Nach Ransomware-Attacke

Media-Markt-Angreifer fordern 50 Millionen Euro

09.11.2021 von Panagiotis Kolokythas
Eine Erpressersoftware hat die Server von Media Markt und Saturn lahmgelegt. Die Erpresser verlangen Berichten zufolge ein hohes Lösegeld.
Das Geschäft in den Media-Markt-Filialen soll trotz des erfolgreichen Cyberangriffs nur mit geringen Einschränkungen weiterlaufen.
Foto: MediaMarktSaturn

Hinter dem Angriff auf die Server von Media Markt und Saturn in der Nacht zum Montag soll die Gruppe "Hive" stecken, berichtet Bleeping Computer. Die Server wurden mit der Hive-Erpressersoftware infiziert und die Gruppe verlangte zunächst ein spektakulär hohes Lösegeld von 240 Millionen Dollar (etwa 206 Millionen Euro). Die niederländische Nachrichtenseite RTL Nieuws berichtet inzwischen, dass die Lösegeldforderung kurze Zeit später auf 50 Millionen Dollar gesenkt wurde.

Bei der Attacke wurden Daten auf Servern und Workstations von Media Markt und Saturn verschlüsselt. Gegenüber Bleeping Computer erklärte Media Markt: "Die MediaMarktSaturn Handelsgruppe und ihre Landesgesellschaften sind Ziel eines Cyberangriffs geworden. Das Unternehmen hat umgehend die zuständigen Behörden informiert und arbeitet mit Hochdruck daran, die betroffenen Systeme zu identifizieren und die entstandenen Schäden schnellstmöglich zu beheben. In den stationären Märkten kann es derzeit zu Einschränkungen beim Zugang zu einigen Diensten kommen. MediaMarktSaturn steht seinen Kunden weiterhin über alle Vertriebskanäle zur Verfügung und arbeitet intensiv daran, dass alle Dienste so schnell wie möglich wieder uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Über die weiteren Entwicklungen zu diesem Thema wird das Unternehmen informieren."

Auf den deutschen Websites von Media Markt und Saturn finden sich noch keine Hinweise auf den Angriff. In Österreich wurde aber eine Informationsseite online gestellt. Dort erklärt Media Markt, welche Einschränkungen es derzeit gibt.

Das Unternehmen betont, dass der Einkauf in den Märkten weiterhin möglich sei und auch alle üblichen Zahlungsarten verfügbar seien, ausgenommen Gutscheinkarten und Clubcoupons. Bei Kartenzahlungen könne es zu Wartezeiten kommen. Aktuell sei zudem kein Verkauf von Gutscheinkarten möglich. Außerdem sei auch Rückgabe und der Umtausch von Produkten nicht möglich.Im Online-Shop ist die Zustellart "Abholung im Markt" (Click & Collect) vorübergehend eingeschränkt und bei offenen Bestellungen kann es zu Lieferverzögerungen kommen.