Kommentar zu Mobile Security

Liegen lassen ist auch keine Lösung

18.06.2015 von Regina Böckle
Wer kümmert sich um Risiken, die durch Handys und Tablets im Unternehmensalltag entstehen? Offenbar kaum jemand. IT-Dienstleistern scheint das Thema zu komplex zu sein. Die Cyber-Kriminellen freuen sich.

Alle nutzen sie, aber kaum einer will sich wirklich damit befassen: Smartphones, Tablets und mobile Apps gehören heute zur Standardausrüstung der meisten Mitarbeiter. Oft sind die Geschäftsführer die ersten, die mit einem selbst erstandenen Tablet auf die IT-Abteilung zusteuern mit der nachdrücklichen Bitte, doch alles zu tun, damit man mit diesem Gerät auf alle Unternehmensdaten und -applikationen zugreifen kann.

Regina Böckle, Director Content Events bei ChannelPartner: "Mobile Enterprise ist ein Riesenmarkt. Aber das Gros der Partner packt das Thema trotzdem nicht an."

Was User mit ihren mobilen Geräten so alles tun? Welche Apps sie aufspielen? Welche Dienste sie nutzen, und welche unternehmenskritischen Daten darauf landen? Wer kümmert sich um diese Risiken? Offenbar kaum jemand. Das Vertrauen in das bewährte Lebensmotto der Kölner: "Et hätt noch immer jooot jejangen" scheint groß.

Doch auch umgekehrt herrscht eher Stillstand: Die Chancen, die die Mobilisierung von Geschäftsabläufen bieten könnten? "Ach, lass ma' stecken, das is' Killefiz"

Mobile Enterprise Day am 19. Mai in München
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Am Bitdefender-Stand war immer viel los.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Sven Huschke, CFO der Cortado AG, zeigte auf, dass es auch in Deutschland ernstzunehmende Anbieter von MDM-Systemen gibt.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Arne Kemner, Head of Cloud Solutions, Dimension Data Germany AG & Co. KG, schildert die Erfahrungen eines Systemhauses als "Enterprise Mobility as a Service"-Provider.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Der Samsung-Stand war stets umlagert.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Michael Krusche, Geschäftsführer und Inhaber des Systemhauses Krusche & Company GmbH erzählte viel über die Kundenbindung im Smartphone-Zeitalter.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Charmanter Besuch am Cortado-Stand, Susanne Schubert, IDG, mit einem Systemhausvertreter.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Dr. Joachim Philippi, Vorstand der 7P Solutions & Consulting AG schilderte die Chancen und Risiken für Systemhäuser im Marktsegment Mobile Enterprise in Deutschland.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Die Mittagspause haben sich die Systemhaus-Vertreter redlich verdient.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Matthias Frank, Senior Sales Manager B2B IT Channel, Samsung Electronics Deutschland: "Wie Hardware-Reseller zu Trusted Advisors ihrer Kunden werden."
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Sebastian Welke, Head of Channel Sales, bei der virtual solution AG, brachte den Spagat zwischen dem Wunsch der Anwender, ihre Smartphones und Tablets im Unternehmen zu nutzen, und der Notwendigkeit der Systemandministratoren, das Firmennetzwerk sicher zu halten, deutlich zur Geltung.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
In der Pause gab eine Frau den Ton: Regina Böckle, IDG.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Michael Quittenden, Geschäftsführer der QKomm GmbH. Der Bitdefender-Partner demonstrierte an drei Beispielen, wo Antiviren-Software überall eingesetzt wird: In Passagierflugzeugen, auf Frachtschiffen und in Automobilen.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Berater Michael Reiserer: Vom Bauchladen zum Business-Prozess - Vertrieb und Akquise 2.0 bei Systemhäusern, oder: Wie macht es Tesla?
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Oliver Lorenz, Geschäftsführer des Systemhauses Dögel IT-Experts: "Kunden in ganz Deutschland."
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Die Glücksfeen Regina Böckle und Carolin Schmid (beide IDG) zogen gemeinsam den glücklichen Gewinner des iPad mini aus dem Lostopf.
Mobile Enterprise Day, 19. Mai 2015, München
Die anwesenden Systemhaus-Vertreter waren mit der Performance der Keynote-Speaker und der Workshop-Leiter mehr als zufrieden, sie alle gingen voller Enthusiasmus ans Werk.

Und was ist mit den Beratern der Unternehmen – Systemhäusern, IT-Dienstleistern, ISVs, Service Providern? Ich habe mit Herstellern und IT-Dienstleistern gesprochen, die in diesem Markt sehr aktiv sind. Fazit: Ja, Mobile Enterprise ist ein Riesenmarkt. Aber das Gros der Partner packt das Thema trotzdem nicht an. Es ist zu kompliziert, die Erwartung der Kunden ist riesig, die Umsetzung – vor allem im Hinblick auf organisatorische Fragen beim Kunden – zu komplex. Viele Projekte landen auf Eis.

Also weiter nach dem Motto "Wird schon gut gehen"? Cyber-Kriminelle werden sich freuen und ihr Geschäft machen, so lange Anbieter, Channel und Anwender das Thema links liegen lassen.

(--> Lesen Sie dazu auch den Beitrag "Mobile Security – Unternehmen unterschätzen die Risiken")

Mobile Security

Ein Diebstahl von Unternehmensdaten ist für die Befragten mit Abstand das größte mobile Sicherheitsrisiko.

Fast 60 Prozent halten das Risiko, das von mobilen Apps hinsichtlich Datenschutz und Datensicherheit ausgeht, für „eher gering“ oder „gering“.

Ein Fünftel der für den Zugriff auf Unternehmensdaten eingesetzten Mobilgeräte unterliegt nicht der Kontrolle der IT-Abteilung.

Fast die Hälfte der Befragten berichtet von bereits bestehenden oder geplanten externen Zugriffsrechten auf die Infrastruktur oder bestimmte Prozesse.