DisplaySearch

LCD-Panel-Markt nach Delle wieder auf Wachstum gepolt

13.05.2011
Aufs Quartal gesehen ist der Weltmarkt für große LCD-Panels in den ersten drei Monaten nach Stückzahlen und Umsätzen eingebrochen. Da die Lager sich leeren, rechnen die Hersteller laut DisplaySearch mit Aufwind in Q2/11.

Wenn vom LCD-Panel-Markt die Rede ist, sind meist Panels mit Bilddiagonalen von ab 9,1 Zoll für Netbooks/Tablets bis LCD-TV-Riesen gemeint. Der Weltmarkt dafür hat über ein Jahr lang mit Überkapazitäten zu kämpfen gehabt. Im ersten Quartal 2011 wurden davon laut Industriebeobachter DisplaySearch 164 Millionen Stück ausgeliefert, ein Minus von 7 Prozent aufs Quartal, aber ein Absatzplus von 5 Prozent aufs Jahr gesehen.

LCD-Panel-Hersteller sehen sich im ewigen Schweinezyklus zwischen Überangebot und Investitionsdruck.

Die Umsätze sind im Vergleich zum vierten Quartal 2010 um 12 Prozent auf 17,5 Milliarden Dollar gesunken oder um 19 Prozent im Vergleich zu den ersten drei Monaten des Vorjahres.

Da sich die Lager aber langsam wieder leeren und die Produktionskapazitäten hochgefahren werden, gehen die Hersteller im zweiten Quartal von einem Absatzplus von 18 Prozent aus. Der Aufwärtstrend zeichnet sich für David Hsieh, DisplaySearch-Vizepräsident für den großchinesischen Raum, auch dadurch ab, dass sich die Preise wieder stabilisieren.

In manchen Segmenten sollen die Preise sogar schon wieder leicht steigen. Das erwartete Quartalsplus von 18 Prozent hält Hsieh allerdings etwas überzogen, weil gewisse Engpässe eher einem teils künstlich beschränkten Angebot als einer tatsächlich steigenden Nachfrage zu verdanken sind.

Erwartungen für den Public-Display-Markt.

Bis auf der Bereich Public Displays haben alle Anwendungen im ersten Quartal 2011 Einbrüche erlebt . Der Verkauf von Tablet- und Netbook-Panels ist um 7 Prozent im Vergleich zu den drei vorherigen Monaten zurückgegangen, der von LCD-TV-Panels sogar um 13 Prozent, der stärkste Einbruch, die Monitor-Panel-Lieferungen sind dagegen mit minus 5 Prozent noch vergleichsweise stabil geblieben.

Seit dem dritten Quartal 2010 sind die Preise für Monitor- und Notebook-Panels kontinuierlich gesunken, bis sie sich Ende März 2011 wieder leicht stabilisiert haben, was auch mit Komponentenengpässen nach dem Erdbeben in Japan erklärt wird. Der Absatz von Tablet-Panels mit 9,7 Zoll ist folglich trotz des Hypes um die Pads innerhalb eines Quartals von 8,2 auf 7,4 Millionen Stück zurückgegangen.

Nach Umsatz haben LCD-TV-Panels mit 17 Prozent aufs Quartal und 22 Prozent aufs Jahr gesehen den stärksten Einbruch erlebt, die Preise für Tablet- und Netbook-Panels sind dagegen relativ stabil geblieben.

Wegen erhöhter Nachfrage und steigender Preise streben die Hersteller nun ein sequentielles Umsatzplus von 22 Prozent an.

LG Display war im ersten Quartal Umsatz-König geblieben, allerdings ist der Anteil innerhalb des Quartals von 27,9 auf 25,9 Prozent gesunken, Samsungs Umsatzanteil hat sich dagegen von 25,2 auf 25,6 Prozent leicht verbessert. Taiwans Hersteller AUO und CMI konnten ihren Umsatzanteil von 15,1 auf 16,5 beziehungsweise 14,1 auf 15,6 Prozent verbessern. Der japanische Hersteller Sharp auf Platz 5 im Umsatz-Ranking hat nach dem Erdbeben die Produktion in den 8G- und 10G-Werken teils völlig eingestellt, hat aber was den Umsatzanteil am Weltmarkt angeht, von 9,8 auf 7,9 Prozent nicht soviel verloren wie erwartet. (kh)