P&T Computer GmbH

04.03.1998

LINDEN: Auf dem Stand des Distributors P&T in Halle 6 herrschte helle Aufregung. Der Grund: Im Zusammenhang mit dem Auftauchen von gefälschten Intel-CPUs (Pentium II-300) wurde der Name P&T als Lieferant genannt. Der Distributor bestreitet auch gar nicht, in diesen Vorfall verwickelt zu sein (die Rede ist von 10.000 bis 15.000 Stück, vielleicht aber auch deutlich mehr), doch er fühlt sich als Betroffener. "Nachdem wir festgestellt hatten, daß es sich bei den CPUs um Fälschungen handelt, haben wir die Kunden aufgefordert, uns die Ware wieder zurückzuschicken", erklärt P&T-Marketingleiterin Natalie Kremer. Auch die zweite Lieferung durch einen anderen Vorlieferanten erhielt gefälschte Chips. Wolfgang Börner, Einkaufsleiter bei P&T, ist mit seinem Latein am Ende:"Ich habe den Eindruck, daß wir es bei fünf anderen Lieferanten noch einmal versuchen könnten - mit demselben Ergebnis." Besonders tückisch: Nur ein Teil der ersten Lieferung, etwa 60 bis 70 Prozent, enthielt gefälschte Chips. Und die waren, betont Börner, als solche nicht zu erkennen. "Die Kartons sahen wie die Original-Kartons von Intel aus. Und wir können beim besten Willen nicht jedes Produkt einzeln überprüfen. Immerhin haben wir hier pro Tag einen Wareneingang im Wert von mehr als zwei Millionen Mark."

Als Ursprungsquelle wird eine Fälscherwerkstatt in Asien vermutet, Genaues weiß man aber nicht. "Das einzige, was man tun kann, ist den Warenweg bis zur Quelle zurückzuverfolgen", erklärt Marketingleiterin Kremer. (sic)

P&T-Einkaufsleiter Wolfgang Börner: "Wir können beim besten Willen nicht jedes Produkt einzeln überprüfen."