Ignite 2016

Microsofts Produktstrategie - es muss nicht immer disruptiv sein

29.09.2016 von Eric Schott
Neue Produkte von Microsoft werfen ihren Schatten voraus. Ende September stehen auf der Ignite in Atlanta unter anderem der Windows Server 2016 und Systems Center 2016 auf der Startrampe - ein Vorausblick auf die Konferenz.

Vom 26. bis 30. September 2016 lädt Microsoft zur Ignite nach Atlanta ein. CEO Satya Nadella hat bereits angekündigt, in seiner Eröffnungsrede einen Einblick in die Technologie-Trends und die Gestaltung der Zukunft geben zu wollen. Anlass genug, vorab einen Blick auf die aktuelle Produktstrategie des Softwareriesen zu werfen.

Erste Informationen dazu hatte der weltgrößte Softwarehersteller bereits im August in Toronto durchblicken lassen. Dort haben die Microsoft-Verantwortlichen im Rahmen der Worldwide Partner Conference (WPC) ihre Produktstrategie vorgestellt und diskutiert. "Mobile First, Cloud First" - dieses Credo wird auch weiterhin die Geschäftsausrichtung und vor allem die (Bereitstellungs-) Prioritäten von Microsoft prägen, hatte Microsoft-CEO Nadella in Toronto bekräftigt. Dieser Vorsatz ist dabei kein Selbstzweck, sondern soll die Produktivität des Einzelnen und die vernetzte Zusammenarbeit gezielt verbessern.

"Mobile first, Cloud first", lautet das Credo von Microsoft-CEO Satya Nadella.
Foto: Microsoft

Im Fokus steht der Anspruch von Microsoft, Produktivität und Geschäftsprozesse neu zu erfinden, um so die digitale Transformation voranzutreiben. Dafür hat der US-Konzern vier Unterziele formuliert. Demnach möchte Microsoft Unternehmen dabei helfen,

  1. die Kundeninteraktion zu verstärken,

  2. die Produktivität und Selbständigkeit der Mitarbeiter zu erhöhen,

  3. die Betriebsprozesse zu optimieren und

  4. Produkte zu digitalisieren beziehungsweise zu transformieren.

Betrachtet man diese Formulierungen, lassen sich die folgenden Thesen zu künftigen Microsoft-Produkten ableiten:

1. Verbesserte Kundeninteraktion

Die neue Produktbezeichnung Microsoft Dynamics 365 formuliert den Anspruch, eine komplette Unternehmenslösung (ERP + CRM + Office 365) bereitzustellen. Technisch handelt es sich allerdings eher um einen ersten Integrationsschritt von bis dato eigenständigen Produkten. CRM wird dabei sicherlich eine zentrale Rolle spielen, um zu gewährleisten, dass Microsoft-Nutzer ihre Kunden umfassender organisieren, analysieren und somit besser betreuen können.

2. Selbständigere Mitarbeiter

Traditionell wird der Schwerpunkt auf neuen Services liegen, die Produktivität und Organisation der Mitarbeiter steigern sollen. Das Ziel ist dabei, Mitarbeiter so stark wie möglich von Routineaufgaben zu befreien oder zumindest zu entlasten. Ein personen- und rollenorientiertes Design gilt hierbei als Schlüsselkomponente. Früher waren dies beispielsweise eigene Makros in Excel. Künftig sollen diese vermehrt von "Composable Business Apps" abgelöst werden. Diese können schnell und verhältnismäßig leicht zusammengestellt werden. Sie kombinieren unterschiedlichste Services wie "PowerBI" und sogar einfache Integrationsmöglichkeiten auf Basis der neuen Komponente "Flow" (Integration praktisch per Self Service). Mitarbeiter können zudem das eigene Arbeitsverhalten über "Delve Analytics" auswerten und optimieren.

Ein weiteres Augenmerk von Microsoft liegt auf der effektiven Vernetzung von Mitarbeitern und Arbeitsgruppen. Der "Office Graph" soll dafür als zentraler Navigationspunkt dienen. Zur Entlastung gehört auch die zunehmende Bedeutung des persönlichen Assistenten Cortana und der Sprachsteuerung. Hier möchte Microsoft so viele Standarddialoge wie möglich - insbesondere zur Steuerung von Anwendungen - automatisieren. Die Sprachsteuerung bildet dennoch nur den Einstieg, denn das Machine Learning im Hintergrund ist der eigentliche Zukunftsmotor (Cortana Intelligence Suite). So werden bereits heute mehr als 30 Schnittstellen/APIs zu Cortana bereitgestellt.

