Neue Technologie bei Fingerprints

27.01.2006
Preiswert, einfach zu bedienen und sicher - so wünschen sich Anwender eine elektronische Identifizierung. Als einfache und auch vom Anwender akzeptierte Lösung haben sich Fingerabdrucksensoren erwiesen. Doch die funktionieren noch nicht richtig - oder?

Preiswert, einfach zu bedienen und sicher - so wünschen sich Anwender eine elektronische Identifizierung. Als einfache und auch vom Anwender akzeptierte Lösung haben sich Fingerabdrucksensoren erwiesen. Doch die funktionieren noch nicht richtig - oder?

Ein Fingerabdruck ist unverwechselbar und immer gültig. Anstatt sich viele Passwörter zu merken, reicht ein einfacher Fingertipp, um den richtigen User einwandfrei zu identifizieren. Aber Fingerabdrucksensoren haftet immer noch ein schlechter Ruf an - zu Unrecht. Neue Technologien haben die alten Kinderkrankheiten beseitigt.

Die erste Generation von Fingerabdrucksensoren arbeitete mit einem kapazitiven Messverfahren, das relativ störempfindlich war. Selbst mehrere Versuche führten nicht immer zum Ziel, und der eigene Rechner verweigerte den Zugriff.

Mit neuen Sensoren von Authen Tec, die nach einem anderen Verfahren arbeiten, soll sich das jetzt ändern. Diese Sensoren erzeugen ein kleines elektrisches Wechselfeld, das zwischen Finger und Gegenelektrode angelegt wird. Ihre kapazitiven Vorgänger nutzten dagegen das natürliche elektrische Feld, das jeden Körper umgibt, aber je nach äußeren Einflüssen (Luftfeuchtigkeit) stark schwankt. Diese Schwankungen können von der nachgeschalteten Elektronik (Prozessor und Software) nicht immer komplett eliminiert werden, sodass Fehlfunktionen vorprogrammiert sind.

Das von außen angelegte elektrische Feld bei dem neuen Sensor sorgt jetzt für einigermaßen konstante Verhältnisse, die die Regelstufe ausgleicht. Das elektrische Feld wird über zwei winzige Elektroden ober- und unterhalb des Sensors in den Finger eingekoppelt. Mit einer Frequenz von wenigen Kilohertz und sehr geringen Strömen, wird es vom Anwender nicht gespürt.

Der Sensor im Einsatz

Dank des künstlichen elektrischen Feldes kann der Sensor sehr schnell die Oberfläche der Fingerkuppe erkennen. Deshalb braucht nicht mehr die Fingerkuppe komplett aufgelegt zu werden, sondern sie wird zeilenweise eingelesen. Das bringt gleich zwei Vorteile. Zum einen wird der Sensor preiswerter - er ist kleiner. Andererseits lässt er sich jetzt auch beispielsweise in Handys und PDAs integrieren, die immer unter chronischem Platzmangel leiden.

Zur Erkennung des Fingerprints wird der Finger einfach von oben nach unten über den Sensor gezogen. Die Fingerkuppe kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 17 Zentimetern pro Sekunde über den Sensor geführt werden. Die nächste Generation soll sogar bis zu 50 Zentimeter pro Sekunde schaffen. Rund 1.500 Mal pro Sekunde wird dabei die Sensorfläche ausgelesen.

Bei jeder Messung kalibriert sich die Elektronik neu. In Abhängigkeit von der Hautstruktur (feuchte oder trockene Hände, sauber oder schmutzig) wird die Spannung der Wechselspannungsquelle erhöht und die Verstärkung der einzelnen Sensoren angepasst. So ist garantiert, dass der Fingerprint immer optimal eingelesen wird.

Neue Einsatzgebiete

Dank der hohen Lesegeschwindigkeit kann der Sensor auch als Maus-Ersatz zweckentfremdet werden. Und er ist klein genug für Handys und PDAs. Damit vereinfacht sich beispielsweise die Navigation in deren Menüs. Durch leichte Fingerbewegungen wird der Cursor über die Oberfläche gesteuert. Sogar Spiele lassen sich nun komfortabel und schnell auf dem Handy oder dem PDA mit einem Fingerabdrucksensor bedienen. (JH)