Apple dominiert

Milliardenumsatz mit Apps

13.07.2010 von Armin Weiler
Mit Apps, kleinen Programmen für mobile Endgeräte werden in diesem Milliarden umgesetzt. Das hat die Unternehmensberatung Booz & Company herausgefunden.
Foto: Apple

Der Markt für Apps, kleine Programme für mobile Endgeräte, hat sich nach Ansicht der Unternehmensberatung Booz & Company zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Allein der App Store von Apple wird 2010 voraussichtlich ein Umsatzvolumen von 2,3 Milliarden Euro erwirtschaften. Ein Drittel davon geht direkt an die Erfinder des neuen Marktsegments.

App-Store-Betreiber können damit bis 2013 ein jährliches Umsatzwachstum von bis zu 73 Prozent erzielen. Dann werden weltweit über eine Milliarde internetfähige Smartphones die mobile Datennutzung in die Höhe treiben und Umsätze von 17 Milliarden Euro allein über App-Downloads einbringen.

Apple dominiert

Dabei sind die Erlöse aus Werbung oder Spielen noch nicht einmal berücksichtigt. Bisher dominiert vor allem Apple die App-Economy und sichert sich den Löwenanteil dieses Zukunftsmarkts. Google und der Blackberry-Hersteller RIM folgen mit weitem Abstand. Die etablierten Netzbetreiber spüren diese Entwicklung bisher nur über den erhöhten Datentransport in ihren Netzen, aber kaum über Umsatzwachstum für mobile Internetnutzung - und das, obwohl es ohne ihre Investitionen in breitbandige, mobile Infrastruktur diese Erlösquelle gar nicht gäbe.

Der hohe Anteil von Flatrate-Tarifen verhindert nicht nur in Deutschland, dass die Erlöse der Netzbetreiber proportional zu den Datenvolumina wachsen. Einen Ausweg aus diesem Dilemma bietet nur ein strategischer Schwenk hin zu nutzungs- und volumenabhängigen Preismodellen, so die Empfehlung von Booz & Company.

Facebook
400 Millionen Menschen weltweit nehmen Teil. Das Netzwerk mit den größten Freiheiten in Sachen Fanseite. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/facebook/200/988"> Ausführlicher Testbericht: Facebook </a>
WhatsApp
Sparen Sie bei SMS und MMS. Sie müssen nur Ihre Freunde überzeugen, auch WhatApp zu nutzen. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/whatsapp/200/989"> Ausführlicher Testbericht: WhatsApp </a>
Foursquare
Wer ist wo, was macht er dort und wie ist es da? Und wer war bisher am öftesten im Burger King an der Ecke? Antworten bei foursquare. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/foursquare/200/990"> Ausführlicher Testbericht: foursquare </a>
Twitter
Bauen Sie Ihren eigenen Nachrichtenticker auf. Und senden Sie selbst. Nun auch im Bus. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/twitter/200/991"> Ausführlicher Testbericht: Twitter </a>
StudiVZ
Seminarunterlagen, Lernhilfen, Spickzettel: Bekommen Studenten alles bei StudiVZ. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/studivz/200/992"> Ausführlicher Testbericht: StudiVZ </a>
Lokalisten
Welcher Freund ist in der Nähe? Was treibt er dort? Und mit wem ist er eigentlich weitergezogen? <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/lokalisten/200/993"> Ausführlicher Testbericht: Lokalisten </a>
Xing
Dienstleister, Kunden, Mitarbeiter: Hier sind sie alle. Und mobil abrufbar. <br /><br /> <a href="http://www.macwelt.de/kanal/iphone-welt/apps/soziale-netze/xing/200/994"> Ausführlicher Testbericht: Xing </a>

Strategie dringend notwendig

Die Entwicklung und Implementierung einer nachhaltigen App-Strategie ist vor diesem Hintergrund eine wichtige Aufgabe, um in den weitgehend gesättigten, etablierten Mobilfunkmärkten wie Deutschland, Westeuropa oder den USA einen Beitrag zum Wachstum erwirtschaften zu können. "Wir sehen die App-Economy für die Telekommunikationsindustrie als einen nachhaltigen Trend. Auch wenn der Markt schon sehr weit entwickelt ist, sollten die Mobilfunkbetreiber die dazugehörige Wertschöpfungskette auf keinen Fall allein den neuen Wettbewerbern überlassen", sagt der TK-Experte Roman Friedrich von Booz & Company.

"Vielmehr muss es den großen Anbietern gelingen, eine Antwort auf den Erfolg der marktbeherrschenden App Stores zu finden und sich strategisch zu positionieren", so Friedrich. Allerdings erscheinen die rund 5,4 Milliarden Euro, die Netzbetreiber weltweit mit dem Vertrieb von Apps 2013 voraussichtlich erwirtschaften, im Vergleich zu den prognostizierten globalen Gesamtumsätzen der Telekommunikationsindustrie von 1,2 Billionen Euro noch als relativ gering.

Schnittstelle Netzbetreiber

"Der tatsächliche ökonomische Mehrwert entsteht vor allem dadurch, dass ein starkes App-Angebot die Attraktivität des eigenen Mobilfunkangebots deutlich erhöht und dadurch die Neukundenakquise vereinfacht und die Kündigungsquote minimiert", so Friedrich. Ziel der Netzbetreiber müsse es daher sein, für die eigene Kundenbasis die zentrale Schnittstelle zur App-Economy sowie zu besonders erfolgreichen und reichweitenstarken Apps zu werden.

Netzbetreiber würden beispielsweise über gut eingeführte Abrechnungsplattformen und -Services verfügen, um für andere App-Provider die komfortable Zahlungsabwicklung für den Download der Apps zu übernehmen. In Zusammenarbeit mit Partnern wie Google, RIM, Nokia oder anderen erfolgreichen App Store-Betreibern könnten Mobilfunkanbieter ihr Angebot auf deren Plattformen vertreiben und so ihre Wertschöpfungskette verlängern. (pte/haf)