Forrester

Marken verschwenden mit Facebook und Twitter Zeit und Geld

25.11.2014 von Thomas Cloer
Firmen geben immer mehr Geld aus, um bei Facebook und Twitter "Beziehungen" zu und "Unterhaltungen" mit ihren Kunden zu beginnen.

Nach Ansicht der Marktforscher von Forrester könnte das allerdings vor allem Zeit- und Geldverschwendung sein. Denn: "Sie haben nicht wirklich eine soziale Beziehung mit Ihren Kunden", schreibt Forrester-Analyst Nate Elliott zu dem aktuellen Report "Social Relationship Strategies That Work" (der kostet knapp 500 Dollar). Die Facebook- und Twitter-Posts führender Marken erreichen laut Elliott nur rund zwei Prozent der Fans und Follower; sogar weniger als 0,1 Prozent interagieren im Schnitt mit jedem Eintrag. Zu allem Überfluss habe Facebook ja auch gerade noch angekündigt, künftig weniger nicht bezahlte Werbung in den Neuigkeiten der Nutzer anzuzeigen.

Web-Tools für Social Media Marketing
Web-Tools für Social Media Marketing
Soziale Netzwerke spielen im modernen Marketingmix eine immer wichtigere Rolle. Mit den richtigen Tools lassen sich Kampagnen effizient im Browser planen, durchführen und auswerten. Im Folgenden eine Vorstellung leistungsfähiger Alternativen, die sich in der Praxis bewährt haben.
Buffer
Buffer bietet sowohl Privatanwendern als auch Unternehmen einen einfachen Weg, Status-Updates in den wichtigsten sozialen Netzwerken nach Zeitplan zu veröffentlichen.
SocialBro
Bei Socialbro handelt es sich um einen funktionsreichen Analytics-Service für Twitter, der 2011 von einem spanischen Startup gestartet wurde und sich in der Branche bereits einen Namen machen konnte.
HootSuite
Wenn es darum geht, die Unternehmenskommunikation in den sozialen Netzwerken zu optimieren, gilt der aus Kanada stammende Service HootSuite mit über neun Millionen Nutzern als eine der besten Alternativen, die der Markt zu bieten hat.
Sprout Social
Eine weniger bekannte, aber dennoch interessante Alternative zu HootSuite ist Sprout Social. 2010 in Chicago gegründet der SaaS-Dienst ebenfalls als ein zentrales Management-Dashboard für Marketer, die verschiedene Social-Media-Profile effizient an einem Ort verwalten möchten.
WebZunder
Mit WebZunder präsentiert sich eine deutsche Lösung, die sich als eine günstigere und einfachere Alternative zu den Schwergewichten aus den USA positioniert. Mit dem Web-basierten Social-Media-Tool aus München sollen kleinere Unternehmen, die selbst wenig Erfahrung in Social Media haben und sich keinen Marketing-Experten leisten können, in die Lage versetzt werden, sich in den sozialen Netzwerken erfolgreich zu präsentieren.
SocialBench
SocialBench ist ein leistungsstarkes Marketing-Tool, das in Hamburg entwickelt wird und Community-Management-Funktionen, die für die Arbeit im Team konzipiert sind, umfangreiche Analytics und Werbungsmanagement in einer ganzheitlichen Plattform vereint.
Quintly
Quintly ermöglicht die effektive Analyse und Steuerung der eigenen Unternehmenspräsenz in den wichtigsten sozialen Netzwerken. Der aus Köln stammende Cloud-Dienst bietet eine funktionsreiche und professionelle Plattform an, die zahlreiche Analytics-Werkzeuge für Marketing-Spezialisten bereitstellt.
Nimble
Die Grenzen zwischen Social Media Marketing und Kundenmanagement verschwinden zunehmend. Vor diesem Hintergrund gewinnen Social-CRM-Tools wie Nimble immer weiter an Bedeutung.

Firmen, die ihre Nutzer tatsächlich online erreichen wollten, sollten das besser auf ihrer eigenen Webseite oder in kleineren, nischigeren Netzwerken versuchen, rät Analyst Elliott. Facebook und Twitter sammelten zwar weiterhin Milliarden für Banner-Werbung ein, seien aber nicht länger die wichtigsten Anlaufstellen für Social Marketer. Facebook sieht der Experte mittelfristig gar zum reinen "Repository für Display Ads" verkommen, schreibt das "Wall Street Journal".

Beim Marketing sei die gute alte E-Mail nicht zu verachten, sagt Elliott. Die erreiche immerhin in 90 Prozent aller Fälle ihre Adressaten. "Und niemand guckt Ihnen über die Schulter und schreibt Ihnen vor, was Sie in E-Mails sagen dürfen und was nicht", zitiert "Fast Company" den Forrester-Mann. "Wenn Sie die Wahl haben zwischen einem neuen Abonnenten auf ihrem Mail-Verteiler oder einem neuen Facebook-Fan, dann nehmen Sie in jedem Fall E-Mail." Und die Kurzfassung dort lautet schlicht:

tl;dr Nicht twittern. Keine Zeit bei Facebook vergeuden. E-Mail funktioniert immer noch.

PS: Das Munich Digital Institute hat aktuell einen ausführlichen Studien-Cross-Check zum Thema "Verlassen Teenager Facebook?" veröffentlicht. Zwei der zentralen Kernaussagen: 1. Die 25-34-Jährigen und die 35-44-Jährigen sind in der Kombination aus Anzahl und Gehalt die relevantesten Zielgruppen auf Facebook; 2. Es gibt Stand heute in der Kombination aus Nutzerzahlen und Aktivität altersübergreifend keine wichtigere öffentliche Plattform als Facebook.