3. Optimierte Betriebsprozesse

Die Optimierung von Geschäftsprozessen erfährt zurzeit eine regelrechte Renaissance. Microsoft verfolgt dafür sowohl einen Anwender- wie auch einen Plattform-zentrischen Ansatz. So ist auch die Strategie zur Straffung von Betriebsprozessen eng mit den genannten Collaboration-Lösungen verbunden. Auch hier dürfte der Integration eine zentrale Rolle zukommen. Durch einfach realisierte Verknüpfungen, über verschiedenste Anwendungen und Plattformen hinweg, soll für den Anwender eine möglichst durchgängige Umgebung zur Bearbeitung seiner Geschäftsprozesse geschaffen werden. Auch dabei soll die Automatisierung von Standarddialogen einen wesentlichen Beitrag leisten.

4. Transformierte Produkte

Es bleibt abzuwarten, bis zu welchem Grad es gelingen kann, physische Produkte zu digitalisieren. Diese Herausforderung will Microsoft gezielt mit der "Azure IoT Suite" bewältigen. Neben der Vernetzung der Produkte geht es hierbei um Möglichkeiten der Predictive Maintenance, gerne unterstützt beziehungsweise virtualisiert durch die von Microsoft entwickelte Datenbrille Holo Lens - der Hersteller spricht in diesem Zusammenhang von "Mixed Reality".

Jeffrey R. Immelt, der CEO von General Electric (GE), fasste diese Pläne auf der WPC vor wenigen Wochen sehr passend zusammen: "Eine Heirat von Analytics und physischer Welt - jedes unserer Produkte wird einen digitalen Zwilling bekommen."

Fazit

Viele der beschriebenen Lösungen sind natürlich noch in einem frühen Stadium und zahlreiche Fragen bleiben vorerst unbeantwortet: Wie werden Großunternehmen mit den Szenarien umgehen? Wird es wirklich, wie von Microsoft gewünscht, signifikante Branchenlösungen geben? Und was bedeutet es, wenn Microsoft von "Conversation as a platform" spricht?

