Asus G73Jh

Notebook für Spielefreaks (ausführlicher Test)

13.05.2010 von Hendrik Weins
Top-aktuelle Hardware findet sich in Asus' neuem Spiele-Notebook Doch wie sieht es mit der Spieleleistung aus?
Schick, schwarz und schnell: das "Asus G73Jh" im Stealth-Design.

Statt das Notebook "G73Jh" möglichst spektakulär in Szene zu setzten, setzt der Hersteller Asus auf Understatement. Das Gerätist in unauffälliger, matt-schwarzer Farbe gehalten. Nur wenige blaue LEDs beleuchten die wichtigsten Knöpfe. Keilförmig liegt das Notebook auf dem Tisch, riesige, an Lufteinlässe eines Sportwagens erinnernde Hutzen sorgen an der Rückseite für genügend Frischluft. Alles in allem wirkt es äußerst stilsicher und strahlt dennoch schon im ruhenden Zustand Geschwindigkeit aus. Zum empfohlenen UVP von 1.400 Euro bekommt man neben dem Stealth-Design einen flotten Core i5 520M, 4,0 GB RAM und eben die brandneue ATI-Grafikkarte Mobility Radeon HD 5870.

Mit der Desktop-Version hat die Grafikkarte bis auf den nahezu identischen Namen kaum etwas gemein. Zwar setzen beide Grafikchips auf das aktuelle ATI-Design und unterstützen DirectX 11. Die Taktraten und die Shader-Anzahl wurden beim Notebook-Chip aber deutlich reduziert, das Speicher-Interface ist lediglich 128 statt 256 Bit breit. Die Leistung der Mobility Radeon HD 5870 ist deshalb eher mit der Desktop-Variante Radeon HD 5750 vergleichbar. Dennoch ist die Mobility Radeon HD 5870 einer der schnellsten Grafikchips für Notebooks, denn eine Geforce GTX 260M schlägt die Radeon um etwa 15 Prozent und die Mobility Radeon HD 4870 um etwa 20 Prozent.

Taktraten

Speicher-Interface

Shader-Einheiten

Mobility Radeon HD 5870

700 / 4.000

128 Bit

160

Radeon HD 5870

850 / 4.800

256 Bit

320

Radeon HD 5850

725 / 4.000

256 Bit

288

Radeon HD 5770

850 / 4.800

128 Bit

160

Radeon HD 5750

700 / 4.800

128 Bit

144

Ausstattung

Per "Twin Turbo Modus" lässt sich das G73Jh übertakten - wenn auch nur um wenige Megahertz.

Der im G73Jh verbaute Doppelkernprozessor Core i5 M520 taktet unter Volllast mit 2,4 GHz. Wenn nicht alle Rechenkerne benötigt werden, übertaktet sich der Prozessor auf bis zu 2,93 GHz – ein Plus von 500 MHz. Wem das nicht reicht, kann mit dem "Twin Turbo Modus" den Bustakt der CPU von 133 auf 143 MHz erhöhen. Die Übertaktung per Tastendruck macht sich in der Praxis aber kaum bemerkbar, denn da der Multiplikator in diesem Modus von 18 auf 17 verringert wird, erhöht sich die Geschwindigkeit nur um etwa 40 MHz.

Asus bestückt das G73Jh mit 4,0 GB Arbeitsspeicher und zwei 320-GB-Festplatten. An insgesamt vier USB-Ports lässt sich Peripherie anschließen, Verbindung zu einem externen Monitor findet man per analogem VGA oder digitalem HDMI. Auch ein DVD-Brenner ist mit an Bord, Blu-ray kann das Laufwerk allerdings nicht einmal lesen. Wer gerne chattet oder Video-Telefonie betreibt, freut sich über die ordentliche 2,0-Megapixel-Webcam im Displayrahmen.

Auch Vielschreiber werden mit dem G73Jh glücklich, denn die Tastatur ist vollständig – inklusive leicht verkleinertem Nummernblock. Der Tastenanschlag ist hart, der Hub kurz. Mit einer Breite von 15 mm pro Taste hat das Keyboard normale Maße und unterscheidet sich nicht von "richtigen" Tastaturen.

