4.500 Stellenstreichungen drohen

Philips erleidet massiven Gewinneinbruch

18.10.2011
Konsumunlust und Euro-Schwäche haben das Ergebnis von Philips im dritten Quartal stark belastet. Der Nettogewinn ist um 85 Prozent auf 76 Millionen Euro eingebrochen, weshalb 4.500 Stellen gestrichen werden sollen.

Konsumunlust und Euro-Schwäche haben das Ergebnis von Philips im dritten Quartal stark belastet. Im Vergleich zum Vorjahresquartal ist der Nettogewinn um 85 Prozent auf 76 Millionen Euro eingebrochen, weshalb 4.500 Stellen gestrichen werden sollen.

Der Umsatz ist mit 5.394 Milliarden Euro dabei nur um 1 Prozent gesunken. Als wesentliche Gründe für den immensen Gewinneinbruch nennt Philips interne Anpassungsmaßnahmen und steigende Materialkosten.

LED-Produkte wie diese Birne verschaffen Philips neuerdings wieder Umsatzzuwächse im Lichtgeschäft.

Sorgen bereitet Philips unter anderem das Lichtgeschäft, obwohl der Umsatz zuletzt um 8 Prozent gestiegen ist, was vor allem Zuwächsen von 32 Prozent im LED-Bereich zu verdanken war.

Damit wächst der Marktführer Philips stärker als der weltweite Lichtmarkt, der aktuell um 6 bis 7 Prozent zulegt. Das Unternehmen geht davon aus, dass das globale Marktvolumen bis 2015 auf 80 Milliarden Euro steigt und LED-Leuchten dabei einen Anteil von 45 Prozent haben werden.

Siemens versucht die Lichttochter Osram an die Börse zu bringen, musste die Pläne aber wegen der unsicheren Finanzmärkte vorübergehend ruhen lassen. Apropos Börse, die von Konzernchef Frans van Houten als "bedauerlichen, aber unvermeindlichen" Schritt bezeichneten Stellenstreichungen und andere Sparmaßnahmen wurden an der Börse begrüßt, denn im Mittagshandel notierte die Philips-Aktie mit 3,9 Prozent höher, auch wenn sie laut 'Die Welt' aufs Jahr gesehen 30 Prozent an Wert verloren hat.

Global ist der LED-Beleuchtungsmarkt laut Philips seit 2009 um jährlich 51 Prozent gewachsen. Dies verdanke er vor allem starken Zuwächsen in Schwellenländern Asiens und Lateinamerikas, während die Umsätze in Westeuropa und Nordamerika weiter sinken.

Philips hat eine Reihe erstklassiger, innovativer LCD-Fernseher, leidet aber unter günstigerer Konkurrenz.

Ein anderes Sorgenkind ist die seit Jahren mit Milliardenverlusten behaftete TV-Sparte, die van Houten samt Markenrechte in ein Joint Venture mit dem taiwanesischen Produktionspartner TPV Technology wie das Monitorgeschäft (2005) abgeben möchte im Gegenzug für eine Umsatzbeteiligung.

Wie 'Die Welt' den Konzernchef zitiert, gebe es zwar noch einige strittige Punkte, aber je früher der Schritt vollzogen werde, je besser sei es für das Unternehmen angesichts eines insgesamt sich verschlechternden TV-Marktes. (kh)