Die Geschichte von Microsoft
Surface Book 2
Relativ überraschend stellte Microsoft Ende Oktober 2017 das Surface Book 2 vor. Das gleicht seinem Vorgänger rein äußerlich fast bis aufs Haar. Dafür wurde das Innenleben ordentlich aufgemöbelt - unter anderem mit den i7-Prozessoren der achten Generation. Das Scharnier ("Hinge") weist nun Keramik-Elemente auf, auch das Surface Dial wird jetzt unterstützt. Die wichtigste Neuerung beim Surface Book 2 bleibt zunächst den USA vorbehalten: Das 15-Zoll-Modell.
Zuwachs für die Surface-Familie
Neben dem Windows 10 Creators Update stellt Microsoft im Oktober 2016 in New York auch ein neues Surface-Device vor. Das Surface Studio will den All-in-One-PC neu interpretieren, kommt mit Touch-Unterstützung und einem neuartigen Eingabegerät - dem Surface Dial. Das neue AiO-Surface ist ein direkter Angriff auf Apples iMac 5K. Daneben zeigt Microsoft auch eine neue, leistungsstärkere Version des Surface Book.
Windows 10 Creators Update
Ende Oktober 2016 präsentiert Microsoft das nächste Update für Windows 10. Das "Creators Update" soll ab Frühjahr 2017 auf sämtliche Windows-10-Devices kommen. Eines der wichtigsten Updates: Mit Paint 3D soll künftig Jedermann in der Lage sein, 3D-Grafiken ganz einfach zu erstellen, zu bearbeiten und zu teilen. Für künftige Mixed-Reality-Erfahrungen steht nicht nur Microsofts Hololens zur Verfügung, sondern auch verschiedene VR-Devices von Microsoft Partnern, wie HP, Dell oder Lenovo.
Microsoft kauft LinkedIn
Für 26,2 Milliarden Dollar will Microsoft das Business-Netzwerk LinkedIn übernehmen, kündigte der Konzern im Juni 2016 an. Es ist der größte Zukauf der Firmengeschichte. Microsoft-Chef Satya Nadella will damit dem Cloud-Geschäft rund um Office 365 und die Dynamics-Business-Lösungen zusätzlichen Schwung geben.
Microsoft baut deutsche Cloud
Microsoft schwenkt immer stärker auf Cloud-Kurs ein und forciert die Entwicklungen rund um seine Cloud-Plattform Azure. Im November 2014 wird eine Kooperation mit der Deutschen Telekom angekündigt. Deren Tochter T-Systems soll Microsofts deutsches Cloud-Data-Center betreiben und gleichzeitig als Datentreuhänder fungieren. Damit will der Konzern alle Begehrlichkeiten von US-Behörden hinsichtlich der Kundendaten in der Cloud abblocken.
Windows 10 und neue Devices
Mit Windows 10 bietet Microsoft Ende Juli 2015 seinen Kunden erstmals kostenlos ein Windows-Upgrade an. Mit Windows 10 und Windows 10 Mobile verfolgt Microsoft das Ziel, ein Betriebssystem auf allen Geräteklassen zu etablieren. Einige Monate nach dem Release des Betriebssystems stellt Microsoft zudem neue Devices vor, die auf Windows 10 zugeschnitten sind. Highlight ist das erste Notebook 'made by Microsoft' - das "Surface Book".
Dieser Mann soll es richten
Seit Februar 2014 leitet Satya Nadella den weltgrößten Softwarekonzern. Steve Ballmer hatte im August 2013 seinen Rückzug als Chef von Microsoft erklärt - auch weil die Kritik an seiner Geschäftsstrategie immer lauter wurde. Sein Nachfolger Nadella muss den verpatzen Einstieg in den Markt der mobilen Geräte ausbügeln. Mit Personalwechseln und einer neuen Devise, die sich mehr auf Cloud-Dienste und mobile Technologien konzentriert, will Nadella Microsoft wieder zum Vorreiter in der IT-Branche machen.
Nettogewinne seit 2002
Allein im Geschäftsjahr 2013 (Ende: Juni 2013) erwirtschaftete Microsoft einen Nettogewinn von 21,86 Milliarden Dollar. Ein Blick auf die zurückliegenden Jahre offenbart Schwankungen und zeigt die Schwierigkeiten des Unternehmens, auf dem mobilen Markt Fuß zu fassen.
Dritte Generation der Spielekonsole
Mit der Xbox One kommt im Jahr 2013 die dritte Generation von Microsofts erfolgreicher Spielkonsole in den Handel. Das Gerät konkurriert mit Sonys Hochleistungskonsole Playstation 4. Das Zusatzmodul „Kinect“ erlaubt es Spielern, die Konsole mit Körperbewegungen oder Sprachbefehlen zu steuern. Bis Ende 2013 werden weltweit drei Millionen Exemplare der Xbox One verkauft.
Die Evolution der Microsoft Logos
In der beinahe 40-jährigen Unternehmensgeschichte hat sich das Logo des Softwarepioniers aus Redmond einige Male geändert. Große Experimente wagte dabei niemand, nach 25 Jahren mit dem gleichen Logo kommt 2012 erstmals ein Symbol im Kacheldesign dazu. Es unterstreicht das Bestreben des Unternehmens nach Vereinheitlichung seiner Produkte.
