EMEA bei Mobilen vorn

Netbook-Markt wächst fast doppelt so schnell wie der für Notebooks

14.09.2009
Im zweiten Quartal 2009 ist der Netbook-Weltmarkt mit 40 Prozent nahezu doppelt so schnell gewachsen wie der Notebook-Markt. Der Netbook-Anteil ist innerhalb eines Jahres von 5,6 auf 22,2 Prozent in die Höhe geschossen.

Im zweiten Quartal 2009 ist der Netbook-Weltmarkt mit 40 Prozent nahezu doppelt so schnell gewachsen wie der Notebook-Markt. Der Netbook-Anteil ist innerhalb eines Jahres von 5,6 auf 22,2 Prozent in die Höhe geschossen, sagen die Analysten von DisplaySearch.

Der taiwanesische Hersteller Asustek (Asus), der 2007 mit dem "Eee PC" den Stein für die Mini-Notes ins Rollen gebracht hat, verliert gegenüber den sogenannten Tier1-Herstellern Acer, HP, Dell, Lenovo und Toshiba zunehmend Netbook-Marktanteile.

Im Großraum China und in Lateinamerika wurden im zweiten Quartal mehr Netbooks als ausgewachsene Laptops verkauft. Grund ist natürlich der geringere Preis, der für Menschen in Entwicklungsländern ein besonders zugkräftiges Argument ist. Aber auch in Industrieländern, vor allem in Deutschland wird viel über den Preis gekauft. Daher ist nicht verwunderlich, dass Netbooks im deutschen Consumer-Segment ein deutlich stärkeres Wachstum hinlegen als Notebooks.

Weltmarktanteile Netbooks und Notebooks sowie Wachstum nach Region (Q2/09)

Region

Netbooks

Notebooks

Portable PCs

J/J-Wachstum Portable PCs

Lateinamerika

6,7%

4,8%

5,2%

64,8%

Großraum China

18,6%

13,8%

14,9%

59,7%

Asien-Pazifik

9,2%

11,5%

11,0%

53,2%

Japan

6,0%

6,1%

6,1%

20,9%

EMEA

32,9%

33,5%

33,4%

14,8%

Nordamerika

26,6%

30,2%

29,4%

6,9%

Weltweit

100%

100%

100%

23,0%

Wie obige Tabelle zeigt, ist EMEA inklusive Europa, Nahost und Afrika mit Abstand der größte Markt für mobile Rechner. Die jeweiligen Notebooks- und Netbook-Anteile am Weltmarkt halten sich in etwa die Waage.

Mit dem Booklet 3G ist Nokia gerade erst als neuer Player in den Netbook-Ringkampf eingetreten.

In Westeuropa werden 3G-Netbooks vielfach zu 100 Prozent subventionierten Preisen von den Telekommunikationsunternehmen angeboten, was eine weitere Erklärung für die hohen Wachstumsraten ist.

In Nordamerika haben die Telcos im zweiten Quartal erst begonnen, Netbooks bei einem 2-Jahresvertrag subventioniert aggressiv zu vermarkten, mit beachtlichem Erfolg soweit. Dennoch ist der Notebooks-Markt dort noch größer als der für Netbooks oder Mini-Notes.

Die Bildschirmgröße der Minis nimmt stetig zu. Erst waren es 7 Zoll, dann 8,9 und 10,2 Zoll. Manche Anbieter haben schon 11,6-Zoll-Geräte im Portfolio, manche wollen sogar bis 12 Zoll gehen. Aber je größer die Displays werden, desto mehr schwindet der Kostenvorteil gegenüber ausgewachsenen Einstiegs-Notebooks.

Nicht nur einige Key-Player haben ein Interesse daran, die Durchschnittspreise für Netbooks anzuheben, sondern auch Microsoft. Ein wesentlicher Preissprung würde aber die Kunden abschrecken, sich über Netbooks einen Zweit-PC zu leisten. Und das würde dem Markt auch wieder schaden, sagt DisplaySearchs Notebook-Chefanalyst John F. Jacobs. (kh)