Die Arbeit und der tägliche Horror

Mobbing – so reagieren Sie richtig

06.10.2014 von Renate Oettinger
Schätzungsweise eine Million Deutsche werden in der Arbeit gemobbt. Hier sind die Arbeitgeber in der Pflicht und müssen richtig reagieren, sagt die Detektei Lentz.

In der Schule, im Internet oder am Arbeitsplatz – jeder kann überall Opfer von Mobbing werden. Aktuellen Schätzungen zufolge sind in Deutschland jährlich etwa 1.000.000 Berufstätige davon betroffen. Mobbing stellt eine massive Stressbelastung für die Betroffenen dar und kann negative Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit haben.

Geringere Arbeitsleistung, ein schlechtes Betriebsklima und Mehrkosten durch Krankheitsausfälle: Mobbing ist mehr als nur ein vorübergehender Konflikt in der Firma.
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Dies betrifft aber nicht nur den Arbeitnehmer selbst: "Auch die wirtschaftlichen Folgen von Mobbing für ein Unternehmen sind nicht zu unterschätzen", betont Frances Lentz, Geschäftsführerin der bundesweit operierenden Detektei Lentz. So können durch eine verringerte Leistungsfähigkeit oder vermehrte Krankheitsausfälle auch konkrete Schäden für den Arbeitgeber entstehen. Die Ermittlungsexpertin erklärt, wie Unternehmer richtig auf Mobbing-Vorwürfe reagieren und ihren Mitarbeitern helfen können.

Laut Angaben des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales hat Mobbing in den letzten Jahren deutlich zugenommen: So werden aktuellen Schätzungen zufolge durchschnittlich 1.000.000 Arbeitnehmer in Deutschland jährlich Opfer von Anfeindungen am Arbeitsplatz. Eine Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz ergab, dass mehr als jeder Zehnte schon einmal davon betroffen war. Frauen und junge Arbeitnehmer unter 25 Jahren sind besonders gefährdet. Diese Zahlen belegen, dass Mobbing nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Unternehmen gravierende Folgen haben kann: Geringere Arbeitsleistung, ein schlechtes Betriebsklima und Mehrkosten durch Krankheitsausfälle. Es gehört also nicht nur zu den Pflichten des Arbeitgebers, ein Mobbingopfer zu schützen, sondern liegt auch in seinem eigenen wirtschaftlichen Interesse.

Was ist Mobbing?

Der Begriff "Mobbing" stammt ursprünglich aus dem Englischen und bedeutet: jemanden bedrängen, fertig machen oder über jemanden herfallen. Mobbing ist aber viel mehr als ein vorübergehender Konflikt. Der Definition zufolge müssen Mobbingopfer über einen Zeitraum von mindestens einem halben Jahr durchschnittlich einmal pro Woche angegriffen, angefeindet, diskriminiert oder schikaniert werden. "Dabei quälen die Täter ihre Opfer auf ganz unterschiedliche Arten", weiß die Ermittlungsexpertin der Detektei Lentz®. "Das Spektrum reicht von übler Nachrede über gezielte Fehlinformation bis hin zu schweren Beleidigungen, offenen Drohungen oder sogar sexueller Belästigung und tätlichen Angriffen." Das Opfer wird gezielt ausgegrenzt, eingeschüchtert, denunziert und lächerlich gemacht. Der Arbeitsalltag wird so zum reinsten Horror für Betroffene.

Monatelang Feindseligkeiten, Intrigen und Schikanen ausgesetzt zu sein kann dramatische Folgen für die psychische und physische Gesundheit der Opfer haben. Nicht nur das Selbstbewusstsein leidet. Die dauerhafte Stressbelastung vermindert die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit, verschlechtert die Belastbarkeit der Betroffenen und kann sogar Depressionen und Angstzustände auslösen. Darüber hinaus kann Mobbing auch physische Erkrankungen wie Ess- und Schlafstörungen sowie Rücken-, Magen- und Kopfschmerzen verursachen. Am Ende eines solchen Leidensweges steht häufig die Kündigung oder sogar eine dauerhafte Arbeitsunfähigkeit.

Von Nörglern und anderen Projektmitgliedern

Wer Berater auswählt, muss darauf achten, dass sein Team ausgewogen mit verschiedenen Persönlichkeitstypen besetzt ist - von Neuerern und Wegbereitern über Macher und Koordinatoren bis hin zu Umsetzern und Perfektionisten.
Der Neuerer
...(im Englischen auch Plant oder Chairman) ist der Kreative. Er verfügt über eine ausgeprägte Vorstellungskraft und ist in der Lage, schwierigste Probleme zu lösen. Zu seinen - tolerierbaren - Schwächen zählt, dass er oft zu beschäftigt ist, um effektiv zu kommunizieren, und dass er kleinere Probleme gern ignoriert.
Der Wegbereiter
... (engl. Resource Investigator) zeigt sich aufgeschlossen, enthusiastisch und kommunikativ. Er entwickelt Kontakte. Zu seinen lässlichen Schwächen zählt, dass er überoptimistisch ist, aber zugleich, nach anfänglicher Begeisterung, oft das Interesse verliert.
Der Koordinator/Integrator
...(engl. Co-Ordinator) ist der erfahrene und selbstsichere Typ, der Entscheidungen fördert. Zu seinen negativeren Eigenschaften gehört es, dass er mitunter als manipulativ erscheint und dazu neigt, eigene Aufgaben auf andere zu übertragen.
Der Macher
... (engl. Shaper) ist herausfordernd und dynamisch. Er arbeitet gut unter Druck und überwindet Hindernisse. Zu seinen Schwächen zählt es, ungeduldig, provozierend und verletzend zu sein.
Der Beobachter
...(engl. Monitor Evaluator) denkt nüchtern, strategisch und kritisch. Er untersucht Vorschläge auf ihre Machbarkeit. Auf der Negativseite steht, dass es ihm an der Fähigkeit mangelt, andere zu inspirieren.
Der Teamarbeiter
...(engl. Teamworker) ist kooperativ und diplomatisch, er hört zu und vermeidet unnötigen Streit. Auf der Soll-Seite stehen seine Unentschlossenheit und seine Neigung, Konfrontationen und Konflikten auszuweichen.
Der Umsetzer
... (engl. Implementor) agiert zuverlässig und effizient. Er setzt Maßnahmen um und organisiert die Arbeit. Dem steht gegenüber, dass er mitunter unflexibel und zögerlich handelt.
Der Perfektionist
(engl. Completor) zeigt sich gewissenhaft und pünktlich. Weil er selbst Fehler vermeidet und Fehler entdecken kann, wirkt er qualitätssichernd. Allerdings ist er mitunter unwillig zu delegieren und eher ängstlich.
Der Spezialist
...(engl. Specialist) ist introvertiert und handelt aus eigenem Antrieb. Er ist engagiert und bringt Fachwissen ein. Zu seinen Schwächen zählt, dass er nur sehr spezifische Beiträge liefert und sich oft in Details verliert.