Das neue Windows 8
2012 stellte Julie Larson-Green, eine Vice President von Microsoft, das neue Windows 8 vor. Es enthält sowohl die Windows 8 Modern UI (ehemals „Metro“) für Touchscreen-PCs als auch eine klassische Desktop-Ansicht. Mit den Betriebssystemen Windows RT für Tablets und Windows Phone 8 für Smartphones bietet Microsoft damit ein einheitliches Design für alle Geräte an.
Das erste Tablet von Microsoft
2012 kommt mit dem „Surface“ das erste Tablet von Microsoft auf den Markt. Das komplett in Eigenregie gefertigte Gerät erhält mit starker Rechenleistung, hochwertiger Verarbeitung, aber auch hohem Gewicht und kurzer Akkulaufzeit gemischte Kritiken. Inzwischen ist die dritte Generation des Tablets verfügbar.
Microsoft setzt sich durch
Am 10. Mai 2011 war Schluss mit den jahrelangen Spekulationen über die Zukunft von Skype. Es gab keinen Börsengang und nicht Google, Facebook oder Cisco haben sich mit dem beliebten webbasierten VoIP- und Video-Chat-Dienstleister zusammengetan, sondern Microsoft. Seit 2014 heißt auch die hauseigen Kommunikationssoftware Lync "Skype for Business".
Windows 7 geht schnell ins Rennen
2009 kommt Windows 7 auf den Markt. An Bord sind neue Möglichkeiten für das Arbeiten mit Fenstern wie das Andocken oder Peek and Shake sowie eine verbesserte Benutzeroberfläche und Taskleiste. Mit Windows Touch werden erstmalig auch Touchscreen-PCs unterstützt.
Windows Vista
Windows Vista kommt 2007 in die Läden. Mit der neuen Benutzeroberfläche Aero, einer neuen Suchfunktion, der Flip-3D-Ansicht und erstmalig Kontrollfunktionen für Eltern bringt Vista viel Neues mit. Im Jahr 2006 drohte die Europäische Union Microsoft, einen Verkaufsstopp des Betriebssystems zu erzwingen, falls Auflagen der EU (etwa die Offenlegung von Kommunikationsschnittstellen) nicht endlich umgesetzt würden.
Stolz auf das neue Betriebssystem
2001 kann Bill Gates das Release des neuen Windows XP kaum erwarten, Ende des Jahres kommt es in den Handel. Microsoft dominiert den Markt für Heimcomputer-Betriebssysteme jetzt unbestreitbar. Windows XP wird, wie auch andere Versionen zuvor, kritisiert, weil es erneut Programmtypen beinhaltet, die sich nicht deinstallieren lassen und bis dato von anderen Anbietern vertrieben wurden.
Steve Ballmer wird neuer Microsoft-Boss
Im Jahr 2000 ernennt Bill Gates den seit 1998 als President des Unternehmens tätigen Steve Ballmer (im Bild rechts) zum neuen Vorstandsvorsitzenden. Der hitzige Ballmer macht immer wieder mit exzentrischen Auftritten auf sich aufmerksam und fängt sich so den Spitznamen „Monkey Boy“ ein.
Eine weitere Akquisition
Ebenfalls im Jahr 2000 kauft Microsoft die Visio Corporation mitsamt der gleichnamigen Software für 1,3 Milliarden Dollar. Mit dem Visualisierungsprogramm lassen sich mit einfachen Werkzeugen und Vorlagen grafische Darstellungen erzeugen. Visio steht in einer langen Reihe von Softwarezukäufen, mit denen Microsoft viel Geld verdient. Das Programm ist nicht Teil des Office-Pakets und muss separat erworben werden.
Die strategischen Einkäufe gehen weiter
400 Millionen Dollar lässt sich Microsoft im Jahr 1997 den E-Mail-Dienst Hotmail kosten, zum Zeitpunkt der Übernahme zählt der Webmail-Anbieter bereits zwölf Millionen Nutzer. Nach der Übernahme wurde der Dienst aufgrund vieler Sicherheitslücken immer wieder Opfer von Hacker-Angriffen. Mitte 2012 wurde Hotmail vollständig durch Outlook.com ersetzt.
Microsoft kauft FrontPage mit Entwicklerstudio
1996 kauft Microsoft die Firma Vermeer Technologies zusammen mit ihrem HTML-Editor FrontPage 1.0 für 133 Millionen Dollar. Kurze Zeit später wird das Programm in der Version 1.1 von Microsoft vertrieben und in den folgenden Jahren konsequent weiterentwickelt sowie der Office-Suite hinzugefügt. Seit dem Release von Office 2007 ist FrontPage nicht mehr Teil des Pakets, es wurde von Microsoft Expression Web abgelöst.
Flaggschiff für den Browser-Krieg
1995 beginnt Microsoft den Browser-Krieg. Der Internet Explorer soll dem bis dahin erfolgreichen Netscape Navigator Marktanteile streitig machen. Die Strategie geht auf, auch weil Microsoft den eigenen Browser durch Koppelung an Windows schnell verbreiten kann. Netscape verliert und wird 1998 von AOL geschluckt. Der Internet Explorer wird deswegen auch spöttisch „Internet Destroyer“ genannt. Das Bild zeigt Version 10.
Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...Mehr Power, mehr Freiheit, mehr Spaß...
... verspricht das neue Windows im Erscheinungsjahr 1995. Das Release des Betriebssystems wird von der größten Werbekampagne begleitet, die Microsoft bis dahin je gestartet hat. Der Erfolg bleibt nicht aus, Windows 95 verkauft sich in den ersten Wochen mehr als sieben Millionen Mal. Auch weil Microsoft die Zeichen der Zeit erkannt hat: Internet-Unterstützung und Plug-and-Play-Funktionen sind erstmalig enthalten.
Microsoft Encarta
Die erste Version der Microsoft Encarta kommt 1993 auf den Markt. Die zunächst unter dem Codenamen „Gandalf“ entwickelte Enzyklopädie erschien jährlich in einer neuen Version, auf dem Bild ist die Ausgabe von 1998 zu sehen, die auch Updates über das Internet unterstützte. 2009 stellt Microsoft alle Encarta-Angebote ein.
Bill Gates stellt Windows 3.0 vor
Bill Gates, der dem Erscheinungsbild eines Nerds immer noch alle Ehre macht, stellt Windows 3.0 vor. Das Betriebssystem kommt 1990 auf den Markt, verkauft sich sehr gut und erobert nun auch heimische Computer. Es enthält erstmalig Spiele wie Minesweeper, Solitaire und Hearts.
Office 1.0 kommt in den Handel
Microsoft Office kommt 1989 in der Version 1.0 auf den Markt. Das Softwarebündel enthält Word 4.0, Excel 2.2, Powerpoint 2.01 und Microsoft Mail 1.37. Bis heute ist Microsoft Office eines der erfolgreichsten und umsatzstärksten Produkte des Redmonder Großkonzerns.
Geschickter Zukauf
Im Jahr 1987 kauft Microsoft die Firma Forethought, die eine vielversprechende Präsentationssoftware entwickelt hat. Kurze Zeit später soll daraus Microsoft PowerPoint werden. Die Software ist bis heute ein wesentlicher Bestandteil des Office-Pakets.
Separates Betriebssystem für IBM
Für IBM entwickelt Microsoft das Betriebssystem OS/2, es wird fast gleichzeitig mit Windows 2.0 veröffentlicht. Die Betriebssysteme konkurrieren zwar miteinander, Microsoft verdient aber an beiden Produkten. 1991 beendet Microsoft die Kooperation mit IBM, gegen Windows kann sich OS/2 trotz Weiterentwicklung am Ende aber nicht durchsetzen.
Das neue Hauptquartier: Microsoft Campus
1986 zieht das rasant wachsende Unternehmen in ein neues Hauptquartier nach Redmond im Bundesstaat Washington. Das Bild zeigt den Microsoft-Campus nach zahlreichen Erweiterungen und Ausbauten. Heute arbeiten auf dem etwa 750.000 Quadratmeter großen Gelände über 30.000 Angestellte.
Das wichtigste Produkt
1985 erscheint Windows 1.0. Das unter dem Codenamen „Interface Manager“ entwickelte Betriebssystem bietet im Gegensatz zu MS-DOS eine grafische Benutzeroberfläche und erlaubt es, verschiedene Anwendungen gleichzeitig auszuführen. Die Windows-Reihe ist für Microsoft auch heute einer der wichtigsten Umsatzmittelpunkte.
Microsoft Word für DOS
1983 erscheint die erste Version von Microsoft Word, damals noch für das Betriebssystem MS-DOS 1.0. Das Programm macht erstmals Gebrauch von der Computermaus. Das damals noch wenig ergonomische Peripheriegerät stammt auch von Microsoft - es ist das erste Hardwareprodukt der Firma.
Nerds, wie sie im Buche stehen
1978, kurz vor dem Umzug des Unternehmens nach Albuquerque, entsteht eines der bekanntesten Fotos des Microsoft-Teams. Der bunt zusammengewürfelte Haufen langbärtiger Nerds lässt kaum vermuten, dass die Truppe dabei ist, ein milliardenschweres Unternehmen zu etablieren.
Die Anfänge
Damit fängt alles an: Microsofts Co-Gründer Paul Allen entdeckt im Januar 1975 den Altair 8800 auf dem Cover der Zeitschrift „Popular Science“. Das Gerät ist minimal ausgestattet und verfügt über 256 Byte RAM. Bill Gates und Allen schuften daraufhin Tag und Nacht und entwickeln in nur wenigen Wochen die Computersprache „Altair BASIC“. Der Grundstein für Microsoft ist gelegt. Offiziell gegründet wird der Softwarekonzern am 4. April 1975.

Klar scheint indes: Microsoft setzt mit der aktuellen Produktstrategie auf Beständigkeit und Konsequenz. Kombiniert mit der Vision der umfassenden Entlastung schafft dies für Kunden und Anwender eine solide Grundlage, mit der sie langfristig planen können. Microsoft verhält sich in dieser Hinsicht definitiv nicht disruptiv, aber das muss nichts Schlechtes heißen.