Anzeichen im Unternehmen

Neun Gründe für einen Jobwechsel

07.05.2015 von Andrea König und Rich Hein
Für jeden zweiten Arbeitnehmer käme ein Jobwechsel aus Leidenschaft in Frage. Auch fehlende Entwicklungsmöglichkeiten beschleunigen den Abschied.

Das Online-Karriereportal Monster hat 2.033 Personen befragt, was sie neben Gehalt, Sozialleistungen und dem Arbeitsort zu einem Jobwechsel bewegen würde. Mehr als die Hälfte der Umfrageteilnehmer (55 Prozent) wäre dann wechselwillig, wenn sie die Möglichkeit hätte, in einer Branche zu arbeiten, für die sie sich begeistert.

Manchmal ist es notwendig weiterzuziehen: Anzeichen wie Stillstand oder fehlende Begeisterung zeigen, dass es Zeit für den nächsten Karriereschritt ist.
Foto: Marco2811 - Fotolia.com

Auch andere Motive beeinflussen die Jobentscheidung maßgeblich: Dazu zählen eine gute Arbeitsatmosphäre (19 Prozent), die Möglichkeit mit Menschen zusammenzuarbeiten, die man für ihre beruflichen Leistungen bewundert (12 Prozent), das Angebot für eine coole Marke zu arbeiten (elf Prozent) sowie eine moderne Bürogestaltung (zwei Prozent).

Rich Hein von unserer amerikanischen Schwesterpublikation CIO.com kennt keine Erhebungen darüber, für wie viele Arbeitgeber ein IT-Experte im Laufe seines Arbeitslebens tätig ist. Für Hein ist jedoch klar: Manchmal ist es notwendig weiterzuziehen – sei es zur persönlichen Weiterentwicklung, aus finanziellen oder gesundheitlichen Gründen. Er nennt neun Anzeichen die darauf hindeuten, dass ein Jobwechsel angebracht ist:

1. Zahlungsschwierigkeiten
Vielleicht fällt einem auf, dass der Arbeitgeber seinen Dienstleistern ihr Geld nicht mehr pünktlich überweist oder die Aktie schwächelt. Summieren sich diese Vorfälle, könnte der eigene Job wackeln. Besonders, wenn das eigene Gehalt nicht mehr pünktlich auf dem Konto eintrifft. Spätestens dann sollten Arbeitnehmer ihren Lebenslauf aktualisieren und sich auf das Schlimmste gefasst machen, so Hein.

2. Kein Weiterbildungsangebot
Um ihre Talente zu halten, fördern viele Unternehmen gezielt Weiterentwicklungen und Fortbildungen. Stellt sich ein Arbeitgeber im Gegenzug bei solchen Wünschen völlig quer und ermöglicht keine Weiterbildungsmaßnahmen, scheint das Interesse an der Mitarbeiterentwicklung nur gering zu sein.

3. Leidenschaft fehlt
Nach der genannten Monster-Umfrage kommt für mehr als die Hälfte der Befragten ein Jobwechsel aus Leidenschaft in Frage. Fehlt das Feuer für den Beruf und man quält sich jeden Morgen ins Büro, sollte man über einen Wechsel nachdenken. Am ungeliebten Job festzuhalten, hilft weder dem eigenen Wohlbefinden noch der Karriere. Ernst sollte man zum Beispiel nehmen, wenn einem nachts Gedanken zum Job den Schlaf rauben.

4. Arbeitgeber nicht wettbewerbsfähig
Anzeichen für einen notwendigen Aufbruch können auch sein, wenn das Management zu wichtigen Fragen keine Stellung nimmt, die Produktpalette nicht mehr zeitgemäß ist oder die Wettbewerber deutlich bessere Leistungen anbieten. All dies sollte man als Hinweise darauf sehen, dass es Zeit für eine neue Aufgabe wird.

5. Kommunikation nimmt ab
Besonders in herausfordernden Zeiten neigen viele Unternehmen dazu, weniger zu kommunizieren. Anstatt schlechte Nachrichten transparent zu kommunizieren, sagen einige Arbeitgeber dann lieber gar nichts. Finden viele Meetings hinter verschlossenen Türen statt und schweigt der eigene Vorgesetzte zu den Entwicklungen, sollte man nachfragen und sich gegebenenfalls für einen Jobwechsel entscheiden.

6. Talente verlassen das Unternehmen
Aufmerksam hinsehen sollte man nach Meinung von Hein auch dann, wenn eine hohe Zahl der High Potentials den Arbeitgeber verlässt. Dass Talente weiterziehen, ist normal. Doch wenn sich dies häuft, könnte das ein Zeichen dafür sein, dass ein Unternehmen nicht mehr so stark und wettbewerbsfähig ist, wie es einmal war.

7. Restrukturierungen
Auch Restrukturierungen nennt Hein als Anzeichen dafür, dass Unternehmen Probleme bei der Positionierung haben. Als Beispiele dafür nennt er, wenn der Vorgesetzte plötzlich ausgetauscht wird oder Kollegen beziehungsweise ganze Teams ohne nachvollziehbare Erklärung versetzt werden.

