Nach längerem Zögern will Microsoft nun eine Itanium-Version für den 2007 gepanten Longhorn-Server veröffentlichen. Des weiteren planen Intel und der Redmonder Software-Riese eine gemeinsame Marketing-Kampagne für die Intels Server-CPU. Diese soll als Unix-/RISC-Alternative dargestellt werden.
Gegenüber dem amerikanischen Nachrichtendienst "Cnet" bekannte Bob Muglia, Senior Vice President der Windows Server Gruppe, "unsere Position war nicht so klar, wie sie es hätte sein sollen. Wir engagieren uns für den Xeon, aber haben auch ein sehr starkes Engagement für den Itanium."
Microsoft erwarte, dass "in den nächsten 12 bis 24 Monaten eine Reihe von wirklich kritischen Anwendungen auf Microsoft-Itanium wechseln werden", so Muglia. In dessen Schlepptau werde auch Microsoft seine bislang dürftige Itanium-Palette erweitern. Bis heute hat Microsoft lediglich Itanium-Support für SQL-Server 2005, das Dotnet Framework 2005 und Visual Studio 2005 angekündigt.
Um sein Interesse zu dokumentieren, wird Microsoft laut Muglia 1.600 Itanium-Server von Hewlett-Packard (HP) kaufen. Dazu sagte der offensichtliche überraschte Rich Marcello, Senior Vice President bei HPs Business-Server-Group. "Auf der Itanium-Agenda waren Diskussionen mit Microsoft überhaupt nicht vorgesehen. Das ist die beste Nachricht seit dem Start des Itaniums."
Laut dem HP-Manager dürfte Microsofts Exchange-Server der erste Kandidat für eine Itanium-Unterstützung sein.
Dass die Itanium-Unterstützung durch Microsoft nicht gänzlich überraschend kommt, zeigt aktuell die "Route64"-Tour, die Intel zusammen mit dem Redmonder Softwerker unternimmt. Dabei zeigen beide Unternehmen zeigen Anwendungen auf dem Xeon-Prozessor mit 64-Bit. Laut Microsoft kann eine SAP-Business-Software für 18 Prozent mehr Benutzer skaliert werden als für einen 32 Bit-Server. (wl)