Apples neues Betriebsystem

Mac-OS X Lion wird im Juli ausgeliefert

07.06.2011 von Thomas Armbrüster
Das nächste Betriebssystem für den Mac wird ab Juli in den Handel gelangen. Auf der Apple-Entwicklerkonferenz haben Steve Jobs und andere Führungskräfte von Apple einige der neuen Funktionen offiziell vorgestellt.

Lion ab Juli im App Store

Das nächste Betriebssystem für den Mac wird ab Juli verfügbar sein. Auf der Apple-Entwicklerkonferenz haben Steve Jobs und andere Führungskräfte von Apple einige der neuen Funktionen offiziell vorgestellt.

Nun ist es offiziell: Auf der Apple-Entwicklerkonferenz (WWDC) hat Steve Jobs angekündigt, dass Mac-OS X Lion ab Juli verfügbar sein wird. Das Update wird nur über den Mac-App-Store erhältlich sein, was einen Download von rund 4 GB erforderlich macht.

Außerdem muss man für das Update mindestens Mac-OS X 10.6.8 installiert haben, da erst ab dieser Version die Änderungen im App Store enthalten sind, die dann die Installation von Mac-OS X Lion ermöglichen. Lion lässt sich außerdem nur auf Macs installieren, die mindestens einen Core-2-Duo-Prozessor haben, sodass jeweils die ersten Generationen von Macbook, Macbook Pro, iMac und Mac Mini außen vorbleiben. Der Preis wird bei 24 Euro liegen. Anwender, die einen neuen Mac am oder nach dem 6. Juni gekauft haben, bekommen das Update auf Lion kostenlos. Die Serverversion, die die Installation von Lion voraussetzt, wird für 40 Euro im App Store verfügbar sein.

Ab Juli steht Mac-OS X Lion im App Store zum Download bereit, eine Version auf DVD wird es nicht geben.

Mehr Gesten

Das Trackpad wird zur Steuerungszentrale

Rund dreiviertel aller verkauften Macs sind inzwischen mobile Macs. Von daher ist es verständlich, dass Apple in Mac-OS X Lion weitere Gesten zur Steuerung von Programmen und System hinzufügt. So lassen sich unter anderem das Launchpad, Mission Control und der Schreibtisch mit Vierfingergesten aufrufen, und in vielen Anwendungen sowie im Finder ist das Navigieren per Trackpad integriert. Auch das Scrollen hat Apple überarbeitet, und die Scrollbalken erscheinen nun wie im iOS erst dann, wenn man sie benötigt. Auch lässt sich die Scrollrichtung ändern, sodass sie genauso funktioniert wie auf dem iPad und dem iPhone.

In Mac-OS X Lion lassen sich noch mehr Funktionen über das Trackpad steuern als bisher.

Vollbildansicht

Mehr Anwendungen mit Vollbilddarstellung

Was man bisher nur aus iPhoto kennt, wird in Lion in weitere Anwendungen integriert: Die Vollbildansicht. Sie lässt sich unter anderem in Safari, Mail, iCal und Vorschau aktivieren. Menüleisten und Symbolleisten blenden sich in der Vollbilddarstellung aus, sodass man mehr Platz für den Inhalt auf dem Bildschirm hat. Zwischen Anwendungen in Vollbilddarstellung kann man über das Trackpad umschalten.

Neben Safari, Mail und Vorschau lässt sich auch in iCal die Vollbildansicht aktivieren.

Mission Control

Spaces und Exposé unter einem Dach

Mission Control ersetzt die bisher getrennten Optionen Exposé und Spaces. Aktiviert man Mission Control, so blenden sich wie aus Exposé gewohnt die Fenster aller momentan aktiven Anwendungen ein sowie zusätzlich Symbole alle Arbeitsumgebungen (Spaces). Mit einem Klick auf eines dieser Symbole wechselt man dann zu einer anderen Umgebung, außerdem ist der Wechsel zwischen den Arbeitsumgebungen immer über das Trackpad möglich, ohne Mission Control zu aktivieren. Neu ist zudem, dass jedes Programm in der Vollbilddarstellung automatisch eine eigene Arbeitsumgebung bildet, ebenso wie das Dashboard. Ganz einfach ist es, eine neue Arbeitsumgebung anzulegen, wozu man in Mission Control nur ein Symbol anklicken und dann die Fenster einer Anwendung auf den neuen Schreibtisch ziehen muss. Die zusätzlichen Arbeitsumgebungen lassen sich in Mission Control außerdem mit einem Klick wieder löschen, wenn man sie nicht mehr benötigt.

