Verluste durch Zukauf

Microsoft macht erstmals Miese

20.07.2012
Ein gründlich daneben gegangener Internet-Zukauf beschert Microsoft den ersten Verlust als börsennotiertes Unternehmen. Das Minus im vierten Geschäftsquartal summierte sich auf 492 Millionen Dollar (400 Mio Euro), wie der Software-Primus am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres von April bis Juni hatte Microsoft noch einen Gewinn von 5,9 Milliarden Dollar eingefahren.
Microsoft-Chef Steve Ballmer hat derzeit mit vielen offenen Baustellen zu kämpfen. Das wurde auch auf der WPC 2012 in Toronto sichtbar.

Ein gründlich daneben gegangener Internet-Zukauf beschert Microsoft den ersten Verlust als börsennotiertes Unternehmen. Das Minus im vierten Geschäftsquartal summierte sich auf 492 Millionen Dollar (400 Mio Euro), wie der Software-Primus am Donnerstag mitteilte. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres von April bis Juni hatte Microsoft noch einen Gewinn von 5,9 Milliarden Dollar eingefahren.
Hintergrund des Einbruchs ist die Übernahme der Online-Werbefirma Aquantive vor fünf Jahren. Mit diesem Zukauf wollte sich Microsoft eigentlich auf Augenhöhe mit dem Rivalen Google bringen, der kurz zuvor den Werbespezialisten DoubleClick geschluckt hatte. Doch während bei Google die Werbemilliarden flossen, tröpfelten die Einnahmen bei Microsoft nur. Der Windows-Konzern schrieb nun fast den gesamten damaligen Kaufpreis von 6,3 Milliarden Dollar ab.

Online-Geschäft ist Dauerbaustelle

Microsoft hatte diese Abschreibung schon Anfang des Monats angekündigt. Entsprechend vorgewarnt waren die Anleger. Sie hatten sogar mit einem noch heftigeren Verlust gerechnet. Nachbörslich stieg die Aktie so um gut 2 Prozent. Das Online-Geschäft ist eine Dauerbaustelle, in der Microsoft über die Jahre viele Milliarden versenkt hat. In dem nun abgeschlossenen gesamten Geschäftsjahr addierte sich das operative Minus der Sparte zusammen mit der Abschreibung auf 8,1 Milliarden Dollar. Schon im Jahr davor hatte der Konzern hier 2,7 Milliarden Dollar verloren.

MS WPC 2012
WPC12: Deutsche Microsoft-Partner-Party in Toronto
Torontos Skyline
Casino Royale beim WPC 2012: Deutsche Partner spielen gern
Die Zocker am Black Jack Tisch: Axel Oppermann, Experton, der freie Journalist Sven Hansel und Michael Kroker, Wirtschaftswoche.
Microsofts Deutsche Party in Toronto: Das Empfangskommitee
Gruppenbild mit Herr: Björn Riebel, Appsense mit Katja Gartung und Annelie Walther (beide The Campus)
Microsofts Partner-Chef Bernd Stopper zwischen Florian Stöckl und Klaus Weinmann (beide Cancom)
Performance Künstlerin; Bildnachweis: Redakion Sven Hansel
Casino Royale beim WPC 2012: Deutsche Microsoft-Partner-Party
Frank Haberkorn und Lars Riehn, beide von Infowan und Ingo Willmann, Jabra
Analysten unter sich: Peter Burghardt, Techconsult und Axel Oppermann, Experton
Deutsche Party
Party im vollen Gang
Partner im Gespräch: Sebastian Klatt, Raytion GmbH; Carsten Müller, CP Corporate Planning AG und Jörg Plümacher, Oraylis GmbH (v.l.n.r.)

Flaggschiff der Internet-Sparte ist die Suchmaschine Bing, die trotz einer Kooperation mit Yahoo einen schweren Stand gegenüber dem Marktführer Google hat. Sein Geld verdient Microsoft wie eh und je vor allem mit seinem PC-Betriebssystem Windows und seinen Office-Büroprogrammen. Hinzu kommt Software für leistungsstarke Firmenrechner, sogenannte Server.

