Microsoft verschenkt Unix-WindowsMigrationswerkzeug

22.01.2004
Bisher kosteten die "Services for Unix" (SFU) 99 Dollar, die Version 3.5 dieser Software ist nun unter www.microsoft.com/windows/sfu kostenlos erhältlich. Damit begegnet Microsoft dem steigenden Gefahrenpotenzial aus dem Linux-Umfeld. Es geht dabei weniger um Kunden, die von Windows auf Linux umsteigen wollen, sondern um bestehende Unix-Anwender, die mit einem Wechsel liebäugeln. Um sie nicht ans Linux-Lager zu verlieren, bietet ihnen Microsoft nun die kostenlose Migrationssoftware für Windows.

Bisher kosteten die "Services for Unix" (SFU) 99 Dollar, die Version 3.5 dieser Software ist nun unter www.microsoft.com/windows/sfu kostenlos erhältlich. Damit begegnet Microsoft dem steigenden Gefahrenpotenzial aus dem Linux-Umfeld. Es geht dabei weniger um Kunden, die von Windows auf Linux umsteigen wollen, sondern um bestehende Unix-Anwender, die mit einem Wechsel liebäugeln. Um sie nicht ans Linux-Lager zu verlieren, bietet ihnen Microsoft nun die kostenlose Migrationssoftware für Windows.

Service for Unix 3.5 bietet nicht nur Werkzeuge, um ein Linux- oder Unix-System unter die Windows-Oberfläche zu integrieren, sondern wirbt auch mit der Möglichkeit, komplette Anwendungen von Unix auf die Microsoft-Plattform zu migrieren.

Zu diesem Zweck haben die Redmonder in der Version 3.5 die Einbindung des Network File Systems (NSF) so verbessert, dass sie Windows-Anwendern einen einfacheren Zugriff auf Unix-Laufwerke versprechen. Auch die Synchronisierung von Passwörtern zwischen Windows- und Unix-Servern soll nun leichter von der Hand gehen. Durch die engere Verknüpfung mit dem Microsoft-Verzeichnisdienst Active Directory sollen sich nun NIS-Domänen (Network Information Services) unter Unix effizienter verwalten lassen.

Mit der in SFU 3.5 eingebetteten Entwicklungsumgebung "Interix" lassen sich Unix-Programme und -Skripte nativ unter Windows kompilieren und starten. Hier wurde die Multi-ThreadFähigkeit verbessert, sodass nun eine größere Anzahl von ursprünglich für Unix entwickelten Applikationen auch für Microsoft-Plattformen geeignet ist. SFU unterstützen die Windows-Versionen 2000, XP und 2003.

Vorsicht ist bei Linux-Distributionen von Suse geboten: Explizit getestet wurde die Migrationssoftware lediglich mit den Unix-Varianten Sun Solaris 7 und 8, HP-UX 11i, IBM AIX 5L 5.2 und Red Hat Linux 8.0. SFU 3.5 bleibt laut Microsoft ein eigenständiges Produkt, auch wenn die Software mit Windows gebündelt werden könnte: Ein mit SCO abgeschlossener Lizenzierungsvertrag soll dies erlauben.

Meinung des Redakteurs

Mit den kostenlosen "Services for Unix" möchte Microsoft die Lokomotive Linux ein wenig aufhalten. Doch dies wird so nicht gelingen. Wer hingegen in einer gemischten Unix-Windows-Landschaft arbeitet, freut sich über das Geschenk aus Redmond. Auf geplante Migrationen oder Server-Konsolidierungen wird diese Maßnahme keinen Einfluss haben.