Channel-Solutions-Day "Drucken & Archivieren"

"Papier ist kein unersetzliches Gut"

28.02.2013 von Armin Weiler
Der Trend zu mobilen Geräten macht auch vor den In- und Output-Branche nicht halt. Welche Auswirkungen dies auf den Umgang mit Dokumenten haben wird, konnten die Teilnehmer auf dem Channel-Solutions-Day "Drucken & Archivieren" erfahren.
Der Channel Solutions Day "Drucken und Archivieren" ist ein Treffpunkt der Dokumentenbranche.

Der Trend zu mobilen Geräten macht auch vor den In- und Output-Branche nicht halt. Welche Auswirkungen dies auf den Umgang mit Dokumenten haben wird, konnten die Teilnehmer auf dem Channel-Solutions-Day "Drucken & Archivieren" erfahren.

In seiner Keynote zum Auftakt der Veranstaltung beschäftigte sich Oliver Jendro, Senior Consultant beim Beratungs- und Marktforschungsunternehmen Dokulife, mit der Frage, welche Auswirkungen mobile Geräte auf die Druckgewohnheiten in Unternehmen haben. Dabei kann Jendro bei seiner Analyse auf die Daten der "Printerumfrage 13" zurückgreifen, bei der fast 9.000 Druckernutzer befragt wurden. Die Erhebung wird jedes Jahr durch Dokulife mit Unterstützung des Büromaschinenspezialisten Brother durchgeführt.


Ein Treffpunkt der Dokumentenbranche: Der Channel Solution Day "Drucken und Archivieren".

ChannelPartner-Chefreporter Armin Weiler begrüßt die Gäste.

Oliver Jendro von Dokulife erörtert in der Eröffnungs-Keynote die Auswirkungen von mobilen Geräten auf gedruckte Dokumente.

Nicole Glaremin (Also) und Marco Block (Canon, links) im Gespräch mit ChannelPartner-Chefreporter Armin Weiler.

Das Publikum folgt interessiert den Ausführungen der Referenten.

PFU-Manager Roland Kastner erläutert einem Gast die Vorteile der Fujitsu-Dokumentenscanner.

Marco Block, Area Manager DIMS / Region West bei Canon, beschreibt die Veränderungen im Scannermarkt.

Helmut Dürbaum (Epson) zeigt die Vorteile von Business-Ink-Geräten.

Am Stand von Also informieren sich die Händler neben den MPS-Angeboten des Distributors auch über Produktneuheiten von Hewlett-Packard und Canon.

Epson-Manager Andreas Asel schlägt die Bücke zwischen kosmischen Ereignissen und MPS-Business.

Gute Stimmung am Stand von Notable Solutions (NSi).

Canon-Scannerspezialist Marco Block gibt Auskunft über seine Produkte.

Dass MPS mehr als nur Drucken ist, verdeutlicht Frank Gießler, Regional Sales Manager MFP & OEM Imaging Sales D-A-CH bei Nuance Communications Germany.

Die Teilnehmer nutzen den Ausstellungsbereich für angeregte Gespräche.

Glückliche Teilnehmer - das freut den Veranstalter!

Stethos-Geschäftsführer Stefan Schmidt stellt sich gerne den Herausforderungen für mobiles Drucken in Firmennetzwerken.

Mark Muschelknautz, Leiter Marketing & Communication EMEA bei NSi, rät Händlern, sich über Software-Lösungen zu differnzieren.

Roland Kastner (PFU) referiert über Fujitsu-Dokumentenscanner.

Was NSi zur Dokumentenerfassung anbietet, kann man bei Mark Muschelknautz erfahren.

Thomas Dörschner, Solution Marketing Manager bei Samsung, beleuchtete die zunehmende Konvergenz der Produkte und deren Auswirkungen.

Hans-Werner Stottmeister, Geschäftsführer der Off Script GmbH, verdeutlicht die Vorteile eines herstellerunabhängigen MPS-Systems.

Am Anschluss der Vorträge besteht häufig noch weiterer Informationsbedarf wie hier bei Nuance.

In der abschließenden Expertenrunde diskutiert die Runde über die Frage: "Verpennt der Fachhandel das Lösungsgeschäft?"

Geschafft! Jetzt haben sich die Akteure ein Feierabendbier verdient!

Jendro warnt eindringlich davor, Trends nicht zu verschlafen: "Der Markt dreht sich schnell, schon morgen ist ein Geschäftsmodell kaputt, das 500 Jahre lang funktioniert hat", erklärte der Consultant. Damit meint er beispielsweise den Wandel von Papier hin zu elektronischen Dokumenten. "Papier ist kein unersetzliches Gut", stellte er fest. So ersetzen mobile Geräte schon in breitem Ausmaß Papierdokumente: E-Book-Reader verdrängen gedruckte Bücher, E-Mails und andere Dokumente werden auf Smartphones oder Tablets mitgenommen und gelesen und so nicht mehr ausgedruckt. Ganz werde die Elektronik das bedruckte Papier allerdings nicht ersetzen, räumte Jendro ein. Nach seinen Erkenntnissen besteht ein großes Bedürfnis bei den Nutzern, von mobilen Geräten aus im Unternehmen zu drucken. Dazu fehlten aber häufig die technischen Möglichkeiten.

