Praxistest: Nokia N95

05.06.2007
Praxistest: Nokia N95

Lieferumfang / Verarbeitung

Nokias "Multimedia-Computer" N95 bleibt in Höhenrichtung unter der psychologisch wichtigen Marke von 10cm und seine 120 Gramm Gewicht verteilen sich gleichmäßig aufs Gehäuse. Die Materialwahl hätte hochwertiger ausfallen können; zwar besteht der obere Teil des Slidergehäuses aus einer kühlen Magnesiumlegierung und die Rückseite aus weich beschichtetem Kunststoff, doch die Bestnote müssen wir dem N95 verwehren. Ungerade Spalte auf dem Tastenfeld, dicke Spaltmaße an Verschalungskanten und die freiliegenden Anschlüsse für Kopfhörer und USB-Kabel hinterlassen nicht das Bild höchster Präzision bei der Verarbeitung, sind aber verschmerzbare Makel.

Das N95 ist ein "Doppel-Slider": nach oben geschoben offenbart sich die großflächige Tastatur, nach unten bzw. rechts gezogen eine druckempfindliche Vierertastenreihe zur Steuerung von Medieninhalten. Nach unserem Geschmack fällt der Slidermechanismus einen Hauch zu leichtgängig: schiebt man ihn zum Beenden eines Gesprächs schwungvoll zusammen, kann es vorkommen, dass man mit offener Medientastatur auf der Straße steht. Die S60/Nseries-typischen Funktionstasten wurden geschickt platziert: Die außerordentlich große Menütaste findet ihren Platz direkt neben dem Navkey und auf der anderen Seite führt eine Favoritentaste ins neue Multimediamenü. Der Navkey ist in allen Belangen an den genetischen Nutzerdurchschnitt angepasst worden und bietet wie alle Tasten sanfte, gleichmäßige Druckpunkte bei langem Tastenhub. Richtig Spaß macht die "Arbeit" mit den mittig leicht gewölbten und ausgezeichnet voneinander unterscheidbaren Zifferntasten. 240x320 Pixel sind nicht der Hauptgrund, warum das transflektive Display des N95 einen bleibenden Eindruck hinterlässt: die Displaydiagonale fällt mit 6,7cm (2,6 Zoll) dramatisch groß aus - so macht auch MobileTV Spaß.



Ausstattung

Das offensichtlichste Alleinstellungsmerkmal des N95 ist seine Carl-Zeiss Kamera mit fünf Megapixeln optischer Auflösung. Kaum ein Konkurrenzmodell des deutschen Marktes kann hier dem Nokia N95 objektiv das Wasser reichen: Die Fotos zeugen von guter Farbtreue, hervorragenden Kontrasten und hinreichend sauberen Details. Nachtaufnahmen werden dank Digitalfilter von störendem Pixelrauschen befreit, dank eines hellen LED-Blitzlichts bleiben bei nächtlichen Portraitfotos die Farben unverfälscht. Uneingeschränkt überzeugt waren wir vom Makromodus, der Motive bei einem Minimalabstand von 10cm extrem detailliert ablichtet. Ein leichter Druck auf den Auslösebutton aktiviert den Autofokus, drückt man ihn tiefer, löst die Kamera aus. Das Speichern eines 5-Megapixelfotos höchster Auflösung benötigt unabhängig vom Speicherziel etwa 3-5 Sekunden. Das N95 zeichnet Videos mit 640x480 Pixeln Kantenlänge im MPG4-Format mit flüssigen 30 Frames pro Sekunde auf. Die Filme wirken nicht nur scharf und weitestgehend artefaktfrei, sondern sind auch eine Augenweide am heimischen Fernsehbildschirm, der sich via mitgeliefertem Videokabel bzw. WiFi/UPnP-Interface anschließen lässt.

