MS und Intel unter Druck

Netbooks wirbeln den PC-Markt auf

03.04.2009 von Armin Weiler
Der Markt für Netbooks wird trotz Wirtschaftskrise im laufenden Jahr um mindestens 65 Prozent wachsen. In den USA wird sich der Verkauf von internetoptimierten Miniaturlaptops laut Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner http://www.gartner.com sogar verdoppeln, obwohl die PC-Absätze insgesamt um zwölf Prozent einbrechen. Bis auf Apple sind alle wichtigen PC-Hersteller weltweit im Marktsegment vertreten.

Internet-PCs für 100 Dollar im Kommen

Der Markt für Netbooks wird trotz Wirtschaftskrise im laufenden Jahr um mindestens 65 Prozent wachsen. In den USA wird sich der Verkauf von internetoptimierten Miniaturlaptops laut Angaben des Marktforschungsinstituts Gartner sogar verdoppeln, obwohl die PC-Absätze insgesamt um zwölf Prozent einbrechen. Bis auf Apple sind alle wichtigen PC-Hersteller weltweit im Marktsegment vertreten.

Zahlreiche europäische Mobilfunkbetreiber geben die Minilaptops inzwischen sogar gratis an Vertragskunden ab. Die Vorinstallation des Betriebssystems Windows XP und der Fixeinbau von HSPA-Modems ist laut Experten für den großen Erfolg der Netbooks entscheidend.

Auch der amerikanische Markt wird von diesem Trend erfasst. Telefonkonzern AT&T hat erst gestern angekündigt, Netbooks künftig für weniger als 50 US-Dollar verkaufen zu wollen. Dies könnte die Speerspitze einer drastischen Entwicklung am PC-Markt sein, hin zu einer breiten Palette an kostengünstigen Geräten im Miniaturformat. Intel und Microsoft drohen, so die New York Times, als oligopolistische Marktführer an Einfluss zu verlieren. "Die Ära leistungsfähiger Internet-PCs, die für weniger als 100 US-Dollar zu haben sein werden, wird dieses Jahr eingeläutet", sagt Jen-Hsun Huang, CEO von Nvidia.

Linux, Windows oder Android - wer macht das Rennen?

Die Entwicklung bei der Auslieferung von Betriebssystemen scheint hingegen kaum prognostizierbar. Linux verlor nach anfänglichen Vorteilen im Vorjahr gegenüber Marktführer Microsoft wieder deutlich. Die Vorherrschaft von Windows scheint jedoch nicht unantastbar. Einerseits drängen neue Anbieter wie Google mit Android auf den Markt. Andererseits werden Netbooks der neuesten Generation auch mit Chips von ARM ausgestattet sein. Diese aus der Mobiltelefontechnik stammenden Chips verbrauchen deutlich weniger Strom, ermöglichen aber den Betrieb von Windows und dazu komplementärer Software nicht.

Die Minigeräte wurden bis dato vornehmlich mit Atom-Chips von Intel ausgerüstet. Rechenleistung beanspruchende Applikationen liefen auch auf den für Internet- und Kommunikationsservices optimierten Geräten mit Intel-Chips nicht ohne Schwierigkeiten. Das Leistungsspektrum der Kompaktrechner werde ab 2009 jedenfalls deutlich breiter, was eine Kennzeichnung der Geräte hinsichtlich ihres genauen Leistungsumfanges notwendig mache, so Sean Maloney, Vertriebschef bei Intel. Eine deutliche Veränderung im Nachfrageverhalten hin zu billigen Netbooks wird den Margendruck auf alle Akteure in der Wertschöpfungskette jedenfalls deutlich erhöhen. (pte/cm)

Einen großen Vergleichstest aktueller Netbooks können Sie hier lesen.

Händler testen für Händler: Was Reseller zu Netbooks sagen.