8. Einstellungsstopp
Beobachtet man, dass Stellen die durch freiwillige Wechsel oder Entlassungen frei werden, vom Arbeitgeber nicht nachbesetzt werden, sieht Hein auch diese Entwicklung als Zeichen für mögliche finanzielle Probleme des Arbeitgebers. Schwierig gestaltet sich dies für die verbliebenen Mitarbeiter vor allem dann, wenn sie deshalb zusätzliche Aufgaben übernehmen müssen. Auch in einem solchen Fall könnte es an der Zeit sein, sich nach etwas Neuem umzusehen.

9. Keine Beförderung
Wer in seiner derzeitigen Tätigkeit sein Bestes gibt aber nicht vorankommt und bei Beförderungen wiederholt übersehen wurde, sollte über einen Wechsel nachdenken. Besonders wenn der eigene Chef die Aufstiegswünsche kennt, aber anderen Mitarbeitern den Vorzug gibt, sollte man das als Zeichen für eine Veränderung sehen.

Unwillkommene Anmache am Arbeitsplatz – so halten Frauen Männer elegant in Schach -
Unwillkommene Anmache am Arbeitsplatz
Welche Frau kennt das nicht: Kollegen zwinkern einem zu, der Kunde will ein Treffen zu zweit in einem kuscheligen Restaurant. Wie sich Frauen elegant aus der Affäre ziehen, verrät die Etikette-Beraterin Christian Tabernig von der Agentur korrekt!
1. Erotische Kleidung ist ein No Go.
Vermeiden Sie transparente Blusen, zu kurze Röcke, Stilettos, tiefe Einblicke ins Dekolleté, bauchfrei, zu enge Kleidung oder sichtbare Unterwäsche am Arbeitsplatz.
2. Allein mit dem Kunden ins Taxi?
Bestellen Sie lieber ein Taxi für Ihren Kunden zum Hotel anstatt ihn mit Ihrem Auto alleine zu chauffieren. Oder nehmen Sie eine Kollegin mit.
3. Bitte einen Schritt zurück!
Sprechen Sie unangenehme Situationen oder zu persönliche Fragen an. Drücken Sie dabei Ihr Gefühl aus: "Mir ist das zu nah!" "Können Sie bitte einen Schritt zurück gehen, das wäre mir angenehmer."
4. Schaffen Sie körperliche Distanz ...
... durch Bewegung, Körperhaltung (Spielbein gestreckt, 90 Grad zum Gesprächspartner) und Gestik im Gespräch.
5. Keine bilateralen Abendessen!
Schlagen Sie stattdessen vor, weitere Kollegen mit zum Abendessen zu nehmen oder verlegen Sie ein Geschäftsessen zu zweit auf die Mittagszeit.
6. Nicht zu kuschelig
Wenn es gar nicht anders geht, suchen Sie bei einem bilateralen Dinner einen Tisch mit Publikumsverkehr – nicht gerade in der schummrigsten Ecke und setzen Sie eine Deadline: Sagen Sie beispielsweise, dass Sie um 20:30 leider noch eine Verpflichtung hätten, die Sie nicht verlegen könnten. Oder dass Sie am nächsten Tag eine frühe Geschäftsreise hätten.
7. Keine zu privaten Details!
Werden Sie im Small Talk nicht zu persönlich und plaudern Sie nicht aus dem Nähkästchen.
8. Wollen wir uns duzen? Lieber nicht.
Lehnen Sie vielleicht einmal ein Duz-Angebot ab. Das erhält die Distanz. Das könnte so gehen: "Ihr Angebot ehrt mir sehr. Geschäftlich ist mir das 'Sie' jedoch lieber. Gerade auch aus Respekt vor Ihnen. Bitte verstehen Sie das."
9. Nicht zu später Stunde ...
Versuchen Sie Überstunden bis in die Nacht zu vermeiden, damit Sie nicht mit einem Kollegen alleine in den Räumen sind. Wenn möglich, nehmen Sie die Arbeit dann lieber mit auf Ihr Hotelzimmer oder ins heimatliche Büro.
10. Machen Sie klare Ansagen...
... wenn Sie in die "Ecke gedrängt" werden. Sprechen Sie Ihr "Nein" deutlich aus.
11. Hotelzimmer sind tabu!
Gehen Sie nicht mit Geschäftspartnern auf das Hotelzimmer – es sei denn Sie möchten es selbst und können/wollen mit den Konsequenzen leben.
Christina Tabernig ...
... (l.) ist Diplom-Betriebswirtin, Bestsellerautorin und seit vielen Jahren gefragte Erfolgstrainerin. Aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit in der Beratungs- und IT-Industrie verfügt sie über Kompetenzen in den Bereichen Vertrieb, Präsentation, Karriere und Auftreten. Sie begleitet mit diesem Wissen Fach- und Führungskräfte auf ihrem Weg nach oben. <br><br> Sie wagte 2003 mit einer Kollegin den Sprung in die Selbstständigkeit und hat seitdem mit ihrem Unternehmen <a href="www.korrekt.de">korrekt!</a> zahlreiche Kunden (mit 10.000 Teilnehmern) im In- und Ausland hinsichtlich ihrer Karriereentwicklung beraten können. Zu ihrem Kundenkreis zählen u.a. AirPlus, BMW, E.ON und McKinsey & Company. Daneben bietet Sie auch Lehraufträge an einer Reihe deutscher Hochschulen an und veröffentlichte mehrerer Bücher und Hörbücher zur Personalentwicklung.