Das N95 stellt darüber hinaus alles in den Schatten, was irgendein auf dem Markt befindliches Musiktelefon bislang leistete. In der Hauptansicht des Medienplayers kann man iPod-ähnlich gezielt nach Interpreten, Alben, Genres oder Komponisten forschen, Wiedergabelisten erstellen und anzeigen lassen oder einfach alle auf dem Telefon bzw. der Speicherkarte abgelegten Songs auflisten. Coverarts werden automatisch erkannt bzw. können völlig frei selbst festgelegt werden. Wir testeten das Handy erfolgreich mit (e)AAC(+)/M4A-Dateien, MP3s inklusive verschiedener Subformate sowie Microsofts WM9. Die oft bemängelten DRM-Hindernisse überspringt das N95 locker und besorgt sich entsprechende Abspiel- und Synchronisationslizenzen bei Bedarf im Internet. Darüber hinaus erkennt Windows Media 11 (Vista) das N95 als synchronisierungsfähiges Endgerät und gibt Abspiellizenzen weiter. Ein Visual Radio-fähiges UKW-Radio komplettiert die musikalische Ausstattung. Beeindruckend hoch ist der Schalldruck, den die beiden seitlich angebrachten Stereolautsprecher erzeugen. Regelt man die Lautstärke auf 100%, beschallt das N95 einen ganzen U-Bahnzug mit nahezu knisterfreiem Sound. Mit Hilfe des integrierten Equalizers kann man tiefgreifenden Einfluss aufs Klangbild des N95 nehmen, besonders die Option "Bass-Booster" trumpft in Verbindung mit der Loudness-Einstellung mit wuchtigen Bässen und klarem Sound - allerdings nur über angeschlossene Headsets. Echte Mobilfunkprofis greifen hier natürlich zu A2DP-Zubehör.

Dem N95 wird sein Media-Player-Image buchstäblich auf die Stirn geschrieben: schiebt man den Slider herunter, lassen sich über vier blau beleuchtete Folientaster die wichtigsten Musikfunktionen ansteuern. Wer seine Videosammlung auf dem Handy betrachten möchte, sollte sie vorher in MPG4 bzw. 3GP umwandeln, was dank Nokias PC Suite leicht von der Hand geht; wir benötigten für ein 300MB großes und 15 Minuten langes WMV-File im HD-Format knapp 15 Minuten auf einem durchschnittlichen Notebook. Freunde von Video-Podcasts kommen ebenfalls auf ihre Kosten: das N95 ist in der Lage, gängige RSS-basierte Podcastformate zu lesen und deren Inhalte displayfüllend abzuspielen. Ärgerlich nur, dass Nokia an dieser Stelle keine WLAN-Hotspots als mögliche Zugangspunkte auflistet; auch ein 19MB großer Tagesschaumitschnitt muss via UMTS aufs N95 wandern - dank HSDPA-Funk und günstiger Datentarife ist das aber kaum kritikwürdig. Noch mobiler ist man als Nutzer von mobilen TV-Angeboten, die über einen RTSP- bzw. HTTP-Kanal gestreamt werden. 160MB stehen dem N95 intern zur Verfügung. Wenn es das Werk verlässt, belegen die vielen Zusatzprogramme allerdings bereits über 20MB. Die mitgelieferte microSD, die auch GPS-Kartenmaterial enthält, erweitert die werksseitige Kapazität um ca. 250MB. Mit einem einzigen Druck auf die Menütaste schaltet man den Musikplayer in den Hintergrund, wo er anstandslos weiterspielt - sogar, wenn man die Kamera, den Browser oder einen Dokumentenbetrachter startet.

