Make Munich

Messe der Handbeschmutzer

22.04.2013 von Armin Weiler
Do-It-Yourself hieß es in den 60er und 70er-Jahren, heute nennen sich die versierten Bastler "Maker". In den USA bereits an der Tagesordnung, werden auch hierzulande Maker-Treffs und Maker-Messen immer beliebter.
3D-Druck kann kinderleicht sein, wie man am Fabbster-Stand bei der Make Munich sehen kann.

Do-It-Yourself hieß es in den 60er und 70er-Jahren, heute nennen sich die versierten Bastler "Maker". In den USA bereits an der Tagesordnung, werden auch hierzulande Maker-Treffs und Maker-Messen immer beliebter. So feierte nun die Make Munich in der bayerischen Landeshauptstadt Premiere.

Nils Hitze, CEO von 3dDinge.de, "Gentleman Nerd" und Mitinitiator der Messe ist äußerst zufrieden mit der Resonanz: Mit fast 3.000 Besuchern kamen doppelt so viele Besucher als erwartet. Dazu kamen noch über 60 Aussteller, die Tonhalle München platzte aus allen Nähten. "Einer der Gründe ist der Wunsch nach mehr Individualität", erklärt Hitze. Zudem sieht er in der Maker-Bewegung auch ein soziales Engagement. So entwickeln die Hightech-Bastler mit relativ geringem finanziellem Aufwand technische Lösungen für Menschen aus ärmeren Regionen.


Die Make Munich ist ausdrücklich als Mitmach-Messe angelegt: So sollen sich die Besucher ruhig beim Basteln "die Hände schmutzig machen".

Dass Computer-Basteleien auch gröbere Werkzeuge benötigen zeigen die Case-Modder am Coolermaster-Stand.

Auch 3D-Drucker gibt es an allen Ecken zu sehen, beispielsweise ein Modell für höhere Druckobjekte.

Dort können die Besucher für die besten aufgemotzten PCs abstimmen.

Einer der Favoriten: Das PC-Moped.

Mit Smartphones steuerbare Drohnen sind auch ein Thema für die Maker.

Manche bauen sie sogar selbst, anstatt die Produkte von der Stange zu kaufen.

die Veranstalter müssen sich bald nach einer neuen Location umschauen, denn die Tonhalle platzt aus aus allen Nähten.

Am Stand von Hackerspaceshop.com interessieren sich die bereits die Junior-Maker für das Elektronikzubehör.

Hier kann man sich auch für unter 40 Euro bereits einen Raspberry-Mini-Rechner bauen.

3D-Drucken kann kinderleicht sein, wie man bei Fabbster sehen kann.

Und so sehen die 3D-Druckergebnisse aus.

Fabbster-Vermarkter Carl Fruth ist mit der Resonanz sehr zufrieden.

Auch Makerbot zeigt seinen 3D-Drucker auf der Make Munich.

Zahlreiche Werkstattvereine nutzen die Maker-Plattform, um sich vorzustellen.

Maker basteln nicht nur mit Elektronik, auch textile Handarbeiten sind gefragt.

Mit einem Heißdrahtschneider können Formen aus Styroporplatten geschnitten werden.

Wer mit einem Laserschneider arbeitet, kann die Laubsäge im Schrank lassen.

Was man zeichnen kann, kann man auch bauen...

... beispielsweise einen kleinen Holzvergaser.

Pacman mal ganz analog - die Kinder haben Spaß daran.

Mit einem 3D-Printer kann man auch Musik drucken!

Die Aussteller nehmen den Besuchern die Hemmungen vor Elektronikbasteleien.

Auch Software kann man basteln: Wie hier die Steuerung eines Roboterfahrzeugs.

Ergänzt wird das Ausstellungsprogramm durch Vorträge wie hier zum Thema 3D-Druck.

Mit 3D-Druckern lassen sich ganz Computerspiellandschaften nachbauen.

Der Zweck mancher "Erfindungen" erschließt sich nicht auf den ersten Blick: Hier ein 3D-Drucker auf einem Skateboard mit Elektroantrieb.

In zahlreichen Workshops und Bastelangeboten wurden die Besucher zum Mitamchen und "Hände schmutzig machen" animiert. Ein dominierendes Thema auf der Make Munich waren dabei 3D-Drucker. So konnten die Maker beispielsweise am Stand von Fabbster eigene 3D-Objelte gestalten und ausdrucken. Carl Fruth von Fabbster-Vermarkter FIT ist voll des Lobs für die Veranstaltung: "Das Interesse ist sehr groß und die Maker sind einfach angenehme Leute", freut sich der 3D-Drucker-Spezialist. Die Fabbster-3D-Drucker sind schon ab rund 1.500 Euro zu haben. Wo die 3D-Drucker letztendlich ihren Platz finden, ist aber auch für Fruth noch nicht klar: "Ich bin mit nicht sicher, ob es in Zukunft die Produkte eher bei Mediamarkt oder bei OBI gibt", meint er.

Laut Mitinitiator Hitze wurde die Veranstaltung durch Sponsoren und Eintrittsgelder finanziert, ein Großteil der Aussteller, darunter einige Bastlerwerkstattvereine mussten hingegen ihre Stände nicht bezahlen, "Aussteller ohne Verkaufsabsicht", nennt Hitze die ehrenamtlichen Tüftlerverbände. Hitze ist sich sicher, dass die Maker-Bewegung in Deutschland erst am Anfang steht. "Wir werden in Zukunft noch viele dieser Veranstaltungen sehen", kündigt der Maker an. (awe)