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LG landet Mega-Deal für 3D-TVs

19.03.2010
LG Electronics hat mit Großbritanniens größten Pay-TV-Sender Sky einen 53-Millionen-Dollar-Vertrag für 3D-TVs abgeschlossen. In Deutschland wird gerade die neue Flaggschiff-Submarke INFINIA beworben.

LG Electronics hat mit Großbritanniens größten Pay-TV-Sender Sky einen 53-Millionen-Dollar-Vertrag für 3D-TVs abgeschlossen. 15.000 solcher Geräte sollen an Sky-Gaststätten ausgeliefert werden.

Der Deal ist leider vorerst auf Sky UK begrenzt, Sky-Liebhaber in Deutschland werden wohl weiterhin in die 2D-Röhre gucken müssen, und das obwohl die kommende Fußball-WM in Südafrika schon in 3D ausgestrahlt werden soll.

Der südkoreanische Hersteller hat schon begonnen, seine 3D-TVs an die British Sky Broadcasting Group auszuliefern. Wie Unternehmenssprecher Choi Jun-hyuk von "The Korea Times" zitiert wird, soll der Deal noch im Laufe des Monats abgeschlossen werden.

LG-Verantwortlichen zufolge sei geplant, auch Pay-TV-Sender in anderen europäischen Ländern wie Deutschland und Frankreich mit 3D-TVs zu beliefern, um die starke Consumer-Nachfrage bedienen zu können. Auch die USA hat der koreanische Hersteller, Nummer zwei bei LCD-TVs, schon ins Visier genommen.

Fußball soll's reißen

Sky UK wird im April einen eigenen 3D-Kanal für "Premier League"-Fußballspiele eröffnen und die 3D-TVs von LG in den angeschlossenen öffentlichen Bereichen wie Pubs, Sport-Bars, Clubs und Restaurants aufstellen, heißt es in einer LG-Pressemeldung.

"Im ersten Schritt hat LG das Vereinigte Königreich gewählt, wo wir auf eine stark verbesserte Markenbekanntheit stoßen, was unsere Consumer-Produkte angeht, und daher werden wir von dort aus unsere 3D-Strategie aktivieren", so Choi.

Trotz starker Konkurrenz von Samsung und Sony im 3D-TV-Business hat LG seine ursprüngliche Absatzprognose für 2010 von 400.000 solcher Geräte gerade erst auf über eine Million Stück heraufgesetzt.

LGs 3D-Strategie unterscheidet sich laut "The Korea Times" von der von Samsung und Sony. Während Sony auf eine Art Gesamt-Ökosystem für 3D-TVs setzt, Samsung auf seine starke Hardware-Macht, versucht LG mit mehr Partnern, Analysten und Personal seine Basis im Ausland zu stärken, heißt es bei dem koreanischen Online-Newsservice.

Anfang März 2010 hat LG schon ein Kooperationsabkommen mit der indischen Valuable Group abgeschlossen, um 47 Zoll große, 3D-fähige LCD-TVs in dem asiatischen Subkontinent einzuführen.

So wie andere Player ist LG sehr optimistisch, was die 3D-TV-Zukunft angeht, obwohl höhere Verkaufspreise und Glasengpässe dagegen sprechen, dass sich die Technologie in der Breite so schnell durchsetzen wird

"Das Wachstum von 3D-TVs wird ab 2011 explorieren. Wir hoffen auf weitere solcher Deals", wird ein hochrangiger LG-Manager von "The Korea Times" zitiert.

Ende März 2010 wird LG 3D-TVs mit 47 und 55 Zoll Bilddiagonale auf den Markt bringen. Desweiteren sind auch 60- und 72-Zoll-Modelle geplant.

Die Analysten von iSuppli rechnen damit, dass der Weltmarkt für 3D-TVs zwischen 2010 und 2015 von 4,2 auf 78 Millionen verkaufte Geräte steil nach oben gehen wird. Die Umsätze sollen in dem Zeitraum von 7,4 auf 64,4 Milliarden Dollar ähnlich stark steigen.

