Hoffnungsträger Prada & 3D-TV

LG sieht wieder Licht im Dunkel

28.11.2011
LG Electronics scheint das Schlimmste hinter sich zu haben nach eindrucksvollen Verkaufszahlen im defizitären Smartphone-Geschäft. Hoffnungsträger sind das nächste Prada Phone und im TV-Bereich 3D-Geräte mit FPR-Polariationstechnik.

LG Electronics scheint das Schlimmste hinter sich zu haben nach eindrucksvollen Verkaufszahlen im defizitären Smartphone-Geschäft. Hoffnungsträger sind das nächste Prada Phone und im TV-Bereich 3D-Geräte mit FPR-Polariationstechnik, berichtet ‚Korea Times‘.

Der Aufstieg zur Nummer 3 bei Smartphones weltweit ist LG Electronics teuer zu stehen bekommen. Das Geschäft war auch maßgeblich für einen Nettoverlust in Höhe von 413,9 Milliarden Won (268,5 Millionen Euro) im dritten Quartal 2011 nach einem kleinen Vorjahresgewinn von 7,6 Milliarden Won verantwortlich gewesen.

Aufgrund guter Verkaufszahlen in dem Bereich und bei Fernsehern der Eigenmarke LG ist das Unternehmen aber laut ‚Korea Times‘ zuversichtlich, bald wieder über den Berg zu kommen. Beide Geschäftsbereiche zusammen erbringen rund 60 Prozent des Umsatzes von LG Electronics.

Wie der weltweite Marketingchef Kang Shin-ik einräumte, war das Unternehmen mit Smartphones zu spät eingestiegen, aber das Unternehmen habe sich gewandelt.

Der Handy-Absatz im dritten Quartal ist innerhalb der drei Monate von 24,8 auf 21,1 Millionen Stück gefallen, gleichzeitig hat sich die operative Marge der Division aber von 1,7 auf 5,2 Prozent verbessert.

Mobile-Chef Park Jong-seok sucht eine stärkere Zusammenarbeit mit Google für Android-Smartphones und hat mit Google-Chairman Eric Schmidt bei dessen Besuch unlängst eine entsprechende Einigung getroffen. Google erachte LG als einen seiner wichtigsten Kunden. Der wichtigste ist allerdings immer noch der einheimische Konkurrent Samsung.

LG hat auch gerade die Partnerschaft mit Prada erneuert und will in der ersten Jahreshälfte mit einem neuen Mobiltelefon der italienischen Edelmarke aufwarten, das vorerst den Namen "Prada 3.0" tragen soll.

Nähere Detail sind noch nicht bekannt, aber Gerüchten zufolge könnte das Prada 3.0 den LTE oder Long Term Evolution genannten neuen superschnellen Übertragungsstandard unterstützen. Vom "Optimus LTE" hat LG schon rund 200.000 Stück verkauft, was Analysten beachtlich finden.

Abgesehen davon hält LG als Technologieführer angeblich 23 Prozent aller LTE-Patente, ihr Wert wird mit 7,9 Milliarden US-Dollar beziffert.

Bei Fernsehern, traditionell die Cash-Cow des koreanischen Unternehmens, konzentriert sich LG auf die Vermarktung der eigenen FPR-Polaritationstechnik für 3D-TV und ist damit in China und den USA auch schon führend.

Zur kommenden CES in Las Vegas will LG eine Reihe von Premium-TV-Sets vorstellen, darunter allen Erwartungen nach auch einen eigentlich erst für Ende 2012 angekündigten 55 Zoll großen OLED-Fernseher.

Als einen Hoffnungsträger für Fernseher, Beamer und andere Gadgets sehen die Koreaner die Olympischen Spiele 2012 in London. Von der in Polen und der Ukraine ausgetragenen Fußball-Europameisterschaft 2012 ist in dem Bericht von ‚Korea Times‘ keine Rede. Dabei sind die Koreaner mindestens ebenso fußballbegeistert wie die Deutschen, spätestens seit Cha Bum-kun alias "Tscha-Bum", der heute die Samsung-Mannschaft trainiert, als Torjäger 1979 bis 1989 bei Eintracht Frankfurt und Bayer Leverkusen war und dann glorreich in die Heimat zurückgekehrt ist. (kh)