Webbrowsing mit S60 ist seit dem ersten Erscheinen des MiniMap-Browsers ein wahrer Genuss. Er ist in der Lage, HTML-Inhalte anzuzeigen, Java-/ECMA-Script und AJAX-Funktionen auszuführen und kann mit vielen Feinheiten des (CSS-basierten) Webdesigns umgehen. Übers Kontextmenü gelangt man in eine Breitbildansicht, die noch etwas mehr von einer Website zeigt. Navigiert wird mit Hilfe einen Mauszeigers, den man zum Anwählen von Hyperlinks oder Formularfeldern einfach über dem entsprechenden Element platziert. Bewegt man den Zeiger zum Rand der Seite, scrollt der Inhalt mit atemberaubender Geschwindigkeit übers Display, während sich eine transparente Gesamtansicht über die Seite legt. Die Schrift bleibt wegen einer geschickten Neuplatzierung auch dann noch lesbar, wenn man eine Webseite auf 50% der Originalansicht herunterzoomt. (RSS-)Newsfeeds werden automatisch vom Browser erkannt und werden als als dynamische Lesezeichen in den Bookmarks gespeichert. Wer gerne auf dem Laufenden bleiben will, kann das N95 anweisen, in regelmäßigen Abständen nach Updates aller Feeds zu suchen. Ein wahre Bereicherung für den mobilen Sensationsjournalismus dürfte darüber hinaus die direkte Integration der Fotosharing-Dienste VOX und Flickr (Yahoo!) sein. Wählt man aus der Galerie heraus "Senden -> Internet Upload", kann man im Handumdrehen Fotos in höchster Qualität an diese beiden Dienste senden. Kaum noch erwähnenswert, da bewährt und hundertfach getestet: die Text- und Multimediakommunikation via SMS, EMail und MMS. Vorlagen helfen dabei, häufig versendete Floskeln in den Nachrichtentext einzufügen, eine selbst defînierbare Ordnerstruktur sorgt für Übersicht bei vollen Postfächern und auf Wunsch speichert das N95 SMS auch auf der Speicherkarte. Funktionsreich wie immer präsentiert sich auch der EMail-Client, der mit POP/IMAP- und SMTP-Boxen klarkommt. HTML-EMails öffnet er im Browser.

Alle Felder aufzuzählen, die ein S60-Smartphone einem Kontakt hinzufügen kann, wäre müßig - es sind gefühlte tausend und reale 46, darunter Internet-Telefonnummern, Faxe, Postadressen und Telefonnummern von Assistenten und Autotelefonen. Wer einen eher Office-lastigen Workflow an den Tag legt, wird sich für die Synchronisationsfunktionen interessieren, die Nokias PC Suite bietet. Mit ihr gleicht man Termine und Kontaktdaten via Bluetooth oder USB2.0-Kabel mühelos mit Outlook und Co. ab oder erzeugt ein Komplettbackup seiner privaten Daten. Alternativ kann man alle Informationen drahtlos via SyncML mit entsprechend ausgerüsteten Servern abgleichen; der Zugriff auf Exchange-/ActiveSync-Daten wird vom N95 hingegen nicht unterstützt. Angefangen bei einem schnellen USB2.0-Datenport über die Kurzstreckenübertragungstechniken Infrarot und Bluetooth (A2DP, OBEX, HID und SAP) bis hin zur Breitbandkomponente WiFi (802.11b/g) und einem Quadband-GSM-Mobilfunkmodul mit Unterstützung für den UMTS-Beschleuniger HSDPA mit 3,6MBit/s bzw. GPRS-Funk mit EDGE-Geschwindigkeit steckt alles im N95, was man heute zur Verbindung mit anderen Gerätschaften nutzen kann. Als i-Tüpfelchen steckt unter der Haube eine UPnP-Schnittstelle, die in Drahtlosnetzwerken nach kompatiblen Endgeräten sucht sie ad hoc zu einem Gemisch aus Medienquellen und -senken zusammenfügt. Das N95 versteht sich ausschließlich als Lieferant und erlaubt damit die Wiedergabe von Videos, Musik und Bilder-Slideshows auf UPnP-fähiger Hardware. Vista/WMP ist seltsamerweise nicht in der Lage, N95-Inhalte zu konsumieren, daher liefern die Finnen ihre eigene Lösung in Form des Home Media Servers "Simple Center" mit, der auch auf Windows XP-Rechnern seinen Dienst verrichtet. Im N95 sorgt ein OMAP2420-Hauptprozessor mit FPU und mobiler 3D-GPU für ordentlich Leistung. Zur Demonstration installiert Nokia seine beiden Lieblingsgames von der totgesagten N-Gage-Plattform: Snakes 3D und System Rush, die in 3D-Optik bei 25fps laufen. Die MIDP2.0-konforme virtuelle Java-Maschine des N95 erreicht in Kishontis JBenchmark2 580 Zähler, selbst die 3D-Simulation des HD-Tests erreicht mit über 20fps den absoluten Spitzenwert aller jemals zuvor getesteten Geräte. Wer sich gerne das eine oder andere Mal an ein Handyspiel wagt, ist mit dem smarten Slider also ebenfalls äußerst gut beraten. Als kleine Helferlein stehen eine Weltzeituhr, ein ZIP-Entpacker und ein simpler Notizblock zur Verfügung. Quickoffice dient als Viewer für Microsoft Office-Dokumente und Adobes Reader LE in Version 1.5 stellt dank nachgeschaltetem Antialiasing-Prozessor auch aufwändigere PDF-Files beanstandungsfrei dar.