LG war übrigens einer der ersten Anbieter eines 3D-Displays, das ohne Brille den entsprechenden Effekt bringt, allerdings nur auf eine ganz bestimmte Entfernung und auch nicht frei von Kopfschmerz- bis Schwindelattacken. Das Gerät ist als Public Display für kommerzielle Märkte entwickelt worden. Im TV-Bereich setzt der Hersteller auf passive und aktive Brillen.

Der südkoreanische Marktforscher DisplayBank hat vorausgesagt, dass brillenloser, kopfschmerzfreier 3D-Genuss zu einer der wichtigsten Innovationen der nächsten zehn Jahre werden wird.

LG-Deutschland-COO Ulrich Kemp zufolge wird das erst in etwa fünf Jahren möglich sein. Andere Marktkenner wie die Kollegen von Sharp gehen von bis zu acht Jahren aus, sagen aber, dass der Wegfall der Brille dem Thema 3D-TV erst so einen richtigen Schub verpassen wird. Denn aktive Brillen, die sich derzeit noch am besten eignen, sind vergleichsweise teuer.

INFINIA und LED-TVs

So wie Samsung und Sony verknüpft LG das Thema 3D-TV stark mit LED-Backlight. Für das mittlere bis gehobene Preissegment hat der Hersteller daher die neue Submarke INFINIA ins Leben gerufen.

Die neue Flaggschiff-Serie soll in Deutschland mit 32 LED-Backlight und LCD-HDTV-Modellen eröffnet werden, die "das beste aus Ton, Bild und Connectivity" vereinen, heißt es in einer Pressemeldung zu einer LG-Roadshow unter dem verheißungsvollen Namen "Blackbox Event".

So dünn sind die Geräte der Reihe LE8500 mit Slim LED-Backlight

Die Spitzenmodelle LE8500 aus der LED-Slim-Reihe sollen die Vorzüge von LED-Edge mit Local Dimming vereinen. LG ist stolz darauf, als einziger Hersteller die Option "THX Bright Room" für seine Geräte anbieten zu können, was auch in helleren Räumen für einen hohen Kontrast mit einzigartigen Schwarz- und Gammawerten sorgen soll.

Der Rahmen des neuen LG-Flaggschiffs LE8500 mit Glasfront fällt auch kaum noch ins Auge.

Für das besonders flache, schöne Design des LE8500 hat LG auf der CES 2010 einen Innovations Award eingeheimst.

Neben Slim-LED hat LG auch eine LED-Plus-Technologie entwickelt, die bei den Serien LE7500/LE7550 zum Einsatz kommt und sich durch Local Dimming mit bis zu 16 Clustern durch eine besonders gute Energieeffizienz auszeichnen soll.

Im Line-up der INFINIA-Familie sind eine Reihe von Geräten mit Internet-Konnektivität für den Online-Zugriff auf Webseiten von LG-Partnern wie Skype, Youtube und maxdome. Alle LED-Modelle sind außerdem gemäß der Digital Living Network Alliance DLNA-fähig, womit dem Zugriff auf Content über NAS-Server und andere Zugangsgeräte praktisch keine Grenzen gesetzt ist.

Über einen optionalen USB-WLAN-Adapter sollen HDTV-Inhalte auch kabellos mit einem Abstand von bis zu 30 m von einem Blu-ray-Player oder einer Spielekonsole eingeholt werden.

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Den LE8500 wird es in den Größen 42, 47 und 55 Zoll geben, die LE7500-Reihe auch mit 32 Zoll Bilddiagonale. Die LD550-Reihe wird es mit 32 bis 60 Zoll Bilddiagonale geben. Preise und Verfügbarkeiten werden bei Markteinführung noch bekanntgegeben.

(kh)