"Epix"-Portal startet im Mai

Online-Filmkanal mit 15.000 Videostreams geplant

31.01.2009 von Armin Weiler
"Das alte Modell des Fernsehens ist tot." Über den Multi-Plattform-Filmkanal "Epix" werden ab Mai 15.000 Video-Streams angeboten.

"Das alte Modell des Fernsehens ist tot. Ein neues Denken mit frischen Ideen und der Möglichkeit trotz knapper Budgets hervorragend vom Publikum angenommen zu werden, übernimmt dessen Platz." Mit diesen Worten leitete Jon Feltheimer, Vizechef und Vorstandsvorsitzender der kanadischen Lionsgate Entertainment Corporation, die alljährliche Konferenz der Programmchefs der National Association of Television Program Executives (NATPE) in Las Vegas ein. Als Beleg dafür, dass die Branche auch in wirtschaftlichen Krisenzeiten vielversprechende neue Ideen und Konzepte hervorbringen kann, präsentierte Feltheimer ein neues Joint Venture, das Lionsgate gemeinsam mit den US-Filmstudios Paramount Pictures und MGM gegründet hat. Ziel des Bündnisses ist die Errichtung eines neuen Multi-Plattform-Filmkanals namens "Epix". Ein entsprechendes Webportal wird mit einem Angebot von 15.000 Video-Streams bereits im Mai 2009 starten, ein regulärer TV-Kanal soll dann im Oktober folgen.

"Ich glaube, dass in jeder Krise auch eine Chance steckt. Die große Panikmache halte ich in der TV-Branche derzeit für fehl am Platze", erklärt Corinna Drumm, Geschäftsführerin von Sat.1 Österreich, im Gespräch mit pressetext. "Die alten Modelle müssen überdacht und mit neuen Anätzen und Konzepten ergänzt werden. Es wäre falsch, sich jetzt auf alten Erfolgen auszuruhen. Die Verschmelzung von TV und Internet, die sich mit dem aktuellen US-Joint-Venture einmal mehr abzeichnet, ist in dieser Hinsicht sicherlich vielversprechend. Eine totale Konvergenz sehe ich im Moment allerdings noch nicht.

Wie Mark Greenberg, CEO des neu gegründeten Medien-Joint-Ventures gegenüber dem Wall Street Journal erläutert, wird die im Mai startende Epix-Webseite auf ein kostenpflichtiges Premium-Abonnement-Modell setzen und Nutzer per Video-Stream mit neuem und alten Filmmaterial aus dem Archiv der beteiligten drei Studios versorgen. "Der Direct-To-Consumer-Service ist aber nicht unser primäres Geschäftsmodell", räumt Greenberg ein. Dieses sei längerfristig angelegt und basiere hauptsächlich auf der Distribution der eigenen Inhalte durch kooperierende Kabel- und Satelliten-TV-Anbieter. Gerade hier liegt aber gegenwärtig noch der größte Schwachpunkt von Epix, denn bislang hat das Joint Venture noch keine konkreten Partner aus den Reihen der Provider vorzuweisen. "Wir befinden uns gerade in Verhandlungen mit möglichen Kooperationspartnern", lässt Greenberg lediglich wissen. Der Epix-CEO ist davon überzeugt, dass bis zum Start des regulären TV-Kanals im Oktober alle notwendigen Verträge abgeschlossen sein werden. (pte/go)