Darauf hatten die meisten gewartet: ein Multimedia-Telefon mit integriertem Navigationssystem. Doch beim N95 der ersten Generation funktioniert der GPS-Empfänger am besten auf dem Papier. Schon manche Windschutzscheibe hindert das Handy am Aufspüren der Satelliten. Selbst unter freiem Himmel dauert es oft länger als eine Minute, bis das Smartphone endlich seine Position geortet hat. A la Google Earth unternimmt man dann einen flüssigen Zoomflug auf Mutter Erde, der am aktuellen Standort bzw. an den zuletzt bekannten GPS-Koordinaten zum Stehen kommt. Wenn man außer einer gelben Fläche und einem Maßstab nichts sieht, dürfte das daran liegen, dass man die mitgelieferte MicroSD-Karte nicht eingelegt hat. Die enthält nämlich die Straßenkarten für deutschsprachige Regionen Westeuropas, insbesondere Deutschland, Schweiz, die östlichen Teile der Benelux-Länder und Frankreichs sowie einen kleinen Teil Norditaliens, Tschechiens und Ungarns. Die Darstellung lässt sich flüssig zoomen und verschieben, bei Bedarf in eine 3D-Ansicht umschalten und blendet zügig Details ein und aus, wenn man die Zoomstufe ändert. Die Routenberechnung findet nicht auf dem Gerät statt, sondern benötigt einen Datenzugang (WLAN/GPRS/UMTS) zum Kartendienstleister. Das hat den Vorteil, dass auch aktuelle Verkehrsinformationen in die Routenplanung übernommen werden, aber zugleich den Nachteil, dass man zur Routenplanung zwingend mit dem Mobilfunknetz verbunden sein muss. Auch lassen sich mit einer langsamen Verbindung längere Strecken nicht souverän berechnen: Die Strecke Berlin/Wien spuckte das N95 erst aus, nachdem wir es mit unserem Redaktionshotspot gepaart hatten. Points of Interests lassen sich vom Nutzer selbst definieren: Man platziert einfach das Fadenkreuz auf der entsprechenden Stelle der Karte und kann diesen Punkt in die Liste der verfügbaren POIs übernehmen. Gespeicherte Orte können via MMS an Freunde verschickt werden, die sich dann von einem navigationsfähigen Handy an ebendiese Stelle führen lassen können. In Bezug auf Routenplanung und Kartendarstellung ist die virtuelle Stadtkarte eine Gratisofferte der Finnen, englischsprachige Richtungsansagen und Pfeilnavigation bekommt man nur gegen einen Obulus zwischen ¤5,97 (eine Woche) und ¤59 (ein Jahr). Weiteres kostenpflichtiges Schmankerl sind Reiseführer, deren Daten man sich gegen Gebühr am Zielort herunterladen kann.

Telefonfunktionen / Ausdauer

S60 gehört nicht nur zu den durchdachtesten Handyplattformen am Markt, sondern lässt auch selten Fragen bei der Bedienung offen. Allerdings kann wohl niemand beantworten, warum sich manche Applikation unter "System" verstecken und man einige Einstellungen unter "Programme" vornehmen muss, während man den Barcodeleser im Ordner "Office" findet. Doch Hilfe ist nah: mit einem "Rechtsklick" auf ein Icon kann man die Menüpunkte zwischen den Ordnerebenen verschieben, neue Ordner anlegen und die Anordnung aller Punkte frei verändern. Symbian 9.2 ist wie alle Vorgänger uneingeschränkt multitaskingfähig. Ein laufendes Programm erkennt man im Menü anhand eines kleinen Kreises, den das System übers Icon legt. Wie immer öffnet ein längerer Druck auf die Menütaste den S60-typischen Taskmanager, mit dem man gezielt einzelne Programme beenden kann. Die Bediengeschwindigkeit des Handys ähnelt der anderer N-Series-Modelle - einen spürbaren Einfluss auf die leichte Zähigkeit beim Öffnen mancher Programme hat auch der neue OMAP-Prozessor nicht. Mit Hilfe von Themes lässt sich das Aussehen aller Menüs komplett verändern. Besonderheit beim N95: Ein Druck auf die Favoritentaste öffnet ein Multimedia-Menü, in dem man via gläsernem Cursor über eine rotierende Programmsymbolkette navigiert. Praktischer als das "Originalmenü" ist diese Form der Benutzerführung eigentlich nicht, effektvoller bei der Präsentation vor Freunden und Verwandtschaft aber allemal.

