Palm: Der neue Fokus ist Europa

13.09.2006
Europa soll in Zukunft bei Palm eine größere Rolle spielen. John Hartnett, weltweiter Vertriebs-Chef bei Palm spricht jetzt sogar von Europa als Fokusregion.

Als "Meilenstein in der Palm-Geschichte" bezeichnet John Hartnett, Senior Vice President Worldwide Sales and Customer Relations bei Palm den Launch des ersten Windows Mobile-basierten Smartphones "Treo 750v" in Europa. Noch nie habe Palm so viel Geld in die Hand genommen und noch nie wurde eine so lange Vorbereitungszeit für ein Projekt benötigt. "Wir haben Europa trotz unserer Erfolge in den USA nicht ignoriert. Um das Europa-Geschäft richtig zu adressieren, mussten wir erst entsprechende Partner finden, die mit uns eine langfristige Zusammenarbeit anstreben. Daran haben wir in den vergangenen zwei Jahren gearbeitet", sagt Hartnett.

Weltweit arbeitet Palm inzwischen mit mehr als 75 Mobilfunkbetreibern zusammen und hat bisher über 3 Millionen Treos verkauft. 75 Prozent seines Umsatzes generiert der PDA-Pionier inzwischen mit Smartphones und knapp 33 Prozent der weltweiten Einnahmen kommen aus den USA. "Wir wollen die weltweit größte Mobile-Computing-Company werden", verkündet Hartnett das ambitionierte Ziel.

Europa-Einstieg mit Kraft zweier starker Partner

Um dorthin zu kommen, hat Palm - vor allem in Europa - noch Einiges an Arbeit vor sich. So wird der Name "Palm" zum Beispiel in Europa nach wie vor in Verbindung mit PDAs und weniger mit Smartphones gebracht. "Unsere Transformation von der PDA- zur Smartphone-Company hat sich in Europa noch nicht vollzogen", sagt Hartnett. Die europäische Markteinführung des "Europa-Treo" mit der Marketingkraft zweier starker Partner wie Microsoft und Vodafone soll das ändern.

Auch für Vodafone ist diese neue Verbindung nicht unwichtig. "Wir sprechen von einer echten Partnerschaft und nicht von ein paar Unterschriften auf einem Blatt Papier", sagt Stefan Schäfer, Abteilungsleiter Marketing Office Direct Accounts bei Vodafone Deutschland. Aus seiner Sicht schließe sich mit der Datenmobilität des Treo 750v auf der Windows-Oberfläche von Microsoft eine Vermarktungslücke.

Auch Andreas Krieg, Geschäftsleiter Mobility bei Microsoft sieht positive in die Zukunft der Zusammenarbeit: "Mit Palm haben wir einen Partner mit einer offenen Plattform, der seine Geräte entsprechend den Anforderungen der Kunden anpassen kann."

Ist es das Aus für Palm PDAs?

Das neue Smartphone für Europa ist schön und gut, aber was passiert mit dem PDA-Geschäft, mit dem Palm als jahrelanger Marktführer sein Geld verdient hat. "In Zukunft werden wir sowohl Windows- als auch Palm OS-basierte Geräte anbieten und weiterhin Teil des PDA-Marktes bleiben", sagt Hartnett. Darüber, wann Palm die nächste PDA-Generation vorstellen wird, schweigt sich der Hersteller allerdings, wie immer, aus. (bw)