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Mehr LED-Modelle sollen LCD-TV-Preisverfall abfedern

31.05.2010
Trotz einer Reihe von teureren Modellen mit LED-Backlight sind die Durchschnittspreise für LCD-TVs 2009 doppelt so schnell gesunken als 2008. DisplaySearch rechnet für 2010 mit einem stark wachsenden LED-Anteil, der den Preisverfall abfedern soll.

Trotz einer Reihe von teureren Modellen mit LED-Backlight sind die Durchschnittspreise für LCD-TVs 2009 doppelt so schnell gesunken als 2008. DisplaySearch rechnet für 2010 mit einem stark wachsenden LED-Anteil, der den Preisverfall abfedern soll.

Die Durchschnittspreise für LCD-Fernseher sind 2009 aufs Jahr gesehen um 24 Prozent gesunken, Plasmafernseher sind im Schnitt um 21 Prozent günstiger geworden.

DisplaySearch führt den starken Preisverfall im LCD-TV-Bereich vor allem darauf zurück, dass die Panel-Hersteller im vierten Quartal 2008 und im ersten Quartal 2009 aufgrund von Überkapazitäten und in Erwartung einer sinkenden Nachfrage nach Ausbruch der Weltwirtschaftskrise ihre Preise gesenkt haben.

Die Markenanbieter hatten es in der ersten Hälfte 2009 folglich leicht, die Nachfrage durch Preissenkungen anzukurbeln.

Bedingt durch einen unerwartet hohen TV-Absatz in China und Glasengpässe sind die Panel-Preise im zweiten Quartal 2009 angezogen, bis September auf ein neues Hoch geklettert und bis Ende des Jahres relativ weit oben geblieben, während sie sonst um diese Jahreszeit meist im Sinkflug begriffen sind, da für die Panel-Hersteller das Weihnachtsgeschäft schon im dritten Quartal gelaufen ist und das vierte für sie jeweils Saure-Gurken-Zeit ist.

Statt ihrerseits zum Weihnachtsgeschäft die Gerätepreise an die Panel-Preisentwicklung anzupassen, haben die Markenanbieter die in der ersten Jahreshälfte erzielten höheren Margen zum Großteil an ihre Kunden weitergegeben, um zu verhindern, dass es durch stagnierende oder steigende Preise zu einem "desaströsen" Nachfrageeinbruch gekommen wäre, meint Paul Gagnon, DisplaySearch-Direktor für TV-Marktforschung in Nordamerika.

Für 2010 rechnet DisplaySearch aufgrund einer Reihe von Faktoren mit einem weniger dramatischen Preisverfall bei LCD-TVs. So soll das Panel-Angebot wegen der anhaltend großen Nachfrage aus China und gewissen Materialengpässen in der ersten Jahreshälfte knapp bleiben, womit vorerst auch eine weitere Preiserosion verhindert wird.

Hinzu kommt ein stark steigender Anteil von 30 bis 50 Prozent teureren Modellen mit LED-Backlight und 3D-TVs, weshalb DisplaySearch davon ausgeht, dass die Weltmarktpreise für LCD-TVs 2010 im Schnitt nur um 4 Prozent sinken werden. Und das, obwohl der Aufpreis für LED- gegenüber CCFL-Backlight stark im Sinken begriffen ist.

Die Marktforscher rechnen darüber hinaus damit, dass sich die Preise für LCD-TVs mit 32 Zoll Bilddiagonale und HD-Auflösung Ende des Jahres der 300-Dollarmarke nähern könnte und Premium-Anbieter das Spiel mitmachen werden, auch wenn dies teilweise auf ein Minusgeschäft hinauslaufen könnte. Derweil arbeiten alle Teilnehmer in der Lieferkette schon daran, das Kundeninteresse zu höherwertigen Geräten ab 40 Zoll Bilddiagonale zu lenken.

Die Durchschnittspreise für Plasmafernseher (PDP TV) sollen 2010 um 15 bis 25 Prozent sinken, wobei DisplaySearch erwartet, dass alle Geräte bis 50 Zoll Bilddiagonale im zweiten Quartal 2010 schon für unter 1.000 Dollar angeboten werden. Selbst 58-Zöller sind schon für unter 2.000 Dollar zu haben.

Die meisten Plasma-TVs sind immer noch im 42-Zoll-Segment zu finden. Ihr Durchschnittspreis nähert sich schon der 500-Dollar-Marke. DisplaySearch rechnet damit, dass 42-Zöller mit HD-Auflösung Ende des Jahres schon für unter 500 Dollar über den Ladentisch gehen werden.

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Derweil setzen sich im 50-Zoll-Segment Geräte mit Full-HD-Auflösung immer mehr durch, wobei sie auch das Thema 3D-PDP-TV maßgeblich mitbestimmen werden, so DisplaySearch. (kh)