Partnerkonferenz Devcon 2008

Drei Keynotes, fünf Roundtables, zehn Academy Tutorials, 29 Präsentationen und eine Preisverleihung - so lautet die Bilanz von sechs themenbepackten Tagen im April in Orlando. Mit dem Konferenzhotel im Themenpark SeaWorld hatte Datenbank-Anbieter InterSystems einen außergewöhnlichen Veranstaltungsort für die 15. Auflage seiner weltweiten Partnerkonferenz "Devcon" gewählt. Anlass für diese willkommene Abwechslung vom üblichen Konferenzalltag war der 30. Geburtstag, den das amerikanische Unternehmen dort mit seinen Partnern feierte.

Wie das InterSystems-Führungstrio um CEO Terry Ragon in seiner Eröffnungsansprache betonte, verdankt das Unternehmen seine Existenz einer fast ausschließlichen und außergewöhnlich guten Zusammenarbeit mit dem Channel. 15 Prozent jährliches Wachstum, einen hohen Anteil an wiederholendem Umsatz und die Basis von mittlerweile über 1.300 Partnern nahm Ragon als Anlass für die launige Ankündigung, seinen Erfolgskurs mit dem nach wie vor privat gehaltenen Unternehmen mindestens weitere 30 Jahre fortsetzen zu wollen. Als Schlüssel dazu sieht er die InterSystems-Technologie, die Softwarehäusern eine schnelle Anwendungsentwicklung und -integration ermöglicht, und in die das Unternehmen kräftig weiter investieren will.

Fokus Gesundheitswesen

So drehte sich auf der Konferenz neben der altbekannten Objektdatenbank Caché und der Integrationsplattform Ensemble vieles um die neuen Produkte für das Gesundheitswesen. Gerade die internationalen Partner zeigten viel Interesse an HealthShare, einer spezialisierten Weiterentwicklung von Ensemble für regionale oder nationale elektronische Patientenakten, und dem patientenzentrierten Informationssystem für das Gesundheitswesen TrakCare.

Die Ankündigung, dass Schweden seine landesweite elektronische Patientenakte von TietoEnator mit HealthShare realisieren lässt, fand besonders bei den deutschen Teilnehmern große Beachtung: Nach jahrelangen Diskussionen über die neue e-Gesundheitskarte machen uns die Nachbarn wieder einmal vor, wie es geht, lautete der einstimmige Tenor. Mit einer ganz ähnlichen Lösung, dem National Information Healthcare Hub der Niederlande, errang übrigens CSC beim diesmal von der amerikanischen IT-Zeitung "Computerworld" mit vergebenen Innovator Award einen ersten Platz.

Auch zu Caché und Ensemble, die mittlerweile beide in der Version 2008.1 vorliegen, gab es viel Neues. In der Keynote-Präsentation hatten die Verantwortlichen aus dem Produktmanagement die Entwicklungspläne ausführlich vorgestellt, in den einzelnen Sessions konnten sich die Teilnehmer dann selbst ein Bild von den neuen oder erst noch kommenden Funktionalitäten machen. So war die neue Generation der Zen-Technologie von Caché zu sehen, mit der im Browser ablaufende Rich-Internet-Applications in Zukunft noch schneller und einfacher entwickelt werden sollen. Auch war zu erfahren, wie Ensemble sich in Altanwendungen einbauen lässt, um diese um einen modernen Workflow "aufzupeppen". Das Highlight für die angereisten Partner bildete allerdings die Ankündigung eines neuen Produktes, das im Herbst offiziell auf den Markt kommen wird. Mit dieser Zusatzkomponente zu Caché sollen Softwareentwickler dann Funktionen für Real-Time Business Intelligence direkt in ihre Anwendungen integrieren können.

Networking 2.0

Immerhin 24 Partner, darunter auch einige international, hatten die Gelegenheit genutzt, ihre Lösungen im Partner Pavillion auszustellen und so gezielt die Diskussion mit anderen Partnern zu suchen. Als Beispiel für den intensiven Austausch war auf der Konferenz von einer Kooperation des britischen InterSystems-Partners JAC, der amerikanischen GE Healthcare und der der australischen InterSystems-Tochter TrakHealth in einem Großprojekt auf der Kanalinsel Guernsey zu erfahren.

Im Gegensatz zu früheren DEVCON-Veranstaltung blieben solche Kontakte in diesem Jahr allerdings nicht dem Zufall überlassen: Die Veranstalter hatten extra ein "Executive Track" genanntes Forum eingerichtet, in dem sich Entscheider gezielt über Geschäftsideen und andere nichttechnische Themen austauschen konnten. Dafür, dass die Kontakte auch zwischen den Treffen nicht abreißen, sollen verschiedene neu eingerichtete Online-Communities dienen. Denn, das wird InterSystems-COO John McCormick nicht müde zu betonen, "nur mit erfolgreichen Partnern sind auch wir erfolgreich."

*Ditmar Tybussek ist Geschäftsführer der Intraprend GmbH in Wiesbaden und langjähriger Applikationspartner von InterSystems