"Akt von Cyberkriminalität" in Frankreich

Patientendaten im Netz

01.03.2021
Die illegale Verbreitung sensibler Patientendaten im Netz sorgt in Frankreich für Aufregung.
Patientendaten sollten besonders geschützt werden. Tauchen diese sensilben Informationen unverschlüsselt im Netz auf, wie Ende Februar 2021 in Frankreich geschehen, dann untergräbt derartiges Fehlverhalten das Vertrauen in die elektronische Patienntenakte (ePA).
Foto: Marina Andrejchenko - shutterstock.com

Das auf Software im Gesundheitswesen spezialisierte Unternehmen Dedalus Frankreich monierte am Freitag einen "schwerwiegenden Akt von Cyberkriminalität". Dieser hätte zur Verletzung der Daten von einigen Laborkunden geführt, hieß es in einer Mitteilung. Das Unternehmen habe 28 betroffene Labore in sechs verschiedenen Départements identifiziert. Man wolle die Quellen des Cyberangriffs ermitteln.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach medizinische Daten von fast 500.000 französischen Bürgern im Netz verbreitet worden seien. Die Nationale Kommission für Informatik und Freiheiten hatte daraufhin erklärt, die Berichte zu prüfen, um offiziell zu bestätigen, dass eine entsprechende Datei zur Verfügung gestellt worden sei. Auch die Staatsanwaltschaft hatte eine Untersuchung eingeleitet.

Bei den Daten soll es sich Medien zufolge zum Beispiel um Angaben zur Blutgruppe, möglicher Schwangerschaft oder medikamentöser Behandlung der Laborkunden handeln. Die Daten sollen zwischen 2015 und 2020 gesammelt worden sein.

Zuletzt hatte es in Frankreich auch Hackerangriffe auf zwei Krankenhäuser gegeben. Staatschef Emmanuel Macron hatte daraufhin angekündigt, eine Beobachtungsstelle für die Sicherheit von Gesundheitseinrichtungen schaffen zu wollen. (dpa/rw)