Licht und Schatten auf der Systems 2007

26.10.2007
Die Bilanz der Systems 2007: Auf der einen Seite hochgradig zufriedene Aussteller mit vollen Auftragsbüchern, auf der anderen Seite ein Besucherrückgang von etwas über 20 Prozent, wobei auch der Lokomotivführerstreik der Messe viele Besucher kostete.

Die Systems 2007, die nach vier Tagen heute zu Ende geht, hat nach Ansicht der Veranstalter die Positionierung und das Konzept der Messe bestätigt. So hätten die Aussteller die erstmals um einen Tag verkürzte Laufzeit auf vier Tage und die Verdichtung der Ausstellung auf fünf Messehallen ausdrücklich begrüßt. Das auf den Business-zu-Business-Charakter ausgerichtete neue Ambiente im Eingangsbereich und den Messehallen hätten Aussteller wie Besucher gelobt. Ausgesprochen zufrieden äußerten sich die Veranstalter auch über die insgesamt neun Konferenzen und Kongresse, die im Rahmen der Systems stattfanden.

Dennoch hat die Systems ihr Ziel, bei den Besuchern zu wachsen, nicht erreicht: "Wir haben uns offensichtlich ein zu ehrgeiziges Ziel gesteckt - bei weniger Messetagen die Zahl der Besucher zu steigern", so Klaus Dittrich, Geschäftsführer der Messe München. "Ein zentraler Faktor dabei war sicherlich der Streik der Lokomotivführer am Donnerstag und am Freitag, der deutlich zu Lasten unserer Besucherbilanz ging." Die Systems 2007 besuchten über 40.000 technische und kaufmännische Entscheider sowie rund 2.000 Kongress-Teilnehmer (Systems 2006: 51.721 Besucher und 1.823 Kongressteilnehmer).

Klaus Dittrich: "Im Nachgang der Messe werden wir sorgfältig analysieren, welche Besucher wir verloren haben. Die Zufriedenheit unserer Aussteller zeigt uns, dass wir in diesem Jahr in der Vorbereitung und Durchführung der Systems einen guten Job gemacht haben."

Das untermauert auch die Aussage von Michael Friemel, Geschäftsführender Gesellschafter bei CSS: "Bisher ist die diesjährige Systems sehr gut für uns verlaufen. Nach der Enttäuschung im letzten Jahr sind wir mit geringen Erwartungen angereist und positiv überrascht. Man merkt, dass sich die Messegesellschaft große Mühe gibt. Bisher konnten wir gute Kontakte knüpfen, haben sehr viele Interessenten und erfahren die Systems als hilfreiche Netzwerkplattform."

Mehr Leads mit konkreten Investitionsabsichten

Die Aussteller zeigten sich unisono mit dem Messeverlauf, der Anzahl der Geschäftskontakte am Stand und der Qualität der Gespräche hochzufrieden. "Die Systems erweist sich als Erfolg: Wir verzeichneten etwa 10 Prozent mehr Besucher und bis zu 30 Prozent mehr qualifizierte Kundenkontakte als im Vorjahr", freut sich Karlheinz Görken, Leiter Messen und Events bei T-Systems. Hans-Walter Siegmund, Geschäftsführer Deutschland der Mesonic Business Software: "Die meisten unserer Besucher kamen mit reellen Investitionsabsichten. Wir sind sehr zufrieden und werden uns nächstes Jahr sicher wieder auf der Systems präsentieren." Auch die Telecom Italia Tochter HanseNet, die auf der Systems 2007 Premiere als Aussteller feierte, reist mit einer positiven Bilanz nach Hamburg zurück: "Unsere hohen Erwartungen wurden erfüllt. Nicht nur die Anzahl, sondern vor allem die Qualität der Kundengespräche stimmen uns hinsichtlich konkreter Aufträge zuversichtlich", so Urban Tröster, Abteilungsleiter Direct Sales der HanseNet Telekommunikation GmbH.

Im Rahmen der Systems 2007 zeigten 1.198 Unternehmen aus 28 Ländern ihre Produkte und Lösungen rund um Informationstechnologie und Telekommunikation.

Die Trendthemen der diesjährigen Systems, wie die innovativen IT-Konzepte SOA (Service Orientierte Architekturen) und SaaS (Software-as-a-Service), Open Source, mobile Lösungen und IT-Sicherheit, stießen auf großes Besucherinteresse: So waren die Vorträge im Rahmen des "SOA-Talks" auf dem Systems Forum B2 gut besucht, die Konferenzen zu Open Source ausgebucht. Das Zukunftsthema "Green IT", das die Systems erstmals besetzte, fand laut Veranstalter ebenfalls große öffentliche Resonanz. Gleiches galt für die Job-Initiative, die sowohl von den Ausstellern als auch vom Branchenverband Bitkom ausdrücklich begrüßt wurde.

Klaus Dittrich: " Die Systems ist richtig aufgestellt für die Informationsbedürfnisse der ITK-Entscheider und als Networking-Plattform der Branche. Um bei den Besucherzahlen in den nächsten Jahren wieder zu wachsen, benötigen wir die Unterstützung der Key-Player der Branche, von denen derzeit einige der Systems fern bleiben."

Die nächste SYSTEMS findet vom 21. bis 24. Oktober 2008 auf der Neuen Messe München in Riem statt. (mf)