Smartphones mit Tastatur

Motorola vs. HTC (Vergleichstest)

07.03.2011
Das Milestone 2 und das Desire Z zählen zu den Top-Handys – nur wenige Geräte sind besser ausgestattet.

Die Auswahl an Handys mit ausfahrbarer Tastatur ist nicht allzu groß. Auf jeden Fall in die engere Wahl sollte man das "Milestone 2" von Motorola und das "Desire Z" von HTC nehmen (UVPs: jeweils ca. 550 Euro). Beide Geräte besitzen zudem ein 3,7-Zoll-Display sowie eine 5-Megapixel-Kamera und arbeiten mit Android 2.2.

Bei Speicher und Prozessor gibt es jedoch Unterschiede: Das Desire Z kommt mit 800-MHz-CPU, das Milestone 2 ist sogar mit einem Gigahertz-Prozessor bestückt. Beim Arbeitsspeicher liegen beide mit 512 MB gleichauf, beim Flash-Speicher protzt das Milestone mit 8 GB intern. Das Desire Z bringt immerhin noch 1,5 GB mit. In puncto Ausstattung hat somit das Motorola Milestone 2 die Nase vorn.

Beide Android-Modelle bieten bei den Tastaturen vier Zeilen, und die Buchstaben sind jeweils fast gleich groß. Bei HTC sind die Tasten jedoch strikt voneinander getrennt. Das macht es einfacher, blind zu tippen. Motorola versucht eine Trennung der Tasten, indem sich jeder Buchstabe wie ein kleiner Hubbel anfühlt. Damit ist der Tippkomfort beim Desire Z höher. Noch ein Punkt für HTC: Die Finger stoßen beim Tippen nicht oben an die Kante.

Schön bei Motorola: die vier Pfeiltasten. Damit kann man im Text genau an die Stelle steuern, die man noch einmal überarbeiten möchte. Bei Desire Z muss man mit dem Finger auf dem Touchscreen an die entsprechende Stelle tippen. Dafür hat HTC zwei Funktionstasten, die man nach eigenem Gutdünken belegen kann. Zu kritisieren wäre bei beiden Modellen, dass das Display nicht gekippt werden kann. Das wäre für ergonomisches Tippen durchaus wünschenswert.

Motorola Milestone 2
Motorola Milestone 2
Motorola Milestone 2
Motorola Milestone 2
Motorola Milestone 2

Bedienoberflächen im Vergleich

"Motoblur" beim "Milestone 2": alle Neuigkeiten aus verschiedenen sozialen Netzwerken
Foto: Motorola

Jeder Hersteller hat seine eigene Bedienoberfläche. Bei Motorola heißt sie "Motoblur". Auf dem Milestone 2 sind beispielsweise sehr viele Widgets für MP3-Player und RSS-Feeds bereits installiert. Hat man sich bei Motoblur angemeldet, bekommt man außerdem alle Neuigkeiten aus verschiedenen sozialen Netzwerken wie Twitter oder Facebook auf einen Blick zu sehen, ohne dass man sich bei den Diensten jedes Mal neu einloggen muss.

Außerdem synchronisiert Motoblur Kontakte aus Facebook und Twitter mit dem Adressbuch auf dem Handy. Wer selbst seinen Status posten will, kann das direkt vom Startbildschirm aus tun. Und geht das Handy mal verloren, sind alle Daten inklusive Kontaktdaten und SMS auf einem Server von Motorola gespeichert.

HTC ist sogar noch einen Schritt weiter. Die Bedienoberfläche "Sense" bietet ein paar wirklich feine Funktionen. Via Friendstream beispielsweise laufen alle Neuigkeiten auf dem Startbildschirm ein – wie bei Motoblur. Inzwischen hat HTC aber auch ein Cloud-Portal aufgebaut. Wer sein Handy einrichtet, kann dabei gleich ein Konto auf www.htcsense.com eröffnen.

Und das bietet einige Vorteile: Darüber kann man sein Handy anklingeln, wenn man es verlegt hat. Wer es zu Hause vergessen hat, kann die Anrufe auf eine andere Nummer, z.B. das Telefon im Büro, umleiten lassen. Und die schönste Funktion: Es ist möglich, das Desire Z via GPS zu orten – das ist hilfreich, wenn es gestohlen wurde.

Beide Geräte bieten WLAN-n, HSPA, und dank verbesserter V8-Javascript-Engine werden Webseiten schneller berechnet als bei Android-Smartphones, die noch unter Android 2.1 laufen. Und das macht wirklich Laune: Die Webseiten bauen sich bei beiden Geräten in der Regel in weniger als 10 Sekunden auf – eine klasse Leistung.

HTC Desire HD und HTC Desire Z
HTCs Desire Z und Desire HD
Desire Z
Desire HD
Desire Z Datenblatt
Desire Z
Desire HD
Desire HD Datenblatt

Kameras, Bildqualität, Fazit

Touch-Autofokus beim "Desire Z": die Stelle auf dem Display berühren, auf die im Foto scharfgestellt werden soll.

Bei Handhabung und Bildqualität der 5-Megapixel-Kameras gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Modellen. Das Desire Z hat beispielsweise Touch-Autofokus zu bieten. Dazu berührt man die Stelle auf dem Display, auf die im Foto scharfgestellt werden soll. Doch leider genügt diese Geste nicht, um das Bild in den Kasten zu kriegen. Dazu muss man zusätzlich noch auf den Auslöser drücken. Motorola bietet leider keinen Touchfokus.

Außerdem arbeitet die Cam im Desire Z mit Gesichtserkennung. Und wer mag, kann Fotos auch schon mit Fotoeffekten aufnehmen. Beim Milestone 2 gibt es ebenfalls eine Gesichtserkennung, darüber hinaus hat man die Möglichkeit, auf Makro umzuschalten. Und es stehen diverse Motivprogramme wie Portrait, Sport, Landschaft, Nachtaufnahme und Dämmerung zur Verfügung.

Bei der Bildqualität liegt Motorola vorn. Die Farben sind kräftiger, beim Desire Z wirken die Bilder ein wenig flau. Außerdem fällt beim Desire Z auch ein deutlich sichtbares Bildrauschen negativ auf.

Beide Android-Smartphones bringen aufgrund der Tastatur ordentlich Masse und Gewicht mit. Das Milestone 2 sieht dabei jedoch schicker aus als das Desire Z. Stellt sich also die Frage: Wie wichtig sind diese Funktionen?

Fazit
Besser tippen lässt sich auf dem Desire Z. Schicke Software, und die tolle Bedienoberfläche sprechen ebenfalls für das Desire Z. Insofern eignet sich das HTC Desire Z ganz gut als Business-Smartphone. Wer auch auf eine gute Kamera und viel Speicher Wert legt, dem sei das Motorola Milestone 2 empfohlen. Auch als Multimedia-Freak ist man mit dem Milestone 2 besser bedient. (PC-Welt/tö)

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