Microsoft sucht Partner für neuen Anlauf bei Yahoo

02.07.2008
Der Softwarekonzern Microsoft nimmt einem Zeitungsbericht offenbar einen neuen Anlauf für eine Übernahme des Suchmaschinengeschäfts von Yahoo. Microsoft habe in den vergangenen Tagen andere Medienkonzerne zu einer Allianz eingeladen, schreibt die Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ/Mittwochausgabe) unter Berufung auf informierte Personen. Eine Übernahme nur des Suchgeschäfts von Yahoo würde eine Aufspaltung des Unternehmens bedeuten.

Der Softwarekonzern Microsoft nimmt einem Zeitungsbericht offenbar einen neuen Anlauf für eine Übernahme des Suchmaschinengeschäfts von Yahoo. Microsoft habe in den vergangenen Tagen andere Medienkonzerne zu einer Allianz eingeladen, schreibt die Zeitung "Wall Street Journal" (WSJ/Mittwochausgabe) unter Berufung auf informierte Personen. Eine Übernahme nur des Suchgeschäfts von Yahoo würde eine Aufspaltung des Unternehmens bedeuten.

Unter anderem soll Microsoft mit Time Warner und News Corp über ein Geschäft gesprochen haben. News Corp ist Eigentümer von Dow Jones, dem Herausgeber dieser Nachrichtenagentur. Im Rahmen einer Transaktion habe Microsoft in der Vergangenheit vorgeschlagen, das Yahoo-Suchmaschinengeschäft zu übernehmen und der Partner (wie etwa MySpace von News Corp oder AOL von Time Warner) dann den Rest des Konzerns.

Die Gespräche seien vorläufig und es sei unwahrscheinlich, dass es mit Yahoo zu einer Einigung kommen werde, sagten die informierten Personen dem WSJ weiter. Vor zwei Wochen habe Microsoft-CEO Steve Ballmer dem Yahoo-Chairman Roy Bostock bereits ein Treffen vorgeschlagen, um die neue Idee einer partnerschaftlichen Übernahme zu besprechen. Das für Montag anberaumte Treffen sei dann aber von Microsoft abgesagt worden.

Yahoo habe die Absage dahingehend gedeutet, dass Ballmer noch keinen Partner für seine Idee habe erwärmen können, berichtet die Zeitung weiter. Der Kampf um Yahoo hält die Wall Street und das Silicon Valley bereits seit einem halben Jahr in Atmen. Nachdem Microsoft mit einer vollständigen Übernahme von Yahoo gescheitert war, soll der Softwarekonzern bereits wiederholt nur eine Übernahme des Suchmaschinengeschäfts in Aussicht gestellt haben.

Auf diesem Weg bekommt Microsoft am schnellsten die Yahoo-Vermögenswerte, um den Kampf mit Google aufzunehmen. Eine vollständige Übernahme von Yahoo schließt Microsoft jetzt aus. Allerdings soll Yahoo mittlerweile nicht mehr ganz abgeneigt gewesen sein, sich selbst als Ganzes an Microsoft zu verkaufen. Mitte Mai habe Yahoo Microsoft in Aussicht gestellt, das Unternehmen zum Preis von 33 USD je Aktie zu verkaufen, berichtet das WSJ weiter. Dies habe der Konzern mit Sitz in Redmond zurückgewiesen.

Yahoo hatte die milliardenschwere Übernahmeofferte von Microsoft im Februar ursprünglich mit der Begründung ausgeschlagen, als eigenständiges Unternehmen größere Wachstumschancen zu haben. Kritiker bezweifeln dies allerdings. Besonders Yahoo-Großinvestor Carl Icahn macht dem Management des Unternehmens im Streit über die Konzernzukunft Druck. Yahoo hatte die Microsoft-Offerte auch wegen eines zu niedrigen Preises abgelehnt. Anfang des Jahres hatte Microsoft insgesamt 47,5 Mrd USD oder 33 USD je Aktie offeriert.

Mitte Juni hatte der Suchmaschinenbetreiber Yahoo mitgeteilt, mit dem Wettbewerber Google Inc über eine Partnerschaft im Internet-Werbegeschäft einig geworden zu sein. In einer nicht-exklusiven Partnerschaft wird es Yahoo ermöglicht, Google-Werbeanzeigen auf eigenen Suchergebnis-Seiten anzuzeigen. Yahoo hofft, durch die Partnerschaft mit Google weiter unabhängig bleiben zu können. (Dow Jones/mf).