Microsoft streitet mit Apple wegen Office-Verkäufen

18.07.2002
Ausgesprochen unzufrieden ist offensichtlich Microsoft mit den Office-Verkäufen für die Apple-Plattform Mac OS X. Statt wie geplant bis diesen November rund 750.000 Stück des Büropaketes für Apples Mac OS X zu verkaufen, seien bislang nur rund 300 000 Kopien an Apple-Kunden raus gegangen. Als Grund nennt Kevin Browne, Chef der Mac Business Unit, das mangelnde Mac OS X-Marketing der Steven Jobs-Company. Nun überlege der Software-Riese, sein Apple-Engagement zu überdenken, erklärte Browne gegenüber dem „Wall Street Journal". Denn die Apple-Abteilung bei Microsoft existiere bekanntlich nur solange, wie mit den Produkten für den kalifornischen Computer-Konkurrenten Geld zu verdienen sei. Den Vorwurf, zu wenig für Mac OS X zu trommeln, lässt Phil Schiller Marketing Chef von Apple neuester Betriebssystemversion, nicht auf sich sitzen. Er kontert, mittlerweile würden rund 2,5 Millionen Mac-Anwender Mac-OS X einsetzen. Es sei vielmehr der hohe Preis (500 Dollar), der das Office-Pakte zum Ladenhüter machten würde. Die Office-Pakete finden vor allem im professionellen Umfeld Abnehmer. Dort allerdings, so die Vermutung eines Apple-Kenners, werde nach wie vor der MacOS X-Vorläufer „Classic" (Mac OS 9) oder sagar Vorläufer Version 8x eingesetzt. Auf diesen läuft das alte Office-Paket 98 problemlos. Privatanwender aber sind mit alternativen Office-Paketen wie Ragtime oder Apple-Works ausreichend versorgt. Insofern haben beide, Microsoft und Apple, anscheinend ein Büropaket-Problem. Nimmt man nun Corels Statement dazu - die Kanadier zeigen sich ebenfalls von den bisherigen Absatzzahlen für Corel Draw und andere Programme für Max OS X enttäuscht -, und fügt man Adobes Erklärung hinzu, die Absatzzahlen für die Mac-Plattform hätten sich im letzten von 27 auf 31 Prozent des Gesamtumsatzes verbessert, so kommt man vorläufig zu dem Schluss, dass Büropakete im Moment nicht im Zentrum des Interesses von Macianern stehen. Und wenn tatsächlich Office-Dateien ausgetauscht oder aufgerufen werden sollen, öffnet der clevere Apple-Nutzer eben die Classic-Version des Mac-Betriebssystems. Das scheint man Microsoft zu ahnen. Denn der Softwarekrösus hat jetzt den USA ein bis 30. September limitiertes Rabattprogramm in Szene gesetzt. Office-Käufer zahlen 100 Dollar weniger, wenn sie ein Büropaket oline ordern; 40 Dollar sparen sie bei einem Update. (wl)

Ausgesprochen unzufrieden ist offensichtlich Microsoft mit den Office-Verkäufen für die Apple-Plattform Mac OS X. Statt wie geplant bis diesen November rund 750.000 Stück des Büropaketes für Apples Mac OS X zu verkaufen, seien bislang nur rund 300 000 Kopien an Apple-Kunden raus gegangen. Als Grund nennt Kevin Browne, Chef der Mac Business Unit, das mangelnde Mac OS X-Marketing der Steven Jobs-Company. Nun überlege der Software-Riese, sein Apple-Engagement zu überdenken, erklärte Browne gegenüber dem „Wall Street Journal". Denn die Apple-Abteilung bei Microsoft existiere bekanntlich nur solange, wie mit den Produkten für den kalifornischen Computer-Konkurrenten Geld zu verdienen sei. Den Vorwurf, zu wenig für Mac OS X zu trommeln, lässt Phil Schiller Marketing Chef von Apple neuester Betriebssystemversion, nicht auf sich sitzen. Er kontert, mittlerweile würden rund 2,5 Millionen Mac-Anwender Mac-OS X einsetzen. Es sei vielmehr der hohe Preis (500 Dollar), der das Office-Pakte zum Ladenhüter machten würde. Die Office-Pakete finden vor allem im professionellen Umfeld Abnehmer. Dort allerdings, so die Vermutung eines Apple-Kenners, werde nach wie vor der MacOS X-Vorläufer „Classic" (Mac OS 9) oder sagar Vorläufer Version 8x eingesetzt. Auf diesen läuft das alte Office-Paket 98 problemlos. Privatanwender aber sind mit alternativen Office-Paketen wie Ragtime oder Apple-Works ausreichend versorgt. Insofern haben beide, Microsoft und Apple, anscheinend ein Büropaket-Problem. Nimmt man nun Corels Statement dazu - die Kanadier zeigen sich ebenfalls von den bisherigen Absatzzahlen für Corel Draw und andere Programme für Max OS X enttäuscht -, und fügt man Adobes Erklärung hinzu, die Absatzzahlen für die Mac-Plattform hätten sich im letzten von 27 auf 31 Prozent des Gesamtumsatzes verbessert, so kommt man vorläufig zu dem Schluss, dass Büropakete im Moment nicht im Zentrum des Interesses von Macianern stehen. Und wenn tatsächlich Office-Dateien ausgetauscht oder aufgerufen werden sollen, öffnet der clevere Apple-Nutzer eben die Classic-Version des Mac-Betriebssystems. Das scheint man Microsoft zu ahnen. Denn der Softwarekrösus hat jetzt den USA ein bis 30. September limitiertes Rabattprogramm in Szene gesetzt. Office-Käufer zahlen 100 Dollar weniger, wenn sie ein Büropaket oline ordern; 40 Dollar sparen sie bei einem Update. (wl)