LG Philips LCD (LGL) hat angekündigt, in Wroclaw im Süden Polens eine Fabrik für "Back-end"-Module zu bauen und will damit der erste LCD-Panel-Hersteller mit einer Produktionsanlage in Europa werden.
Ein Investitionsabkommen mit der polnischen Regierung soll in Bälde unterzeichnet werden. Ende September 2005 wird LGL in Wroclaw eine Niederlassung gründen, die Grundsteinlegung für das geplante Werk soll in der ersten Jahreshälfte 2006 erfolgen, die Produktion ein Jahr später mit zunächst drei Millionen Modulen per annum starten. Bis 2011 will das koreanisch-niederländische Joint-Venture 429 Millionen Euro in das polnische Werk investieren und die Jahreskapazität dann auf elf Millionen Module hochfahren.
Die polnische Fabrik soll vor allem Module für LCD-Fernseher bis 42 Zoll und Monitore ab 19 Zoll produzieren.
Duke Koo, LGL-Vize für den weltweiten Vertrieb, zufolge folge man mit dem Schritt dem Trend, dass immer mehr Fernsehgeräte-Hersteller in Mittel- und Osteuropa Produktionsstätten aufbauen. Zu den erwarteten Großkunden, die schon in Europa produzieren, gehören Royal Philips Electronics, Matsushita (Panasonic), Tatung und das chinesisch-französische LCD-TV-Joint-Venture TCL-Thomson Electronics.
Die Produktion von "Front-end"-Modulen soll weiter in Korea bleiben. Das koreanische Werk in Gumi steht übrigens direkt vis-à-vis einer Fabrik von Samsung.
Laut Displaysearch ist Europa mit einem Weltanteil von 34,7 Prozent im vergangenen Jahr der größte Markt für LCD-Fernseher. Das Marktforschungsinstitut schätzt, dass der europäische LCD-TV-Markt bis 2008 um 57 Prozent pro Jahr wachsen wird. (kh)