Microsoft kauft Security-Software-Haus Sybari

10.02.2005
Microsoft hat Sybari Software, einen Spezialisten für Antivirus-, Antispam- und E-Mail-Filterungslösungen für Unternehmenskunden übernommen. Den Wert des Deals schätzen Experten auf 140 bis 180 Millionen US-Dollar.

Microsoft hat mit Sybari Software einen Spezialisten für Antivirus-, Antispam- und E-Mail-Filterungslösungen für Unternehmenskunden übernommen. Den Wert des Deals schätzen Experten auf 140 bis 180 Millionen US-Dollar. Sybaris bekanntestes Produkt "Antigen" ist Server-basiert und schützt Exchange- und Domino-Server vor virenbefallenen E-Mails. Sybari bietet hierfür keine eigene Scan-Engine an, sondern lässt Kunden die Wahl zwischen Scannern unter anderem von Norman Data Defense, Sophos, Computer Associates, Virus Buster und Kaspersky Lab. Neben Exchange unterstützt Antigen in der Microsoft-Welt auch noch den Sharepoint Portal Server 2003 und die Sharepoint Services.

Microsoft betonte, es wolle Antigen keinesfalls zu einem Exchange-only-Produkt machen, sondern auch künftig die Version für IBMs Lotus/Domino weiterentwickeln und supporten. In Sachen Scan-Engines soll Antigen künftig aber auch Microsofts eigene Lösung unterstützen, die der Konzern Mitte 2003 mit dem Zukauf der rumänischen Firma GeCAD Software erworben hatte. Mike Nash, Vice President der Microsoft-Sparte Security Business and Technology, erklärte, der Konzern habe den inzwischen als "Microsoft Antivirus Engine" titulierten Scanner bereits intern mit der Sybari-Lösung eingesetzt.

Ob die Microsoft Antivirus Engine der neue Standard für Antigen werden soll oder nicht, wollte Nash nicht sagen. Microsoft erwäge außerdem, Sybaris Antispam-Software mit anderer Technik zu kombinieren, die der Konzern bereits für seinen Hotmail-Service, den Online-Dienst MSN und Exchange einsetze, ergänzte Nash. An den Details der Übernahme werde noch gearbeitet, sagte Nash, und es sei noch nicht entschieden, wie Kunden künftig zwischen verschiedenen Antivirus-Engines wählen können.

Sybaris aktuelles Geschäftsmodell, dass dem Anwender die Wahl lasse, sei aber "eine gute Sache" und Microsoft wolle "von hier aus beginnen", so Nash. Seit einiger Zeit drängt Microsoft verstärkt in den Security-Markt. Nach der Übernahme von GeCAD folgte im Dezember 2004 die Akquisition der New Yorker Software-Schmiede Giant Company Software. Deren Flaggschiffprodukt "Giant Antispyware" brachte Microsoft anschließend unter dem Namen "Microsoft Antispyware" als (vorerst noch kostenlose) Testversion heraus. (cm)