Es rockt im Blackberry Storm

Multimedia auf dem Blackberry

13.10.2009 von Yvonne Göpfert
Blackberrys sind nur zum Mailen da? Nicht ganz! Die Smartphones von Research in Motion machen auch hübsche Fotos und sorgen mit Lounge-Musik für gute Laune. Wir zeigen wie es geht.

Wer unterwegs ein paar Erinnerungsfotos schießen oder mit ein paar flotten Takten so richtig chillen will, braucht kein extra Zubehör. Mit einem Blackberry in der Tasche sind Kamera und Musik-Player immer mit dabei – egal ob man das Business-Gerät Blackberry Bold, das Flagschiff Blackberry Storm oder den Winzling Blackberry Pearl Flip nutzt.

Die beste Wahl für Multimedia-Freunde ist hierbei der Blackberry Storm. Er ist weniger auf die Bedürfnisse von Geschäftsleuten zugeschnitten und bringt daher die besten Multimedia-Funktionen unter allen Blackberrys mit. Während der Pearl Flip und der Bold nur eine 2-Megapixelkamera bieten, wartet der Blackberry Storm mit 3,2 Megapixel auf. Das ist derzeit zwar unterster Standard in der Handywelt, hilft aber, wichtige Situationen im Bild festzuhalten. Dank des integrierten Auto-Fokus ermöglicht der Blackberry Storm gute, farblich korrekte Aufnahmen. Bei Schummerlicht wird automatisch ein Blitz aktiviert, so dass auch bei wenig Lux scharfe Bilder entstehen. Dafür nimmt sich der Autofokus entsprechend Zeit. Ist das Bild erst im Kasten, stehen dem Anwender weitere Möglichkeiten offen: Er kann das Bild per E-Mail oder via MMS versenden. Er hat die Möglichkeit, das Foto in den Kontakten als Anrufer-ID zu hinterlegen. Damit erinnern sie sich an jedes Gesicht. Und schließlich können Sie jedes Foto als Bild auf die Startseite Ihres Blackberrys packen und Ihrem Smartphone damit eine ganz individuelle Note verleihen.

Speicher satt: Bis zu 800 Fotos
Doch der Reihe nach. Um die Kamera aufzurufen gehen Sie ins Menü und klicken das Kamera-Icon an. Nach einem kurzen Moment ist die Kamera startklar, das brillante Display dient als Sucher. Am unteren Displayrand ganz links finden Sie eine Zahl. Sie gibt an, wie viele Fotos in der angegeben Größe noch auf die Speicherkarte bzw. den internen Speicher passen. Großzügig zeigt sich RIM beim internen Flash-Speicher: Ein Gigabyte ist bereits an Bord, zusätzlich lässt sich der Speicher noch mal um bis zu 16 Gigabyte per MicroSDHC-Karte erweitern. Eine solche Karte legt Vodafone, der Exklusivanbieter des Storm, dem Lieferumfang bei. Da passen in etwa 800 Aufnahmen drauf. Der Speicher wird also nicht so schnell knapp.

Rechts neben der Zahl für die Fotos können Sie den Zoomfaktor ablesen. Wenn es irgendwie geht, lassen Sie ihn auf 1.0fach stehen, sonst verschlechtert sich die Bildqualität deutlich sichtbar.

World Press Photo: Fotografieren mit dem Blackberry

Blackberry Storm 9500: Brillantes Display

Bevor Sie nun mit dem Fotografieren loslegen, empfiehlt sich ein Besuch in den Optionen. Die erreichen Sie, indem Sie auf die Menütaste und anschließend auf „Optionen“ klicken. Dort können Sie verschiedene Parameter einstellen. Um kein Risiko einzugehen, sollten Sie die Bildqualität immer auf „sehr hoch“ und die Bildgröße immer auf maximal einstellen. Runterrechnen können Sie die Bilder später immer noch.

In kritischen Fällen ist es zudem ratsam, den Bildstabilisator einzuschalten, damit die Fotos nicht verwackeln. Er nutzt einen Pixelpuffer und rechnet damit elektronisch wieder gerade, was unscharf erscheint.

Automatischer Weißabgleich
Je nach Licht kann es von Vorteil sein, den Weißabgleich umzustellen. Vor allem „strahlend“ und „leuchtend“ sind vordefinierte Lichtsituationen für Kunstlicht. Hier kann der automatische Weißabgleich, der standardmäßig eingestellt ist, nicht mithalten. „Strahlend“ beispielsweise erhöht den Blauanteil in der Aufnahme. „Leuchtend“ sorgt für hohe Rotanteile. Beide Einstellungen verleihen dem Foto dennoch eine kühle Aura - merklich kühler als wenn die Automatik regiert. Grundsätzlich gilt jedoch: Der automatische Weißabgleich liefert in der Regel sehr gute Ergebnisse und ist für fast alle Lichtsituationen geeignet – egal ob es draußen sonnig oder bewölkt ist.

Für etwas ungewöhnlichere Fotos mag es auch mal angebracht sein, mit Farbtönen zu spielen. So lässt sich vor der Aufnahme zum Beispiel der Farbton „Sepia“ einstellen. Dann wirken die Bilder wie alte Schwarz-Weiss-Fotografien mit dem typischen Rot-Touch.

