Marge durch Cross Selling

Mobile Geräte brauchen mobiles Zubehör

28.03.2017 von Armin Weiler
Mobile Geräte und mobiles Arbeiten erfordern neben den End­geräten auch entsprechendes Zubehör. Für Reseller erschließen sich so lukrative zusätzliche Verdienstquellen.

Ein Smartphone, das Tablet oder Notebook alleine reicht in der Regel nicht, um mobil und unterwegs produktiv arbeiten zu können. Die entsprechenden Lösungen im Softwarebereich und das Hardwarezubehör sind wichtige Helfer in gegenwärtigen und zukünftigen Arbeitsplatzkonzepten.

Neue Formfaktoren von Endgeräten erfordern spezielles Zubehör. Für den Handel eröffnet sich so ein interessantes Zusatzgeschäft.
Foto: Cherry

Damit Reseller sich margenträchtiges Geschäft erschließen können, bieten die Distributoren eine Reihe von Unterstützungsmaßnahmen an. "Das Thema Zubehör für mobile Geräte nimmt einen sehr hohen Stellenwert ein, da jeder Kunde, der Smartphones, Tablets oder Notebooks nutzt, zwingend Zubehör benötigt", bestätigt Jens Dreising, Head of BU Smart Communications bei Also. Der Nordhorner TK-Distributor Eno unterhält schon immer eine Business Unit, die nur für diesen Part zuständig ist. "Hier gibt es neben dem klassischen Produkt- und Trend-Scouting auch eine hohe Kompetenz bezüglich Installation und Einbau", erläutert Frank J. Wessel, Leiter BU Mobilfunk Hardware/Navigation bei Eno.

''Zubehör für mobile Geräte nimmt einen ehr hohen Stellenwert ein, da jeder Kunde, der diese Geräte nutzt, es zwingend benötigt'', Jens Dreising, Head of BU Smart Communications bei Also Deutschland.
Foto: Also

Zusatzgeschäft mit Cross Selling

Auch bei Komsa hat man sich durch große Händlernachfrage auf das Zubehörgeschäft eingestellt. "Über Cross-Selling-Verkäufe von Zubehör können Händler Zusatzgeschäft mit attraktiven Margen erzielen", weiß Komsa-Sprecherin Andrea Fiedler. Zudem sei eine breite Auswahl an Zubehörartikeln wichtig, um die individuellen Wünsche der Kunden erfüllen zu können. Vor allem bei den Endgeräten sind die Gewinnspannen nicht besonders hoch. "Aus meiner Sicht ist es wichtig, gerade im Hinblick auf die Marge, Zubehör zu den Geräten zu vermarkten", bekräftigt Oliver Hemann, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung bei Michael Telecom.

Neue Zubehörgruppen

Gegenwärtig mutieren die mobilen Begleiter zur Steuerungseinheit für eine Vielzahl von Anwendungen. "Mit dem Internet of Things und Smart Home gibt es mittlerweile Produkte, die sowohl eigenständig im jeweiligen Bereich stehen als auch Zubehör sein können, denn Smartphones oder Tablets sind immer die Steuerung", gibt Eno-Manager Wessel zu bedenken. Der Zubehörmarkt sei im Wandel, weil einzelne Produktbereiche verschmelzen.

''Wichtig ist in allen Fällen eine gute und professionelle Präsentation von Zubehörprodukten im Shop'', Frank J. Wessel, Leiter BU Mobilfunk Hardware/Navigation bei Eno.
Foto: Eno

Für Jens Dreising von Also spielt das Thema Schutz für die teuren Geräte eine wesentliche Rolle: "Display-Schutz und Gehäuseschutz stehen hoch im Kurs." Zudem kämen Akkus und die daraus resultierenden Auflademöglichkeiten häufig zur Sprache. Als weitere Punkte nennt Dreising Mobile Hotspots zur WLAN-Versorgung und auch die Klassiker des Zubehörs wie Mäuse und Tastaturen.

Noch in den Kinderschuhen stecken VR-Brillen, ein Thema, das "in Zukunft auch im B2B-Bereich eine große Rolle spielen wird", prognostiziert Michael-Telecom-Manager Hemann. Eher im Consumer-Segment bewegen sich Smartwatches und Wearables: "Hier ergibt sich für Händler die Möglichkeit, durch den Verkauf von zusätzlichen Armbändern oder Ladeschalen Zusatzgeschäft zu generieren", empfiehlt Andrea Fiedler von Komsa.

''Über Cross Selling von Zubehör können Händler Zusatzgeschäft mit attraktiven Margen erzielen'', Andrea Fiedler, Head of Corporate Communications bei Komsa.
Foto: Komsa

Der Zubehörverkauf ist allerdings kein Selbstläufer: "Kunden sollten immer wieder auf Zusatzprodukte aufmerksam gemacht werden", rät Also-Mobile-Spezialist Dreising. Oliver Hemann von Michael Telecom hat die Erfahrung gemacht, dass Endkunden sehr offen für Zubehörprodukte sind, wenn sie diese direkt beim Smartphone-Kauf dazu erwerben können: "Die wichtigsten Produkte muss der Handel vorrätig haben."

Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch die Darstellung der Produkte, insbesondere in Ladengeschäften: "Wichtig ist in allen Fällen eine gute und professionelle Präsentation von Zubehörprodukten im Shop, beispielsweise an der Rack-Wand, einem Aufsteller oder in kleinerer Form auch auf einem Theken-Display", erklärt Frank J. Wessel von Eno. Seiner Meinung nach eignen sich die Artikel auch gut als Geschenke und zum Spontankauf.

''Gerade im Hinblick auf die Marge ist es wichtig, Zubehör zu den Geräten zu vermarkten'', Oliver Hemann, Prokurist und Mitglied der Geschäftsleitung bei Michael Telecom.
Foto: Michael Telecom

Unterstützung durch die Distribution

So sind bei den Unterstützungsmaßnahmen seitens der Grossisten Hilfestellungen am Point of Sale ein wesentliches Element. "Über Also können verschiedene Displays bezogen werden. Im Bereich Smartphone-Zubehör werden teilweise sogar komplett bestückte Displays inklusive Rückgabemöglichkeiten für nicht verkaufte Waren angeboten", erklärt Also-BU-Leiter Dreising. "Für das Tagesgeschäft bieten wir unser Zubehörkonzept, das ohne viel Aufwand in den PoS integriert werden kann", ergänzt Frank J. Wessel. Zudem unterstützt Eno die Händler durch Marketing-Materialien. "Zu sämtlichen Themen rund um das Zubehörgeschäft führen wir mit unseren Handelspartnern regelmäßig Schulungen durch", erläutert Andrea Fiedler von Komsa. Zudem informiere man die Händler regelmäßig über neu verfügbare Zubehörprodukte.