Novell erweitert Partnerprogramm

19.10.2006
Novells Partnerprogramm "Partnernet" soll Mitte November 2006 erweitert werden.

Novells Partnerprogramm "Partnernet" soll Mitte November 2006 erweitert werden. Mit dieser Neubestimmung des Programms setze der in Waltham, Massachusetts, beheimatete Softwerker seinen Weg Richtung Linux fort. Das erklärte John Dragoon, Chief Marketing Officer von Novell, gegenüber ComputerPartner.

Dass dieser Weg unumkehrbar Novells Zukunft bestimmen werde, hat der neue CEO, Ronald Hovsepian, bereits vor seinem Amtsantritt im Juni dieses Jahres auf der Kundenmesse " BrainShare" im März klar gemacht. Dort sagte er, noch als Präsident und COO (Chief Operating Officer) firmiernd: "Unser Fokus ist Linux."

Novell müsse, drei Jahre nach Kauf des Linux-Spezialisten Suse, endlich dafür sorgen, dass es nicht mehr als altbackene Netware-Firma, sondern als jugendlich seriöser Linux-Anbieter wahrgenommen werde.

Dafür zertifiziere Novell Software-Lösungen beziehungsweise lasse die Suse-Produkte zertifizieren, dafür habe man seit Monaten die Marketingtöpfe gefüllt; das Unternehmen habe sich entsprechend bei großen Partnern wie HP, SAP, Dell, AMD, Intel und anderen mehr präsentiert, und ebenso bei den, trotz der Netware-und Marketing-Desastern der letzten Jahre, "loyalen Wiederverkäufern" (Dragoon), Beratungshäusern, VARs und Systemhäusern. "Wir werden viel zu wenig als Linux-Anbieter wahrgenommen; das müssen und werden wir ändern", kündigte der Marketier an.

Doch viele Partner, das habe Novell in den letzten Monaten feststellen müssen, haben weit weniger Linux-Kompetenz als vorausgesetzt worden war. "Wir haben unterschätzt, wie viele Netware-Partner nicht für Linux vorbereitet sind", räumt Dragoon ein. Dem soll nun durch sanft unfreiwillige Spezialisierung, entsprechende Zertifizierung und der deutlichen Positionierung der Partner, vor allem in Sachen Linux, abgeholfen werden.

Die Spezialisierungen, die auf Partner zukommen, heißen: 1) Linux/OpenSource. 2) Security/Identity Management. 3) System und Ressource-Management und 4) Workgroup.

Laut dem obersten Novell-Marketier sollen solchermaßen eine Menge "neuer Geschäfte" möglich werden - und solchermaßen die bislang magerer Linux-Bilanz deutlich aufgebessert werden.

Eigenen Angaben zufolge erwirtschaftet Novell lediglich fünf Prozent des Gesamtumsatzes mit Linux beziehungsweise den Produkten der 2003 gekauften Nürnberger Suse AG. Und obwohl laut Firmenangaben 80 Prozent der Kunden bereits das sowohl mit dem Netware- als auch mit dem Linux-Kernel ausgerüstete Server-Betriebssystem "Open Enterprise Server" nutzen, bilanzierte Novell für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres (Ende: Oktober 2006) magere 12 Millionen Dollar Umsatz für Linux-Produkte (insbesondere für den "Linux Enterprise Server").

Dass Konkurrent Red Hat nach wie vor deutlich vor Novell liegt, dass beispielsweise IBM bei Kundenumfragen eher als Linux-Anbieter genannt wird als Novell, sind deutliche Indizien dafür, dass der Großteil des Weges hin zur Linux-Company erst geebnet werden muss.

Ein mächtiges Werkzeug dafür soll das neue Partnerprogramm sein. (wl)