Spieleleistung, Verarbeitung, Fazit

Das äußere, kraftvolle Versprechen kann das G73Jh in Spielen einhalten. Far Cry 2 läuft in der für aktuelle 17-Zoll-Notebooks relativ niedrigen nativen Auflösung von 1.600x900 in ultra-hohen Details mit 50,8 Bildern pro Sekunde. Erst achtfache Kantenglättung bringt das Gerät mit 30,7 fps in die Nähe von Rucklern (4xAA: 39,9 fps). Crysis stellt allerdings noch immer eine extreme Hürde für Notebooks dar, auch wenn das G73Jh in 1.600x900 und hohen Details im Schnitt 37,6 Bilder pro Sekunde liefert. Mit aktivierter Kantenglättung rutscht die Bildwiederholrate schnell unter die Marke von 30 fps. Dennoch liefert das G73Jh außergewöhnlich gute Spieleleistung, wenn aber auch nur im Zusammenspiel mit dem vergleichsweise niedrig auflösenden 16:9-Display.

Allerdings erreicht das G73Jh die guten Leistungen nur an der Steckdose, im Akku-Betrieb bricht die Spieleleistung um gut die Hälfte ein.

Display & Verarbeitung

Die mattierte Oberfläche fühlt sich angenehm an und verschmutzt längst nicht so schnell wie mit einer Klavierlack-Beschichtung.

Die Verarbeitung des G73Jh gibt keinen Grund zum Meckern. Die mattierten Oberflächen fühlen sich angenehm an und erwärmen sich auch nach längeren Spielsitzungen nicht übermäßig. Auch das Touchpad hat gut gefallen, weil es stets präzise reagiert. Allerdings könnte die Rückmeldung der beiden Daumentasten etwas deutlicher ausfallen. Multi-Touch-Gesten unterstützt es hingegen nicht, nur ein schmaler Streifen am rechten Rand dient als Scrollrad-Ersatz.

Die großen Lüfter im G73Jh machen einen guten Job und halten das Notebook recht kühl, auch die Lautstärke ist für ein derart hoch gezüchtetes Notebook akzeptabel. So fällt das G73Jh im Office-Betrieb nur durch ein leises Rauschen auf, was sich in Spielen zwar steigert, aber niemals lästig laut wird.

Beim Display nervt die extreme Spiegelung: In hellen Umgebungen können Sie fast nichts mehr auf dem Monitor erkennen. Die Auflösung von 1.600x900 ist auf dem 17,3-Zoll-Bildschirm eine gute Wahl für Spiele, im Office-Betreib und zum Surfen im Internet wäre eine höhere Auflösung aber wünschenswert. Zwar kann die Helligkeit überzeugen, Blickwinkelabhängigkeit und Kontrast könnten aber besser sein.

Multimedia & Akku

Große Öffnungen im Gehäuse sorgen für genügend Frischluft im Inneren des G73Jh.

Dank des recht hellen und kräftigen Displays sehen Spiele und Filme auf dem G73Jh sehr gut aus, auf Full-HD-Filme in voller Pracht muss man aufgrund der niedrigen Auflösung aber verzichten – genauso wie auf die Blu-ray-Wiedergabe, da ein entsprechendes Laufwerk fehlt. Auf Multimedia-Tasten hat Asus beim G73Jh verzichtet, lediglich die Lautstärke lässt sich per Zusatztaste regulieren.

Trotz der halbierten Performance hält der Akku des G73Jh beim Spielen nur etwas mehr als eine Stunde durch. Wenn man hingegen nur im Internet surfen, läuft das Notebook bis zu zwei Stunden. Neben der recht kurzen Akkulaufzeit nervt im mobilen Betreib außerdem das hohe Gewicht von annähernd vier Kilogramm – allerdings werden wohl die wenigsten das G73Jh täglich mit sich herum tragen.

Fazit

Unterm Strich liefert das Asus G73Jh viel Spiele-Leistung gepaart mit solider Ausstattung. Wirklich mobil ist das Notebook mit der recht kurzen Akkulaufzeit und dem hohen Gewicht zwar nicht, wer aber nach einem Ersatz für den heimischen Spiele-PC sucht und den zwar hohen, aber gerechtfertigten Preis von 1.400 Euro nicht scheut, sollte das G73Jh von Asus in die engere Wahl nehmen. (GameStar/tö)

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