iPhone ist nicht genug

LG denkt bei Retina-Displays auch an andere Hersteller

25.07.2011
Wie Kwon Young-soo, CEO des Panel-Herstellers LG Display durchblicken ließ, bleibt das für das iPhone geschaffene Retina-Display keine Apple-Domäne. Was den Einsatz im iPad 3 angeht, blieb er wage.

Wie Kwon Young-soo, CEO des Panel-Herstellers LG Display durchblicken ließ, bleibt das für das iPhone geschaffene Retina-Display keine Apple-Domäne. Dass das Display auch schon im iPad 3 zum Einsatz kommen könnte, hat er nicht offiziell bestätigt, obwohl es von anderer Seite schon bestätigt worden sein soll. Das Retina-Display soll aber auch keine Domäne von LG Display (LGD) sein, sondern zum Teil auch von Samsung zugeliefert werden.

In einem Gespräch mit Reportern in Südkorea griff der LG-Display-Chef laut 't3.com' Samsung an und sagte, der Wettbewerbe führe den Markt in die Irre, wenn es um Displays für mobile Anwendungen gehe. Denn OLED-Displays, wie sie beim Samsung Galaxy S2 eingesetzt werden, seien in keiner Weise für Smartphones und Tablets geeignet, wenn es um hohe Bildqualität, Reaktionszeit, Kontrastraten und eine geringen Stromverbrauch gehe.

Künftig werde man das Retina Display auch anderen Smartphone-Herstellern zur Verfügung stellen. Bezüglich der Gerüchte über den Einsatz der Display-Technologie im kommenden iPad 3 wollte Kwon offiziell noch nicht bestätigen, er deutete aber an, dass man mit Apple darüber in Verhandlung sei, das Retina-Display auch im iPad zu verbauen.

Kwons Kritik an Samsung und der OLED-Technologie hält LG Display aber nicht davon ab, selbst OLED-Fernseher auf den Markt zu bringen. Schon für die zweite Jahreshälfte 2012 stellte der Chef der Display-Division von LG einen 55 Zoll großen OLED-Fernseher an. Ob es dazu kommen wird, sehen Marktbeobachter wie auch 't3.com' eher skeptisch, denn Samsung und LG haben schon diverse Ankündigungen Richtung große OLED-TVs gemacht, mussten dann aber kleinmütig einräumen, dass man noch nicht soweit sei.

Bob Raikes, Chef des britischen Display-Marktforschungsinstituts Meko, zufolge wäre die Größe von der Produktion her gar nicht so sehr das Problem, denn Samsungs 5.5G-Werk für OLEDs verarbeite genauso große Muttergläser wie ein 5.5G-Werk für LCDs. Die Glassubstrate dürften also mit 1.300 x 1.500 mm eine Größe von 1,95 qm haben. (kh)