Harter Wettbewerb

Nokia kommt mit Handysparte nicht vom Fleck

11.04.2012
Im Segment der Smartphones befindet sich Nokia nach wie vor auf der Suche nach dem Markterfolg.
Zufriedenstellender Absatz: Zwei Millionen Lumia-Telefone (im Bild: "Lumia 710") wurden bisher verkauft.
Foto: Nokia

Der Handyhersteller Nokia kommt mit seiner Smartphone-Offensive nicht voran. Wie der finnische Konzern am Mittwoch mitteilte, verfehlt er das Margenziel für die wichtige Gerätesparte. Die operative Gewinnspanne der Handysparte hatte im ersten Quartal bei -3 Prozent gelegen, statt in der avisierten Spanne von -2 bis +2 Prozent.

Der harte Wettbewerb in den für Nokia wichtigen Märkten Indien, China, dem Nahen Osten und Afrika macht den Finnen zu schaffen. Besonders die Smartphones, mit denen Nokia in Schwellenländern am Start ist, verfehlten ihre Margenziele. Im laufenden Quartal soll die Marge wegen der konjunkturellen Schwäche in mehreren Märkten ebenfalls bei -3 Prozent oder noch schlechter ausfallen.

Der Aktienkurs brach am Mittwochnachmittag um 16,5 Prozent auf 3,19 Euro ein. Damit setzt sich der Niedergang des einstigen Höhenflieger-Papiers fort. Anfang 2008 hatte sie noch bei 25 Euro notiert. Die Finnen kämpfen seit dem Start des iPhones des Konkurrenten Apple mit einem kontinuierlich schrumpfenden Geschäft bei hochpreisigen Telefonen.

"Wir befinden uns weiterhin in der Übergangsphase", sagte Konzernchef Stephen Elop. "Nun wollen wir unsere Investitionen in die Lumia-Reihe erhöhen, um sie zu einem Markterfolg zu machen." Im ersten Quartal rechnet der Konzern für die Sparte derzeit mit einem Umsatz von 4,2 Milliarden Euro. Die Bruttomarge lag demnach bei etwa 25 Prozent, wobei die Hoffnungsträger Smartphones, zu denen die Lumia-Geräte gehören, nur 16 Prozent erreichten.

Zwei Millionen Lumia-Telefone gingen für einen Durchschnittspreis von 220 Euro über den Ladentisch. Seit dem Marktstart im vergangenen Herbst war der Absatz von Monat zu Monat gestiegen. Obwohl Nokia in Westeuropa und den USA von Apple und Samsung in den Schatten gestellt wird, sind die Finnen dank der Stärke im Niedrigpreissegment immer noch Weltmarktführer.

Allerdings wird Nokia allgemein nicht zugetraut, mit den neuen Lumia-Smartphones das Hochpreissegment-Duopol von Apple und Android zu durchbrechen. Grund ist, dass die Windows-Plattform verglichen mit den Betriebssystemen der Platzhirsche als unausgegoren gilt. Zudem hat die Marke stark an Anziehungskraft verloren. (dpa/tö)

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