Handlungsmöglichkeiten und -grenzen für Opfer und Arbeitgeber

Fügen sich von Mobbing Betroffene in die Opferrolle, verschlimmert sich die Situation meistens noch. Deshalb rät die Ermittlungsexpertin Frances Lentz: "Mobbingopfer müssen in die Offensive gehen. Zunächst sollten sie die Situation direkt ansprechen und den oder die Täter offen auffordern, das negative Verhalten einzustellen. Manchmal reicht das schon, damit die Attacken aufhören." Außerdem sollten sich Betroffene Hilfe bei Kollegen oder beim Betriebsrat des Unternehmens suchen und die Geschäftsführung informieren. Nach dem Betriebsverfassungsgesetz kann sich jeder beim Arbeitgeber über ungerechte Behandlung beschweren (§ 84 I BetrVG).

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Im Rahmen seiner Fürsorgepflicht muss der Arbeitgeber den Schutz von Leben und Gesundheit seiner Arbeitnehmer gewährleisten. Hierzu zählen besondere Arbeitsschutzmaßnahmen in gefährlichen Berufen genauso wie die Pflicht zum Schutz des Persönlichkeitsrechts und die Gleichbehandlungspflicht (nach Art. 1-3 GG). Wenn ein Arbeitgeber von einem Mobbingfall erfährt, ist er also verpflichtet, sofort geeignete Maßnahmen zum Schutz seines Mitarbeiters zu ergreifen. Dazu kann – und muss – er den Mobber entweder abmahnen, versetzen oder sogar (fristlos) kündigen, wenn dieser sein schädliches Verhalten nicht unterlässt.

Allerdings ist es für den Arbeitgeber oft schwierig einen Mobbingfall richtig einzuschätzen, da hier meistens Aussage gegen Aussage steht. Die Opfer sollten deshalb z.B. ein Mobbing-Tagebuch führen, indem sie die Angriffe dokumentieren, oder Aufnahmen von den Schikanen mit dem Handy machen, um ihre Beschwerde auch belegen zu können. "Aber genau das ist oft gar nicht so leicht", weiß die Ermittlerin. "Mobber sind meistens sehr vorsichtig, wenn nicht sogar feige. Sie attackieren ihre Opfer nicht öffentlich und halten sich zurück, wenn sie den Verdacht haben, beobachtet zu werden."

Wirksame Beweise können den Horror am schnellsten beenden

In einer solchen Situation sind Arbeitgeber also häufig damit überfordert, konkrete Beweise für das Mobbing zu finden und die verantwortlichen Mitarbeiter zur Rechenschaft zu ziehen. "Wir empfehlen dann oft die Einschleusung eines Detektivs. Dieser kann durch eine professionelle Observation die Mobber überführen und gerichtsfeste Beweise sichern und vor allen Dingen die Frage klären: Liegt wirklich Mobbing vor, oder ist das vermeintliche Mobbingopfer der eigentliche Unruhestifter", erklärt Frances Lentz. "Wir führen einen unserer Detektive z.B. als Aushilfe von einer Zeitarbeitsfirma bei den Mitarbeitern ein. Um innerhalb kürzester Zeit ein Vertrauensverhältnis aufbauen zu können, sind unsere Detektive psychologisch geschult und besitzen branchenspezifische Kenntnisse."

Auf diese Weise können Arbeitgeber nicht nur Beweise für das Mobbing erhalten, sondern auch Informationen über die Ursachen. Häufig kann Mobbing auch ein Indiz dafür sein, dass Arbeitsorganisation und Aufgabenverteilung unklar sind, was zu Frustration und schwelenden Konflikten unter den Angestellten führt. Als Ventil dient dann ein Einzelner, der gemobbt wird. "Aus unserem ausführlichen Bericht können Unternehmer eventuell sogar präventive Maßnahmen ableiten und klare Arbeitsstrukturen sowie eindeutige Zuständigkeiten festlegen", wie die Chefermittlerin der Detektei Lentz betont. " Außerdem kann ein gezieltes Einschreiten mit Hilfe von Ermittlungsprofis potenzielle Nachahmer wirkungsvoll abschrecken."

Weitere Informationen unter www.lentz-detektei.de