Windows 8

Vor allem dank eines gut laufenden Office- und Server-Geschäfts legte der Umsatz im Schlussquartal des Geschäftsjahres um 4 Prozent auf 18,1 Milliarden Dollar zu. Das sei ein Rekordwert, betonte Konzernchef Steve Ballmer. Windows 7 dagegen verkaufte sich kurz vor der Ablösung durch das am 26. Oktober erscheinende Windows 8 merklich schlechter und warf auch weniger Gewinn ab.

Windows 8 Dateisystem
Windows 8 – Speicherplatz erstellen
Storage Pools und Storage Spaces sind die neue Geheimwaffe von Windows 8 gegen Mangel an Speicherplatz.
Windows 8 Speicherplatz – Laufwerksliste
In der Liste finden Sie alle formatierten und nicht formatierten Laufwerke, die noch keinem Speicherpool zugeordnet sind.
Windows 8 Speicherplatz – Fortschritts-Dialog
Sobald Sie auf "Pool erstellen" klicken, bereitet Windows die ausgewählten Laufwerke für das Erstellen eines Laufwerks vor.
Windows 8 Speicherplatz – Einstellungen
Im nächsten Schritt legen Sie den Namen des Speicherpools, die "Resilienz" und die Größe des Speicherpools fest.
Windows 8 Speicherplatz – Resilienz
"Resilienz" bedeutet Fehlertoleranz. Microsoft meinte damit den RAID-Level, voreingestellt ist "Zwei-Wege-Spiegelung". Hierfür sind jedoch mindestens zwei Laufwerke erforderlich.
Windows 8 Speicherplatz – Drei-Wege-Spiegelung
Für Drei-Wege-Spiegelung brauchen Sie sogar mindestens fünf Laufwerke. Hierfür sind jedoch mindestens zwei Laufwerke erforderlich. Es werden dabei immer drei Kopien eines Bits geschrieben.
Windows 8 Speicherplatz – Parität
Im Paritätsmodus brauchen Sie mindestens drei Laufwerke. Die Daten sind dabei gegen Datenverlust durch Ausfall eines Laufwerks durch Paritätsinformationen gesichert, die beim Wiederherstellen der Dateien helfen sollen.
Windows 8 Speicherplatz – Festlegen der Größe des Speicherpools
Beim Festlegen der Größe sind Sie nicht auf die physikalisch vorhandene Festplattengröße beschränkt. Sie können deutlich größere Pools erstellen. Ist der physikalisch vorhandene Speicherplatz erschöpft, warnt Windows Sie und Sie können den Pool durch weitere Laufwerke erweitern.
Windows 8 Speicherplatz – Speicherplatz erstellen – Fortschrittsdialog.
Sobald Sie alle Einstellungen vorgenommen haben und den Speicherplatz erstellen, wird das Laufwerk endgültig erstellt.
Windows 8 Speicherplatz – Übersicht mit Speicherplatz-Status.
Nach Abschluss der Aktion zeigt Windows auf einer Übersicht den Status des Speicherpools und gibt Ihnen die Möglichkeit das Laufwerk umzubenennen, zu vergrößern oder auch zu löschen.
Windows 8 Speicherplatz – Zugriff auf die Freigabe von Windows 7 aus.
Mit einem geeigneten Benutzer-Login und einer Freigabe können Sie auch von Windows 7 und selbst noch von Windows XP aus auf diesen Speicherplatz zugreifen. Vorausgesetzt, Sie haben den Speicherplatz nicht mit ReFS formatiert.

Die weltweite PC-Nachfrage stagnierte zuletzt angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Unsicherheiten sowie der Beliebtheit von Tablet-Computern und Smartphones. Deshalb wird das kommende Windows 8 in seinen diversen Varianten auch diese mobilen Geräte antreiben können. Microsoft erhofft sich durch Windows 8 überdies eine Belebung des PC-Markts. Um den Absatz von Windows 7 in den verbleibenden Monaten zu stützen, verspricht Microsoft den Käufern einen Rabatt beim Upgrade auf die Nachfolge-Software. Dafür plante der Konzern schon mal 540 Millionen Dollar ein.

