Nur geringe Wechselbereitschaft bei deutschen Fach- und Führungskräften

15.02.2007
forsa-Repräsentativbefragung im Auftrag von Jobware.

Der Personalmangel bei Fach- und Führungskräften nimmt in vielen Berufsfeldern zu. Die Chancen, geeignetes Personal zu finden, stehen dabei eher schlecht, denn für rund drei Viertel der deutschen Fach- und Führungskräfte kommt ein Wechsel weder kurz- noch mittelfristig in Betracht. Dies ist das Ergebnis einer Repräsentativbefragung, die das Stellenanzeigen-Portal Jobware bei der forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH in Auftrag gegeben hat.

73 Prozent der derzeit in Unternehmen tätigen Fach- und Führungskräfte wollen demnach auf Dauer bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben. Weitere 19 Prozent der repräsentativ (ohne öffentlichen Dienst) befragten Manager und Spezialisten streben einen Wechsel zwar latent - in den nächsten Jahren - an, aber ohne es mit einem solchen Schritt allzu eilig zu haben. Im Ergebnis reduziert sich die kurzfristige Wechselbereitschaft der deutschen Fach- und Führungskräfte auf eine eher marginale Größenordnung von 7 Prozent: ein Tatbestand, der die Rekrutierungsbemühungen vieler Personalabteilungen zwangsläufig vor erhebliche Probleme stellt. Bemerkenswert ist, dass sich die eher geringe Wechselbereitschaft dabei ohne allzu große Unterschiede auf sämtliche Gruppen: Männer und Frauen, Jüngere und Ältere, Akademiker und Nichtakademiker - und Regionen erstreckt.

Eine entscheidende Rolle für die Absicht, den Arbeitgeber kurzfristig - in den nächsten Monaten - zu wechseln, spielt demgegenüber die Zufriedenheit mit der jetzigen beruflichen Tätigkeit, so ein weiteres Ergebnis der Repräsentativbefragung: 70 Prozent der deutschen Fach- und Führungskräfte, die mit ihrer gegenwärtigen Tätigkeit "sehr unzufrieden" sind, planen einen kurzfristigen Wechsel des Arbeitgebers, weitere 19 Prozent streben mittelfristig einen Wechsel an und nur 12 Prozent wollen - trotz großer Unzufriedenheit - bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben. Auch andere Frustrationen - mit dem Gehalt (28 Prozent), dem Chef (30 Prozent) und den Aufstiegschancen (18 Prozent) - tragen ihren Teil dazu bei, dass die kurzfristige Wechselbereitschaft sprunghaft wächst.

"Unternehmen, die qualifizierte Fach- und Führungskräfte suchen, schöpfen in erster Linie aus einer von Unzufriedenheit mit anderen Arbeitgebern gespeisten Quelle, deren Ergiebigkeit insgesamt zudem eher zu wünschen übrig lässt. Deshalb ist es wichtig, auch diejenigen Fach- und Führungskräfte anzusprechen, die nur latent auf Jobsuche sind und sich nur durch das richtige Angebot aus der Reserve locken lassen", kommentiert Jobware-Marketingchef Christian Flesch die Ergebnisse. (mf)