Verfügt man über ein durchschnittliches Gehör, wird man von der etwas hellen, aber überaus deutlichen und weitestgehend rauschfreien Sprachqualität des N95 begeistert sein. Wer Frequenzen oberhalb der "normalen" menschlichen Hörschwelle von ca. 20kHz wahrnehmen kann, dürfte sich von einem permanenten hochfrequenten Pfeifton genervt fühlen, dessen Ursache wir nicht ergründen konnten. Die Souveränität beim Aufrechterhalten des GSM-Empfangs ist ebenfalls hervorragend. Die integrierte Antenne befindet sich im oberen Bereich des Grundgehäuses und ist gegen physische Störeinflüsse nahezu immun. Sprachtelefonate kann man mit dem N95 nicht nur übers GSM-Netz führen: der WLAN-Port des Handys ermöglicht auch Internettelefonate über einen vorinstallierten IETF- bzw. Nokia-kompatiblen SIP-Client. Die VoIP-Sprachqualität ist in der Regel abhängig vom Anrufziel und liegt mitunter noch deutlich über der des GSM-Netzes. Leidiges Thema bei Mobiltelefonen mit Vollausstattung: die Akkuleistung. Wer alle Features des N95 intensiv nutzt, muss sich zwangsläufig einen Zweitakku zulegen, weil das Smartphone bei höchster Belastung keine 24 Stunden durchhält. Als Batterie setzt Nokia auf den Akku BL-5F mit 950mAh Kapazität. Widersteht man den Verlockungen der stromintensiven Zusatzdienste, bescheinigt der Hersteller dem N95 eine maximale Gesprächsdauer von sechseinhalb Stunden - hinterlegt man das Gerät nach Abschalten aller Funktionen unter einem Mobilfunkmast, sollen knapp 10 Tage Standby möglich sein. In der Praxis erzielt man eine durchschnittliche Nutzungsdauer von drei Tagen.

Fazit

Rock'n'Roll, Nokia. Das N95 ist ein ganz großer Wurf. Während viele Nseries-Handys immer mit irgendeinem Makel, einer nicht vorhanden Funktion oder einem unpraktischen Formfaktor leben mussten, findet man mit diesem Smartphone endlich die eierlegende Wollmilchsau auf Symbian-Basis, der funktional nicht ein einziges anderes Gerät auf dem Markt das Wasser reichen kann. Unser Standardspruch lautete während der Testphase: "Frag mich, ob es etwas hat und ich sage ja". Makel an diesem Smartphone zu finden ähnelt der Suche nach Deckungslücken im Festnetz der Telekom. Drei grobe Ecken und Kanten haben wir gefunden: Akkuleistung, praktisch kaum nutzbare GPS-Connectivity und ein nicht für jeden hörbares permanentes Hintergrundfiepen bei Sprachtelefonaten wirken primär als Argumente gegen eine 100%-Wertung. Davon - und von einigen Kinderkrankheiten der Firmware - einmal abgesehen, ist dieser S60-Slider uneingeschränkt empfehlenswert: er beherrscht jegliche Form von Kurz- und Langstreckenfunkverbindung, orientiert sich mit PIM-Funktionen und VoIP-Client kompromisslos auch an Office-Anforderungen, erreicht eine herausragende Java- und Symbian-Applikationsleistung, ist ein ausgereiftes Multimedia-Wiedergabegerät, schießt abzugsreife Fotos und präsentierfähige Videos und navigiert sogar vom Berliner ins Wiener Büro. Wer kann da - außer dem Geldbeutel - noch nein sagen?

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