Stefan Schmidt, Geschäftsführer des Lösungsanbieters Stethos, bestätigte diesen Trend: "Wir verzeichnen konkrete Kundenanforderungen", berichtete er. In seinem Vortrag thematisierte Schmidt die Herausforderungen von BYOD für Firmennetzwerke unter dem Gesichtspunkt des Druck- und Dokumentenmanagements anhand einiger Fallbeispiele. Dabei will Schmidt keine vorgefertigten Lösungsszenarien bieten, an die sich die Kunden zu halten haben. Vielmehr gehe es darum, die Bedürfnisse zu erfassen, zuzuhören und dann die entsprechende Lösung anzubieten. Thomas Dörschner, Solution Marketing Manager bei Samsung, beleuchtete die zunehmende Konvergenz der Geräte, deren Interaktionsmöglichkeiten, Möglichkeiten von sicherem mobilem Drucken durch Cloud Printing sowie innovative Anwendungen durch Near Field Communication (NFC).

Mobile Dokumentenerfassung auf dem Vormarsch

Hochkarätige Referenten sorgen für ein abwechslungsreiches Vortragsprogramm.

Ein weiterer Themenschwerpunkt lag im Erfassen, Speichern und Verarbeiten von Dokumenten. Marco Block, Area Manager DIMS / Region West bei Canon, erläuterte Veränderungen im Dokumentenscannermarkt. "Es gibt klar den Trend zur dezentralen, mobilen Erfassung", berichtete er. So sei der Markt für mobiles Scannen noch lange nicht erschlossen. Mit der entsprechenden Fachhandelsunterstützung will der Canon-Manager Händler im Geschäft mit Dokumentenscannern unterstützen und mit Standardlösungen Einsteigern den Start erleichtern.

Roland Kastner, Partner Manager Scanner bei PFU Imaging Solutions, dem Hersteller der Fujitsu-Dokumentenscanner, betonte die Vorteile der elektronischen Dokumentenbearbeitung in Bezug auf Lagerung, Effizienz und Sicherheit. Zudem demonstrierte Kastner die komplette Bandbreite des Fujitsu-Scanner-Portfolios. Eher mit der Softwareseite des Dokumentenmanagements befasste sich der Vortrag des Lösungsspezialisten Notable Solutions (NSi). "Es wird immer schwerer, sich nur über Hardware zu differenzieren. Zudem geraten die Hardwaremargen immer mehr unter Druck", gab Mark Muschelknautz, Leiter Marketing & Communication EMEA bei NSi Europe GmbH, zu bedenken. Hardware werde eher als austauschbar empfunden als eine eingeführte Softwarelösung. Die Wahl der Lösung trage so zur Kundenbindung bei. "Wir würden gerne mit Ihnen in dieses Geschäft einstiegen", appellierte er an die anwesenden Händler.

Beim Kunden die richtige Sprache finden

Weiterhin treibt auch das Thema Managed Print Services (MPS) die Branche um. In einem viel beachteten Referat von Andreas Asel, Business Development Manager bei Epson, ging es um die Einordnung und den Gebrauch der einschlägigen Begriffe. "Der Endkunde versteht oft die Sprache nicht", berichtete Asel. Es werde von Expertenseite nicht adäquat kommuniziert. "Das ist nicht zielführend, das kommt beim Kunden nicht an", weiß der Epson-Manager. Zudem sei zunächst eine genaue Standortbestimmung des Resellers erforderlich, dann könne ihm auch der Hersteller die passenden Werkzeuge an die Hand geben.

Dass MPS mehr als nur Drucken bedeutet, konnte Frank Gießler, Regional Sales Manager MFP & OEM Imaging Sales D-A-CH bei Nuance Communications Germany, verdeutlichen. Gießler betonte, dass nicht nur Sparpotenziale durch die Reduzierung von Druckvolumen erschlossen werden können. Vielmehr sei eine Gesamtbetrachtung der Arbeitsprozesse und der damit verbundenen Gesamtkosten notwendig. Abgerundet wurde das Vortragsprogramm durch Hans-Werner Stottmeister, Geschäftsführer der Off Script GmbH, der die Vorteile eines herstellerunabhängigen MPS-Systems verdeutlichte.

Das vielfältige Vortragsprogramm kam gut bei den Teilnehmern an: "Ich fand die Mischung aus Hadware- und Softwarethemen sehr gelungen", bestätigt Nikolaus Wagner vom Baden Badener Systemhaus MSW. Für Wagner ist das Veranstaltungsformat auch eine gute Plattform, um sich mit Fachhandelskollegen auszutauschen. "Ich hatte gute Gespräche, das war sehr informativ", berichtet er. Allerdings hätte sich Wagner noch mehr Produkte und weitere Hersteller auf dem Kongress gewünscht. Der Händler lobt auch die Expertenrunde zum Abschluss der Veranstaltung. Das Thema: "Verpennt der Handel das Lösungsgeschäft?" Wir werden dann in den nächsten Tagen ausführlich über den Roundtable berichten. (awe)