LCD-Panels: Kampf zwischen Korea und Taiwan bleibt heiß

29.04.2005
Samsung und LG Philips LCD aus Südkorea hatten im Markt für LCD-Panels lange die Nase vorn. Doch die wesentlich kleineren taiwanesischen Hersteller holen laut Industriebeobachter iSuppli in der Masse mächtig auf.

Samsung und LG Philips LCD aus Südkorea hatten im Markt für LCD-Panels lange die Nase vorn. Doch die wesentlich kleineren taiwanesischen Hersteller holen laut Industriebeobachter iSuppli mächtig auf.

Südkorea und Taiwan liefern sich ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Vormachtstellung im Markt für LCD-Panels. Und in beiden Ländern wird investiert, was das Zeug hält. Den Endverbrauchern kann das nur recht sein, denn je mehr Kapazitäten geschaffen werden, desto mehr sinken die Preise für LCD-Monitore, Notebooks und LCD-Fernseher.

Im zweiten Quartal 2004 hatten die sieben taiwanesischen Hersteller die Koreaner mit 45,3 zu 44,5 Prozent des Weltmarktanteils vorübergehend leicht überholt. Im Gesamtjahr 2004 kam Korea aber immer noch auf einen Anteil von 46 Prozent, Taiwan von 44 Prozent. Doch iSuppli zufolge hatte Taiwan damals schon einen Kapazitätsvorsprung von 40,6 zu 36,3 Prozent erzielt.

Dieser Vorsprung soll sich 2005 und 2006 noch weiter verstärken, so dass Taiwan in einem Jahr schon klar in Führung gehen könnte. Bis Ende 2005 kann Taiwan mit 24 Panel-Werken rechnen, Südkorea nur mit 19. Doch nicht nur auf die Zahl der Produktionsanlagen kommt es an, sondern auch auf die Größe der Muttergläser beziehungsweise Glassubstrate, die in Generationsschritten gerechnet wird (5G- bis hin zu dem von Sharp geplanten 8G-Werk mit Mutterglasflächen von 1,43 bis 5,18 qm).

Gerade erst hat Samsung zusammen mit Sony ein hochmodernes 7G-Werk für 60.000 Muttergläser mit einer Fläche von 4,1 qm in Betrieb genommen, Taiwans Nummer eins, Benq-Tochter AU Optronics (AUO), schoss mit einem 6G-Werk für ebenfalls 60.000 Muttergläser mit 2,7 qm nach.

Bei den Top Five in Taiwan liegen Pläne für 6G-, 6.5- bis 7.5G-Werke vor. Je höher der Generationsschritt, desto größer die Muttergläser und desto höher die Ausbeute, was vor allem mit Blick auf den lukrativen TV-Markt interessant ist. Den haben das Samsung-Sony-Joint-Venture S-LCD und AUO mit ihren neuen Werken insbesondere im Auge. (kh)