Philips zufolge machen LED-Leuchten schon über fünf Prozent des weltweiten Lampenmarktes aus. 2009 waren es noch nicht mal 2 Prozent. Die weltweiten Umsätze mit LED-Licht schätzt der Hersteller auf 4 Milliarden Dollar nach 2,85 Milliarden Dollar im Vorjahr. Da Rohstoffe knapp sind und LCDs einen Großteil der weltweiten LED-Produktion schlucken, sind die Preise noch immer recht hoch. Mitunter stößt die weltweite Produktion an die Kapazitätsgrenzen.
Bis 2015 soll der Umsatzanteil von LED-Beleuchtung in der globalen Beleuchtungsindustrie auf 50 Prozent steigen. Da LEDs weit effizienter sind als Glühbirnen, ist das auch im Einklang mit dem Blue Map Scenario der ETP (Energy Technology Perspectives), wonach der globale Kohlendioxidausstoß zwischen 2008 und 2050 von 62 auf 14 Milliarden Tonnen reduziert werden soll.
Glühbirnen haben gerade mal einen Effizienzgrad von 20 bis 30 Lumen pro Watt (lm/W), Stromsparlampen kommen auf 70 lm/W, Leuchtstoffröhren sogar auf 120 lm/W. Marktübliche LED-Birnen bringen 80 lm/W, im Labor wurden nach Angaben von "Digitimes" auf der chinesischsprachigen Seite mit LED-Lampen schon 200 lm/W erreicht. Je besser die Lichtausbeute, desto mehr eignen sich die Leuchtdioden auch als Lichtquelle für Beamer. Der aktuell hellste LED-Beamer ist der 3LCD-XGA-Vertreter SP-F10M.
Der für Verbraucher aber wichtigere Messwert dürfte lm/$ oder lm/€ sein. In Branchenkreisen angestrebtes Ziel sind 800 bis 1.000 lm/$. Bis dahin ist aber noch ein gutes Stück Weges. Während Glühbirnen im Schnitt 1,50 Dollar kosten, liegt der Preis für vergleichbare LED-Birnen bei 20 Dollar das Stück.
Je kleiner der Preisunterschied, desto mehr werden sich LED-Lampen durchsetzen. Eine Senkung auf 15 Dollar würde schon vier Prozent bringen, bei 7,5 Dollar wären es 10 Prozent, bei 3,75 Dollar oder dem 2,5-fachen einer Glühbirne 25 Prozent, so wird geschätzt.
Lee Soo Ghee, VP and General Manager von Cree in Asien-Pazifik, geht davon aus, dass der LED-Marktanteil 2011 schon auf 10 Prozent klettern wird.
Schätzungen zufolge wird der weltweite Beleuchtungsmarkt zwischen 2010 und 2015 um rund 6 Prozent jährlich wachsen und in fünf Jahren dann ein Volumen von 100 Milliarden Dollar erreichen, wobei LEDs für Kraftfahrzeuge in der Rechnung noch nicht mal enthalten sind.
Der LED-Lichtmarkt soll zwischen 2008 und 2013 nach Wert um jährlich 49 Prozent zulegen. Nordamerika ist mit 40 Prozent vom Weltmarkt der größte Markt, der europäische Anteil liegt bei 33 Prozent, der chinesische bei 21 Prozent.
Architektonische Beleuchtung macht mit 29 Prozent den größten Anteil am Weltmarkt für LED-Beleuchtung aus. Da die Preise stark sinken und viele Staaten wie zunächst Australien, gefolgt von der EU das Ende der Glühbirne verordnet haben und stromsparende Beleuchtung fördern, werden auch verstärkt LED-Birnen gekauft.
In Japan kommen LED-Birnen sogar schon auf einen Anteil von 62 Prozent bei Haushaltslampen. Sharp hat gerade erst den Preis für eine LED-Birne auf 3.000 Yen oder rund 37 Dollar gesenkt, B-Brand-LED-Birnen kosten weniger als 2.000 Yen.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass Europa mit dem bevorstehenden Aus für die Glühbirne 2012 der nächste große Markt für LED-Birnen sein wird. 2010 wurden hier schätzungsweise noch 2,8 Millionen Glühbirnen verkauft. 2013 soll der LED-Anteil in Europa bereits bei über 10 Prozent liegen.
Philips’ Taiwan-Präsident Edward Po rechnet damit, dass fest installierte Lampen künftig 75 Prozent des Marktes für LED-Beleuchtung ausmachen wird, wobei Beleuchtungssysteme und Lösungen im Fokus sein werden, weil sie einen Mehrwert versprechen.
Weltweit setzt Philips mit Lichttechnik rund acht Milliarden Euro um, wovon 5 Prozent wieder in Forschung und Entwicklung investiert werden. Davon wiederum fließen 90 Prozent in die Entwicklung von LED-Lichttechnik. (kh)