Oracle bezweifelt Stichhaltigkeit von Gartners Datenbankstudie

13.05.2002
Die jüngste, den Lizenzverkauf betrachtende Gartner-Erhebung zum Datenbankmarkt 2001 hat den Zorn des entthronten Marktführers Oracle hervorgerufen. In einem Statement erklärte der im Jahr 2001 erstmals hinter IBM rangierende Datenbank-Anbieter: „Die Umsatz- und Wachstumsdaten, die den Marktforschern vorgelegt werden, sind außer denen von Oracle nicht unabhängig validiert." Solange IBM und Microsoft Analystenfirmen nicht mit „geprüfte Zahlen" versorgten, betrachte Oracle sich weiterhin als Marktführer bei modernen Datenbanken, sprich relationalen Datenbanken unter Unix und Windows. Dass IBM bei einer Gesamtschau der Datenbanken vorne läge, sei klar, nachdem in dieser auch die Legacy-Mainframe-Datenbanken gezählt würden, die nach Oracle-eigenen Erhebungen rund 63 Prozent des Umsatzes ausmachten, den IBM mit Datenbanken tätige. Laut Gartner rangierte IBM bei Unix- und Windows-Datenbanken tatsächlich hinter Oracle beziehungsweise Microsoft und Oracle. Doch im Gegensatz zu Oracle habe Big Blue im insgesamt stagnierenden Datenbankmarkt um 4,3 Prozent zulegen können; Oracle dagegen habe gegenüber dem Jahr 2000 um 4,9 Prozent weniger Lizenzen verkauft. Marktforscher Gartner scheint die Kritik Oracles gelassen zu sehen. Analystin Betsy Burton, Mitautorin der aus Oracle-Sicht umstrittenen Studie, erklärte, die Methodologie Gartners sei in der Vergangenheit von keinem Anbieter angezweifelt worden. Wenn Oracle es jetzt doch tue, habe das mehr mit der augenblicklichen Marktsituation des Datenbankanbieters zu tun als mit der Erhebungsmethode. "Ich verstehe Oracles gegenwärtige Reaktion. Sie stehen stark unter Druck. Sie schließen gerade das Quartal ab, und dann diese Nachricht", gab Burton zurück. Im Übrigen sei die Entwicklung im Datenbankmarkt nicht überraschend. Zum einen habe sich IBM mit dem Kauf von Informix Marktanteile in der Größenordnung von zirka drei bis vier Prozent gekauft. Zum anderen habe Gartner seit wenigstens 18 Monaten regelmäßig darauf hingewiesen, dass Oracles Geschäftsbedingungen und die heftige Kritik an dem Flaggschiff Oracle 9i sich auf den Umsatz auswirken würden. (wl)

Die jüngste, den Lizenzverkauf betrachtende Gartner-Erhebung zum Datenbankmarkt 2001 hat den Zorn des entthronten Marktführers Oracle hervorgerufen. In einem Statement erklärte der im Jahr 2001 erstmals hinter IBM rangierende Datenbank-Anbieter: „Die Umsatz- und Wachstumsdaten, die den Marktforschern vorgelegt werden, sind außer denen von Oracle nicht unabhängig validiert." Solange IBM und Microsoft Analystenfirmen nicht mit „geprüfte Zahlen" versorgten, betrachte Oracle sich weiterhin als Marktführer bei modernen Datenbanken, sprich relationalen Datenbanken unter Unix und Windows. Dass IBM bei einer Gesamtschau der Datenbanken vorne läge, sei klar, nachdem in dieser auch die Legacy-Mainframe-Datenbanken gezählt würden, die nach Oracle-eigenen Erhebungen rund 63 Prozent des Umsatzes ausmachten, den IBM mit Datenbanken tätige. Laut Gartner rangierte IBM bei Unix- und Windows-Datenbanken tatsächlich hinter Oracle beziehungsweise Microsoft und Oracle. Doch im Gegensatz zu Oracle habe Big Blue im insgesamt stagnierenden Datenbankmarkt um 4,3 Prozent zulegen können; Oracle dagegen habe gegenüber dem Jahr 2000 um 4,9 Prozent weniger Lizenzen verkauft. Marktforscher Gartner scheint die Kritik Oracles gelassen zu sehen. Analystin Betsy Burton, Mitautorin der aus Oracle-Sicht umstrittenen Studie, erklärte, die Methodologie Gartners sei in der Vergangenheit von keinem Anbieter angezweifelt worden. Wenn Oracle es jetzt doch tue, habe das mehr mit der augenblicklichen Marktsituation des Datenbankanbieters zu tun als mit der Erhebungsmethode. "Ich verstehe Oracles gegenwärtige Reaktion. Sie stehen stark unter Druck. Sie schließen gerade das Quartal ab, und dann diese Nachricht", gab Burton zurück. Im Übrigen sei die Entwicklung im Datenbankmarkt nicht überraschend. Zum einen habe sich IBM mit dem Kauf von Informix Marktanteile in der Größenordnung von zirka drei bis vier Prozent gekauft. Zum anderen habe Gartner seit wenigstens 18 Monaten regelmäßig darauf hingewiesen, dass Oracles Geschäftsbedingungen und die heftige Kritik an dem Flaggschiff Oracle 9i sich auf den Umsatz auswirken würden. (wl)