight, das nicht nur schlankere Monitordesigns ermöglicht, sondern auch das "grüne Gewissen streichelt".

Als einer der wichtigsten Trends für 2010 nennt Alexander 3D, wobei Monitore dabei ihren Preisvorteil gegenüber Fernsehern ausspielen könnten. "Mit einem erweiterten Angebot an 3D-Spielen werden 3D-Monitore möglicherweise zu einem 'muss sein' im Weihnachtsgeschäft 2010 werden."

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All-in-One-PCs oder kurz AIOs werden ebenfalls als wichtige Wachstumstreiber gesehen. 2009 machten die Displays mit integriertem PC schon rund 5 Prozent aller Monitorverkäufe aus. 2010 soll der Anteil auf 9 Prozent wachsen, wobei auch hier wieder die Touch-Funktion zum Tragen kommt. Alexander rechnet damit, dass sowohl Consumer als auch Unternehmen verstärkt zu touch-fähigen AIOs greifen werden. (kh)