Motivationsfaktor IT-Umfeld

27.05.2004
Arbeitnehmer, denen gutes IT-Equipment zur Verfügung steht, bringen nicht nur mehr Leistung, sie fühlen sich auch wohler. Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation führte eine Online-Befragung zum Thema Arbeitsplatzausstattung durch. Von ComputerPartner-Redakteurin Beate Wöhe

Güte hat etwas mit gut zu tun. So hat die Güte eines IT-Arbeitsplatzes direkte Auswirkungen auf die gute Arbeitsleistung eines Arbeitnehmers. Zu diesem Ergebnis kam das Fraun-hofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Orga-nisation (IAO) in seiner Online-Befragung "Informations- und Kommunikationstechnologien für flexible Arbeitskonzepte". Der Durchschnittswert zur "IT-Güte" ihres Arbeitsplatzes lag bei den 1.492 Teilnehmern auf einer Skala von 1 (sehr geringe IT-Güte) bis 7 (sehr hohe IT-Güte) bei 4,89. Dieser Ausgangswert für die nachfolgenden Ergebnisse der Studie setzte sich aus Faktoren wie Eignung der IT für Aufgabenerfüllung und Berücksichtigung der persönlichen Bedürfnisse, Brauchbarkeit oder Schutz vor einseitigen Belastungen zusammen.

Stabilität der Technologien ist verbesserungswürdig

Anwender, die ihre IT-Ausstattung am Arbeitsplatz positiv bewerten, sind der Meinung, dass sie dadurch auch eine höhere Leistung erbringen können als ohne diese Hilfsmittel. Auch das Wohlfühlgefühl steigt mit den geeigneten technischen Mitteln. Anwender, die die IT-Güte ihres Arbeitsplatzes als ausreichend und positiv bewerten, fühlen sich laut der Studie wohler; es herrscht eine bessere Stimmung, und die Mitarbeiter sind zufriedener und motivierter.

Doch was ist eine anwendergerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes? Hierzu wurden die Teilnehmer nach den Akzeptanzfaktoren für neue Technologien befragt. Im Ranking zwischen 1 und 7 lagen mit einem Wert von 5,87 die Technologieeigenschaften, dicht gefolgt von persönlichen Belastungen (5,75), vorn. An dritter Stelle standen die wirtschaftlichen Faktoren (5,51) bei der Akzeptanz einer neuen Technologie.

Im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen muss aus Sicht der Studienteilnehmer allerdings noch einiges getan werden. Auf die Frage nach den drei wichtigsten Ansatzpunkten für eine Verbesserung der zur Verfügung stehenden Informations- und Kommunikationstechnologien gaben drei Viertel (75,2 Prozent) die Stabilität der benutzten IT als verbesserungswürdig an. An zweiter Stelle (63,0) könnte nach Meinung der Probanden die Benutzerfreundlichkeit erhöht werden, was in engem Zusammenhang mit der persönlichen Belastung steht. Mehr als die Hälfte (55,2) kämpfen wohl tagtäglich mit Hard- oder Softwarefehlern und geben daher die Fehlerfreiheit der Produkte als verbesserungswürdig an.

Nutzer einer Technologie bewerten diese positiver. Auffallend ist auch, dass zum Beispiel Anwender von Mobiltelefonen diese Technik mit einem Wert von 5,09 sehr hoch bewerten. Dagegen liegt dieser Wert bei Teilnehmern, die ihr Handy nicht zur Ausübung ihres Berufes nutzen, nur bei 2,31. Ähnliche Ergebnisse zeigten sich für Notebooks, Tablet PCs oder PDAs.

Meinung der Redakteurin

Unternehmen, die an der IT-Ausstattung ihrer Mitarbeiter sparen, sparen an der falschen Stelle. Wichtig ist allerdings auch eine einwandfreie Funktionsfähigkeit. Denn sonst ist der Frust vorprogrammiert, und der positive Effekt kann sich schnell ins Gegenteil kehren.