Zu Guterletzt gibt es noch die Möglichkeit, Fotos mit einem Geotag zu versehen. Dazu wird der GPS-Chip im Blackberry Storm genutzt. Unter “Menü/Optionen/Geokodierung“ muss die „Geokodierung“ auf „aktiviert“ gestellt werden. Der GPS-Chip notiert Längen- und Breitengrad und legt diese geografischen Angaben in den Excif-Informationen ab, die jede digitale Kameraaufnahme automatisch zu jedem Foto abspeichert. So lässt sich später mit Hilfe von Google Earth oder auf flickr nachvollziehen, wo die Aufnahme entstanden ist.

Diashow-Vergnügen
Wer die Fotos auf dem Blackberry ansehen will, kann die integrierte Diashow aufrufen. Dazu gehen Sie am besten in „Medien/Bilder/Meine Bilder“, drücken die Menütaste und wählen „Diashow anzeigen“. Wer etwas spektakulärere Shows starten will, sollte sich in der Blackberry App World umsehen.

Dort steht Swoosh Photos zu Download bereit. Die Diashow-Software erlaubt abwechslungsreiche Bildübergänge und das Hineinzoomen in einzelne Fotos. Sie können bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit und in welcher Reihenfolge die Bilder ablaufen sollen. Auch beim Organisieren der Fotos in einzelne Fotoalben ist die Software behilflich. Sie kosten 3,95 Euro und ist in der App World zu finden.

Wer die Fotos lieber in eine Foto-Community laden will, findet mit flickr und I took this on my phone (Ich habe das mit dem Handy geknipst) die passende Upload-Software in der App World.

Video- und Party-Night auf dem Blackberry

Blackberry App World

Freunde von Musik- und Videodateien werden den Blackberry Storm ebenfalls schätzen. Der Media-Player gibt Sound nicht nur via Kopfhörer mit 3,5-mm-Klinkenstecker wieder, sondern unterstützt auch kabelloses Musikvergnügen via A2DP. Das einzige, was Sie dazu brauchen, ist ein passendes Bluetooh-Stereo-Headset, das Sie in jedem Mediamarkt bekommen.

Video- und Musikdateien spielt der Medien-Player in den gängigen Formaten ab. Konkret: Der Video-Player unterstützt die Containerformate MPEG4, H.263 und Windows Media Video mit einer Datenrate von maximal 800 KBit/s und 30 Bildern pro Sekunde. Die Filmdateien können somit auf .MPEG, .avi, .3GP, .MP4, .MOV oder .WMV enden.

Roxio Media Manager: Vidoes konvertieren
Wenn Sie Videos auf Ihrem Rechner liegen haben, die Sie gerne jederzeit auf Ihrem Blackberry dabei haben wollen, können Sie sie mit dem Roxio Media Manager synchronisieren. Blackberry-Hersteller Research in Motion legt die Desktop-Software jedem verkauften Blackberry Storm bei.

Um Videodateien für den Blackberry fit zu machen, gehen Sie den Roxio Media Manager und rufen dort die manuellen Einstellungen auf. Dort lässt sich beispielsweise die Filmgröße an die Displaygröße anpassen. So würde man für den Blackberry Storm beispielsweise eine Auflösung von 480 x 360-Pixel wählen. Außerdem können Sie hier bestimmen, wie hoch die Bildqualität sein soll. Je höher die Qualität, desto höher die Datenmenge, die auf das Gerät bzw. die Speicherkarte passen muss. Am besten, Sie testen an einem Nachmittag einmal aus, was das beste Daten-Bildqualitätsverhältnis ist.

Media Sync: Musik aus iTunes
Auch für Musikfreunde hat die mitgelieferte Software Media Sync einiges zu bieten. Sie bietet beispielsweise die Möglichkeit, bestimmte Ordner auf dem PC zu überwachen. Sobald sich eine neue Datei in dem Ordner befindet, wird sie automatisch in Ihre Roxio-Bibliothek importiert und von dort auf Wunsch auf den Blackberry übertragen. Dazu schließen Sie entweder den Blackberry Storm via USB an den Rechner an. Oder sie stecken die Micro-SD-Karte in einen Adapter und den wiederum in den Kartenschacht des PCs. Im Laufwerksverzeichnis wird die Micro-SD-Karte schließlich angezeigt. Per Drag&Drop schieben Sie einfach die entsprechenden Daten hinüber.

Nur auf Windows-Rechnern läuft auch die von Research in Motion selbst entwickelte Synchronisations-Software Blackberry Media Sync. Das Programm sorgt dafür, dass Musik und Videos auf dem Blackberry landen. Die Filme werden dabei allerdings nicht konvertiert.
Dafür weist das Programm einen anderen Vorzug auf: Es holt sich Musikdateien aus den Musik-Bibliotheken von iTunes und dem Windows Media Player.

Fazit
Während der Blackberry früher eine reine Business-Maschine war, die ohne Multimediafunktionen auskommen musste, hat sich hier einiges getan. Die aktuellen Blackberry-Modelle Curve 8520, Bold 9000 und Storm 9500 eignen sich hervorragend als MP3-Player. Im Zug und im Flieger spielen sie Videos ab und verkürzen damit auf angenehme Weise die gefühlte Reisezeit. Und auch für einen Schnappschuss ist sich der Blackberry Storm nicht zu fein. Egal ob am Tag oder bei Nacht – die Kamera hält bewegende Momente jederzeit fest.