MS Windows 8
Auch der Task-Manager zeigt sich in einem einfachen Stil mit laufenden und angehaltenen Programmen, die jeweils mit ein paar Klicks beendet werden können, falls notwendig.
Desktop-Programme können auch mit dem Start-Bildschirm verknüpft werden und rufen so automatisch den bekannten Desktop auf.
Der Windows Desktop: Windows, wie man es kennt, aber mit vielen neuen Touchfunktionen. Der Start-Button hat eine neue Funktion und schickt den Nutzer zurück zum Start-Bildschirm.
Die Systemsteuerung ist im Metro-Stil auf das Notwendigste beschränkt, bietet aber auch wichtige Möglichkeiten. Hier zu sehen das Zurücksetzen des Systems auf den Installationszustand oder ein »Refresh«, der alle Daten und Programme behält, aber das Betriebssystem auf den Installationszustand zurücksetzt.
Auch ein Browser für Dateien ist in der Metro-Oberfläche enthalten, wird aber nur dann eingeblendet, wenn Apps diese Funktionen aufrufen. Unter dem Windows-Desktop ist nach wie vor der Windows Explorer zuständig.
Das einblendbare Windows 8-Touchscreen-Keyboard bietet auch automatische Korrekturen und Autovervollständigen an.
Side-by-Side-Apps kann zwei, für den Metro-Stil ausgelegte Programme nebeneinander in einem Bild anzeigen. Dabei wird die zweite App von links in das Bild gezogen, bis der Split-Screen aktiviert wird.
Windows 8 enthält auch den Internet Explorer 10, der seine Adresszeile und Tabs verstecken kann, um die Anzeigefläche zu maximieren. Natürlich ist der Browser nun auch für Touchsteuerung ausgelegt.
Die Teilen-Funktion lässt auch Windows 8-Apps über sogenannte »Contracts« Informationen austauschen. Im Bild wird ein Internet-Link aus einem RSS-Reader zwischen zwei Social-Apps geteilt, ohne dass diese dafür speziell programmiert werden mussten.
Die Suche sieht so aus wie bei Windows Phone 7 Mango und zeigt beim Tippen schon passende Suchergebnisse an.
Das Hauptmenü enthält wichtige Optionen, die Microsoft »Charms« nennt, beispielsweise Suchen, Teilen, Home-Bildschirm, Geräte und Einstellungen.
Der Startbildschirm nutzt das Design der Metro-Oberfläche von Windows Phone 7 und zeigt Apps in großen, rechteckigen Flächen an. Der Desktop ist eine eigene App, wie unten rechts zu sehen ist.
Schon der Anmeldebildschirm ist neu gestaltet und bietet Informationen über Termine und Nachrichten. Das Bild ist frei wählbar. Zum Einloggen wird ein Passwort eingegeben oder ein selbst definiertes Muster auf dem Bild »gezeichnet«.

Rote Zahlen im Unterhaltungsbereich

Auch im Unterhaltungsbereich mit der Spielekonsole Xbox 360 gab es im Schlussquartal rote Zahlen. Microsoft versucht mit großem Aufwand, die Xbox zum Herzstück der Wohnzimmer-Unterhaltung zu machen. Dafür wurde das Angebot von Filmen und Sendungen für die Plattform stark ausgeweitet. Der Umsatz in der Sparte stieg.

Im gesamten Geschäftsjahr konnte Microsoft den Konzernumsatz um 5 Prozent auf den Bestwert von 73,7 Milliarden Dollar hochschrauben. Der Jahresgewinn fiel dagegen wegen der Abschreibung um gut ein Viertel auf 17,0 Milliarden Dollar.
(dpa / rb)