Mission Control blendet sowohl die momentan geöffneten Fenster ein als auch Symbole für alle aktiven Arbeitsumgebungen.

Launchpad

Programmstart wie auf dem iPad

Anwendungen startet man nun auf dem Mac so wie auf dem iPad. Das Launch Pad blendet bis auf das Dock den Bildschirminhalt aus und Symbole der verfügbaren Anwendungen ein, die man dann mit einem Klick starten kann. Anordnen lassen sich die Symbole einfach mit der Maus. Das Launch Pad verfügt wie auf dem iPad und dem iPhone über mehrere Seiten, wenn nicht alle Anwendungen Platz haben. Auch Ordner werden angezeigt, der Inhalt wird dann mit einem Klick eingeblendet. Sowohl das Launchpad selbst als auch die Navigation zwischen den Seiten lassen sich per Trackpad-Gesten erledigen.

Zum Starten der Anwendungen gibt es in Lion das Launchpad, das analog zum iPad und iPhone funktioniert.

Umgebung wiederherstellen

Wiederherstellen nach Beenden und Neustart

Beendet man in Lion eine Anwendung, in der noch Fenster und Dokumente geöffnet sind, werden diese beim nächsten Programmstart wieder geöffnet. Das funktioniert aber nur in Anwendungen, in denen die Programmierer diese Option integriert haben. Auch beim Ausschalten oder dem Neustart des Rechners merkt sich das System den momentanen Zustand und öffnet dann beim nächsten Start wieder alle Anwendungen und Fenster. Im Ausschaltdialog lässt sich diese Option aber auch ausschalten.

Schaltet man den Mac aus oder startet ihn neu, merkt sich das System geöffnete Programme und Fenster und stellt sie wieder her.

Automatisches Speichern

Änderungen automatisch speichern

Anwendungen, die auf Mac-OS X Lion angepasst sind, speichern automatisch alle an einem Dokument vorgenommenen Änderungen. Dabei werden aber nur die veränderten Teile, nicht jedoch die kompletten Dateien gesichert. Über ein Aufklappmenü in der Symbolleiste lassen sich dann alle bisher gespeicherten Versionen durchsuchen und so ein früherer Zustand des Dokuments wiederherstellen. Die Bedienung gleicht dabei derjenigen, die auch von Time Machine verwendet wird. Außerdem lässt sich ein Dokument schützen, damit es nicht versehentlich geändert wird. Das Mac-OS aktiviert den Schutz außerdem automatisch, wenn man ein Dokument länger nicht mehr geöffnet und bearbeitet hat. Der Zeitraum lässt sich über die Systemeinstellungen vorgeben.

Analog zu Time Machine kann man die automatisch gespeicherten Versionen eines Dokuments durchsuchen.

Mail in neuem Gewand

Neues Interface, Konversationen und bessere Suche

Mail verwendet jetzt eine Bedienoberfläche, die besser an die breiten Monitore angepasst ist. Links gibt es eine (ausblendbare) Liste mit den Postfächern, rechts daneben die Liste aller Nachrichten im aktivierten Postfach und ganz rechts wird der Inhalt der Nachricht eingeblendet. Wer möchte, kann aber zur bisher gewohnten Darstellung umschalten. Neu sind die Konversationen, die die Verlaufsdarstellung aus den Vorgängerversionen ersetzen und wesentlich übersichtlicher Nachrichten und Antworten zusammenfassen und darstellen. Auch bei der Suchfunktion hat Mail zugelegt und bietet nun Vorschläge an, sobald man etwas in das Suchfeld eintippt.

Über die Konversationen lassen sich Nachrichten und Antworten nun wesentlich besser verfolgen.

Die Suche in Mail macht nun anhand der indizierten Nachrichten Vorschläge, sobald man etwas eingetippt hat.

App Store integriert

Der App Store ist nun fester Bestandteil des Systems

Den App Store gibt es zwar auch schon unter Snow Leopard, dort ist er aber erst spät zusätzlich hinzugekommen. In Mac-OS X Lion ist der App Store integraler Bestandteil des Systems. Was unter anderem bedeutet, dass man nun auch Delta-Updates laden kann, also nur die Veränderungen zur Vorgängerversion, und nicht mehr das komplette Programm erneut übertragen muss. Außerdem wird es In-App-Kaufoptionen geben sowie Benachrichtigungen über verfügbare Updates.

Der App Store ist integraler Bestandteil von Mac-OS X Lion und ermöglicht unter anderem Delta-Updates. (macwelt/cm)