Trotz "Handycap"

LG Electronics kehrt in die Gewinnzone zurück

28.04.2010
LG Electronics war laut "The Korea Times” nicht allzu glücklich über die Zahlen fürs erste Quartal, ist aber trotz Schwächen im Mobilfunkbereich dank starker Zuwächse bei TV-Geräten und weiße Ware in die Gewinnzone zurückgekehrt.

LG Electronics war laut "The Korea Times” nicht allzu glücklich über die Zahlen fürs erste Quartal 2010, ist aber trotz Schwächen im Mobilfunkbereich dank starker Zuwächse bei TV-Geräten und weiße Ware in die Gewinnzone zurückgekehrt. An der Börse hatte man sich von dem Unternehmen mehr erwartet, dennoch ist das LG-Papier leicht gestiegen.

Flat-TVs werden für LG im Laufe des Jahres als Gewinntreiber gesehen, weil mehr und mehr Verbraucher sich im Zuge der allgemeinen wirtschaftlichen Wiederbelebung und der kommenden Fußball-WM auf LCD-Geräte mit LED-Backlight und 3D-TVs stürzen werden, Themen, welche die Nummer zwei auf dem TV-Weltmarkt nach Samsung stark forciert, weil sie auch höhere Margen versprechen.

Im Handy-Business hat das Unternehmen, nach Nokia und Samsung immerhin noch Nummer 3, allerdings stark nachgelassen und verliert es Marktanteile. Wenn es nicht gelingt, das Geschäft auf Vordermann zu bringen, die Profitabilität zu erhöhen und an die alten Erfolge anzuknüpfen, könnte das ganze Jahresergebnis nach unten gezogen werden, sind sich die Analysten einig.

Für das erste Quartal 2010 weist das Unternehmen mit Tochtergesellschaften und Beteiligungen einen operative Gewinn von 529 Milliarden Won (358 Millionen Euro) aus, ein leichtes Plus gegenüber den rund 516 Milliarden Won im Vergleichzeitraum des Vorjahres. Der Nettogewinn ist nach einem Verlust von fast 200 Milliarden Won auf 675 Milliarden Won gestiegen, der Umsatz um vier Prozent auf 13,7 Billionen Won (rund 9,725 Milliarden Euro).

Ohne Töchter und Beteiligungen lesen sich die Zahlen fürs erste Quartal 2010 etwas anders. Demnach ist der operative Gewinn der Muttergesellschaft von 493 auf 93 Milliarden Won drastisch geschrumpft, der Nettogewinn bei einem Umsatz von 7,227 Billionen Won (4,89 Milliarden Euro) aber von 142 auf 236 Millionen Euro deutlich gestiegen.

Die konsolidierten Home-Entertainment-Umsätze mit dem starken TV-Bereich sind im Vergleich zum Vorjahresquartal um 20,5 Prozent auf 5,156 Billionen Won deutlich gestiegen, die Umsätze mit Mobile Communications und Handys (einschließlich Smartphones) sind dagegen um jeweils über 19 Prozent auf insgesamt nur noch 6,56 Billionen Won drastisch gesunken. Der Bereich Klimaanlagen hat zwar übers Jahr gesehen leichte Einbußen erlebt, ist jahreszeitlich bedingt im Vergleich zum vierten Quartal mit einem Umsatzsprung von 93,4 Prozent auf 1,172 Billionen Won stark gewachsen.

Der Bereich Weiße Ware legte dank guter Verkäufe von Kühlschränken und Waschmaschinen um 8 Prozent auf einen Umsatz von 2,38 Billionen Won zu, der für den IT-Fachhandel wichtige Bereich Business Solutions um 15,4 Prozent auf 1,26 Billionen Won (853,7 Millionen Euro).

Wie LG-Sprecher Jerry Kim von "The Korea Times" zitiert wird, steht die Ampel im Bereich Mobiltelefone auf rot. Das Unternehmen hat erst spät den Markt für Smartphones entdeckt und hat da auch nur ein Prozent vom großen Kuchen. Vor einem halben Jahr hat das Unternehmen noch getönt, Samsung vom zweiten Platz im weltweiten Handymarkt verdrängen zu wollen.

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Um das Mobilfunk- Business voranzubringen und an Umsatz nicht weiter zu verlieren, wolle das Unternehmen den Handy-Absatz im zweiten Quartal zweistellig steigern und die Profitabilität von höherwertigen Produkten wie Smartphones vorantreiben, so Kim. Unter anderem plant das Unternehmen neue Smartphones auf Basis von Googles Android-Plattform. (kh)